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The Druids of EDORA

Ein geheimnisvoller Wald, uralte Kultplätze und eine Schar ehrwürdiger Druiden und Priesterinnen, die um Einfluss und Erkenntnis wetteifern – „The Druids of EDORA“ schickt uns in eine mystische Welt zwischen Naturmagie und Zahlenakrobatik. Autor Stefan Feld bleibt auch hier seiner Linie treu: Wo andere Spiele den Weihrauch schwenken, jongliert er mit Würfeln, Symbolen und clever verzahnten Aktionsketten.

von Sabrina

Inhalt

1 Spielplan (17-modulare Plättchen), 1 Übersicht, 4 Spielertableaus, 24 Stelen, 24 Menhire, 15 Dolmen, 24 Edelsteine, 30 Banderolen, 18 Misteln, 40 Proviantsäcke, 18 Zaubersprüche, 16 Feuerplättchen, 6 Orakelsteine, 1 Orakelplatz, 52 Würfel, 4 Spielfiguren, 48 Heilkräuter, 4 Wissensmarker, 4 Sicheln, 4 Prestigepunktemarker und 8 Prestigepunkte sind in der Spielbox enthalten.

Zum Spiel

Wer „The Druids of EDORA“ auf den Tisch bringt, betritt das Reich der Naturmagie. Doch wie man es bei Stefan Feld erwarten darf, geht es weniger um Räucherwerk und Mystik, sondern vielmehr um kluges Ressourcenmanagement, wohldosierte Würfelplatzierung und gutes Planen.

Jede Spielerin und jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Druiden oder einer Priesterin, welche im mythischen Edora um Ansehen wetteifern. Über 17 modulare Plättchen erstreckt sich der Zauberwald mit Kultplätzen, an denen die eigentlichen Aktionen stattfinden.

Proviant ist die Energiequelle des Spiels: Jede Bewegung durch den Wald und jeder gesetzte Würfel kostet Nahrung. Dafür winken mächtige Aktionen – vom Errichten imposanter Menhire über das Brauen von Zaubertränken bis hin zum Bestücken des eigenen Amuletts mit funkelnden Edelsteinen. Jede Runde bewegt man seine Figur zu einem Kultplatz, platziert dort einen Würfel aus dem persönlichen Vorrat, bezahlt dessen Wert mit Proviant – und führt dann die zugehörige Aktion aus. 

Hohe Würfelwerte bringen starke Effekte, sind jedoch teuer. Niedrige Werte schonen den Vorrat, bieten aber weniger Wirkung. Zusätzlich entsteht auf jedem Kultplatz ein kleines Duell: Wer dort den höchsten Würfel platziert, kassiert sofort zwei Prestigepunkte – ein subtiler Anreiz, sich gegenseitig auszustechen. Doch mit jedem eingesetzten Würfel wird der persönliche Vorrat knapper – und die Entscheidungen werden umso schwerer.

Das Spiel verläuft in klassischen Runden: Mit Proviant und Würfeln zieht man von Platz zu Platz, bezahlt Bewegung und Aktionen, errichtet Menhire und Stelen, braut Zaubertränke, aktiviert Heilkräuter und sammelt dabei Prestigepunkte. Ein klassischer Feld also – alles greift ineinander, nichts passiert ohne Kosten, und jeder Bonus öffnet die Tür zum nächsten.

Besonders interessant kann das Nutzen der Heilkräuter sein. Wer seine Sichel geschickt über die Leiste führt, kann damit dauerhafte Vorteile freischalten – etwa stärkere Aktionen oder zusätzliche Prestigepunkte. Auch die Feuerstellen, Dolmen-Verbindungen und Amulette sorgen für reizvolle Zwischenschritte auf dem Weg zum Prestigesieg.

Hat eine Person alle 13 eigenen Würfel platziert (also nach mindestens 13 Runden), tritt das Spielende ein. Nach fünf Wertungsschritten gewinnt, wer die meisten Prestigepunkte gesammelt hat.

