Star Trek – Vanguard 7: Das jüngste Gericht

Der vorletzte Band der „Vanguard“-Reihe leitet nun das Ende der Saga ein. Wieder einmal spitzt sich die Lage auf der Raumstation zu. Die Föderation hat sich gefährliche Feinde geschaffen, die sie scheinbar nicht bezwingen kann.

von Andreas Loos

 

 

Im siebten Band um die große Raumstation Vanguard geht die Reihe langsam ihrem Abschluss entgegen. War der sechste Band „Enthüllungen“ eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich größtenteils mit Hintergrundwissen befasst und dieses vertieft haben, geht es nun darum, die Handlung stärker voranzutreiben. Einzelne der zahlreichen Handlungsstränge werden in diesem Band zu einem Ende gebracht.

Eingerahmt wird die Handlung durch das Treffen zweier Protagonisten, Diego Reyes, dem ehemaligen Kommandanten der Raumstation Vanguard, und Tim Pennington, dem Reporter, der die ganze Zeit über die Ereignisse auf der Station berichtet hat. Die uralte Rasse der Shedai, deren Nachlass das Ziel aller Forschungsbemühungen in der Taurus Region war, hat in der Föderation und seiner großen Raumstation den Feind ausgemacht und ihr mit einem brutalen Überfall den Krieg erklärt. Konfrontiert mit der gewaltigen Macht dieser Wesen suchen Ming Xiong und die anderen Wissenschaftler an Bord der Station einen Weg, um die Wesen aufzuhalten. Ein uraltes Artefakt scheint der Schlüssel zu einer wirksamen Abwehrwaffe zu sein.  

Wichtige Daten zu diesem Artefakt findet man an Bord des orionischen Schiffes Omari Ekron. Dieses Schiff dient dem orionischen Unterweltboss Ganz als mobiles Spielcasino, und für Diego Reyes ist es der selbst gewählte Zufluchtsort vor der Sternenflotte. Reyes lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, um an die Daten zu kommen. Die Situation läuft dann auch zusehends aus dem Ruder. Ähnlich gefährlich verlaufen die Experimente des Wissenschaftsoffiziers Ming Xiong. Mit nur wenig Ahnung versucht er Kontakt mit den Shedai aufzunehmen, um vielleicht einen Dialog zu eröffnen. Aber die Versuche enden in einer Katastrophe.

Der Föderationsdiplomat Jetanien hat sich inzwischen aus der Taurus Region zurückgezogen und verfolgt seine eigene Initiative zur Schaffung eines dauerhaften galaktischen  Friedens. Seine Kolonie auf dem Planeten Nimbus III, die von der Föderation, den Klingonen und den Romulanern gemeinsam besiedelt wird, scheitert jedoch schon in kürzester Zeit. Der Traum vom Planeten des Galaktischen Friedens scheint wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Was daran liegt, dass vor allem die Romulaner und die Klingonen die Kolonie als den idealen Ort ansehen, um Verbrecher und unbequeme Dissidenten dort abzuladen.

Während der Reporter Tim Pennington einen aktiven Part in der Geschichte einnimmt, glänzt sein Kumpel Cervantes Quinn nur noch darin, seinen Frust und Kummer im Alkohol zu ertränken. Die Autoren verfolgen konsequent die vorhandenen Handlungsstränge und versuchen diese auf den Klimax vorzubereiten. Dieser bleibt diesem Band aber versagt. So ist das „jüngste Gericht“ eher ein erster Verhandlungstag.

Fazit: Der Titel „Das jüngste Gericht“ ließ mich zunächst auf den großen Klimax der Reihe hoffen. Tatsächlich wird dieser hier nur vorbereitet. Einige Handlungsstränge werden hier beendet und der Krieg gegen die Shedai rückt in den Fokus. Besonders der Handlungsstrang um Diego Reyes war sehr spannend. Auch Ming Xiongs Forschungen bringen den Plot gut voran. Nicht direkt mit der Haupthandlung verbunden ist die Geschichte um das Scheitern der Kolonie auf Nimbus III. Es ist aber ein sehr schöner Ausflug in die Geschichte des „Star Trek“-Universums, da Nimbus III auch in dem Film „Star Trek V – Am Rande des Universums“ eine Rolle spielt.


Star Trek – Vanguard 7: Das jüngste Gericht
Film/Serien-Roman
Dayton Ward, Kevin Dilmore
Cross Cult 2012
ISBN: 978-3864250330
382 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80

bei amazon.de bestellen