von Andreas Rauscher
Auf Coruscant geht der Rat der Jedi unterdessen einer Spur nach, die zu einer geheimen Basis des gesuchten Darth Sidious führt. Doch bevor die Fährte weiter verfolgt werden kann, sehen sich die Kämpfer um Yoda und Mace Windu mit einem Überraschungsangriff des Cyborg-Generals Grievous konfrontiert. Obi-Wan und Anakin liefern sich zur gleichen Zeit einen Schlagabtausch mit den Armeen Count Dookus.
Der letzte Teil der Reihe „Star Wars – Labyrinth des Bösen“ steht ganz im Zeichen einer klassischen Cliffhanger-Dramaturgie, wie man sie aus den Serials des Golden Age der Science-Fiction wie „Flash Gordon“ oder „Buck Rogers“ kennt. Nachdem das Ende aufgrund des direkten Übergangs zu „Die Rache der Sith“ zwangsläufig offen bleiben muss, konzentrieren sich sowohl die Romanvorlage von James Luceno, als auch die mit den deutschen Synchronsprechern der Filme realisierte Hörspiel-Umsetzung auf eine Reihe von Kabinettstückchen, die in die spektakuläre Raumschlacht zu Beginn von „Episode 3“ münden.
Die Action-Sequenzen gestalten sich wie eine Hommage an die Standardsituationen der Serials. Auf jede ohnehin schon brisante Situation folgt eine noch turbulentere Wendung. Die Schlacht zwischen einem von Obi-Wan und Anakin angeführten Einsatzkommando und den Handlangern der Sith-Intriganten um Count Dooku im Äußeren Rand bildet den Auftakt, bevor sich das Geschehen zunehmend in die galaktische Hauptstadt Coruscant verlagert. Der Roman stellt im letzten Drittel Paranoia-Motive in den Vordergrund, die durch die Entdeckung einer geheimen Basis von Dooku und Sidious auf Coruscant befördert werden. Das Hörspiel akzentuiert hingegen die Duelle zwischen den durch das plötzliche Eindringen gegnerischer Streitkräfte alarmierten Jedi und Grievous, der Kanzler Palpatine entführt, ohne zu ahnen, dass es sich in Wirklichkeit um seinen Auftraggeber Darth Sidious höchstpersönlich handelt. Gerade in den Umsetzungen der Kämpfe und Verfolgungsjagden erweisen sich die von Lucasfilm lizenzierten Sound-Effekte als entscheidender Vorteil.
Einige kleine Einschübe deuten bereits das zunehmend eskalierende Melodram um Anakin an, insgesamt steht jedoch die in einem Hörspiel gut umsetzbare Action im Vordergrund. Wenn das im Verlauf der „Labyrinth des Bösen“-Folgen kontinuierlich gesteigerte Niveau gehalten wird, kann man auf die weiteren Produktionen der Reihe gespannt sein.
Fazit: Der letzte Teil von „Labyrinth des Bösen“ schildert zwei unmittelbar vor „Die Rache der Sith“ angesiedelte Parallelhandlungen. Während Anakin und Obi-Wan sich im Äußeren Rand mit Dooku herumschlagen, müssen die Jedi auf Coruscant feststellen, dass die Verräter sich bereits in den höchsten Kreisen der Regierung bewegen. Der Abschluss des dreiteiligen Hörspiels bietet eine rasante und unterhaltsame Adaption zwischen einer mit zahlreichen Cliffhanger-Situationen versehenen Hommage an klassische Science-Fiction-Serials und einem produktiven Entwurf für zukünftige „Star Wars“-Hörspiele.
Star Wars – Labyrinth des Bösen Teil 3: Angriff auf Coruscant
Hörspiel nach einem Roman von James Luceno
Universal Music Group 2007
ISBN: n.a.
1 CD, 55 min., deutsch
Preis: ca. EUR 10,00
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