Eindruck vom Spiel

Wie so oft bei Stefan Feld gilt: Das Thema ist hübsche Verpackung, der Kern ist Strategie. So kann „The Druids of EDORA“ durch die vielen kleinen Symbole, Effekte und Stellschrauben zu Beginn etwas überwältigen – doch sobald man die Abläufe versteht, entfaltet sich ein wunderbar flüssiges Spielgefühl. Denn die konsequent durchgezogene Symbolik (entweder Aktion oder als Boni) hilft ungemein, sich zurechtzufinden. Wer das Optimum aus seinen Würfeln holen will, muss vorausdenken: Wann lohnt sich ein hoher Wert? Wann sollte man lieber Proviant sparen? 

Die Interaktion zwischen den Mitspielern ist nicht so stark auf direkte Konfrontation ausgelegt, sondern eher auf das Blockieren von Aktionen oder das Erzwingen von Entscheidungen, wann und wie man mit den eigenen Ressourcen umgeht. Es gibt definitiv viele Möglichkeiten, den eigenen Plan durch das Sammeln von Heilkräutern, das Errichten von Menhiren und das Brauen von Zaubertränken zu verbessern, aber auch der Wettbewerb um die wertvollsten Kultplätze ist ein ständiger strategischer Aspekt, der die Dynamik des Spiels beeinflusst.

Downtime ist bei gern grübelnden Spieler*innen möglich, aber genauso kann es sehr flüssig und zügig gespielt werden. Insbesondere, wenn die Symbole und Effekte in Fleisch und Blut übergegangen sind. 

Die Regeln selbst sind für einen Feld gar nicht mal so umfangreich. Sie sind klar gegliedert und mit einer separaten Übersicht über die Bedeutung der Plättchen ausgestattet, sodass sich das Nachschlagen als sehr unkompliziert erweist. Ich habe mich jedenfalls gut zurechtgefunden. Am Ende der Anleitung werden noch vier Varianten für die Spielvorbereitung vorgeschlagen, um weitere Varianz reinzubringen.

Das Material ist hübsch, hochwertig und zum Teil nachhaltig aus RE-Wood hergestellt. RE-Wood-Material wird aus zerkleinerten Holzresten, die als Abfallprodukt der Holzverarbeitung in deutschen Produktionsstätten anfallen, und einem recycelten Bindemittel im Verhältnis 80:20 ressourcenschonend hergestellt. Geht doch … Bitte mehr davon.

Durch die flexible Anordnung des Spielplanes, der Sortierung der Heilkräuter usw., aber vor allem durch die Würfel, die mir zur Verfügung stehen, bleibt „The Druids of EDORA“ abwechslungsreich und mit Sicherheit über einen langen Zeitraum spannend. 

Fazit: „The Druids of EDORA“ ist – typisch Feld – kein leichtfüßiges Fantasy-Spiel, sondern ein strategisches Puzzle, ohne dabei zu verkopft zu wirken. Nach einer Kennenlernrunde waren bei uns Symbolik und Möglichkeiten so verinnerlicht, dass es flott zur Sache ging. Die Grafik ist sicherlich Geschmackssache, aber die Mechanik hat uns alle überzeugt. „The Druids of EDORA“ wird definitiv einen festen Platz in meinem Spieleregal erhalten und bald wieder auf dem Tisch landen. Fans von Stefan Feld, die seine typische Verzahnung aus Ressourcenknappheit, Timing und Planung über mehrere Züge hinweg schätzen, kommen hier voll auf ihre Kosten. 

The Druids of EDORA
Brettspiel für 2 bis 4 Spielende ab 12 Jahren
Stefan Feld
alea 2025
EAN: 4005556246861
Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch, Niederländisch, Französisch, Spanisch 
Preis: 59,99 EUR 

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