Star Trek – New Frontier 10: Portale – Kalte Kriege

Captain Calhoun ist zurück im Kommandostuhl eines Raumschiffs, welches wieder den Namen U.S.S. Excalibur trägt. Neben einem neuen Schiff gibt es auch noch ein paar personelle Veränderungen und natürlich eine neue handfeste Bedrohung für die Föderation, der es zu begegnen gilt …

von Andreas Loos

 

Captain Picard hatte im Laufe der Folgen der „Next Generation“ immer mal wieder mit den rätselhaften Hinterlassenschaften der Iconianer zu tun. Die Iconianer waren zweihunderttausend Jahre lang verschwunden. Nun tauchen überall Personen auf, die sich selbst Iconianer nennen – und mit ihnen erscheinen auch Portale, welche die Dauer für das Überwinden von interstellaren Entfernungen zu Sekunden schrumpfen lassen. Die Iconianer bieten Ihre Dienste lokalen Potentaten an und schreiben so die galaktische Karte neu. Besonders an der neuen Grenze, die nach dem Zusammenbruch des Thallonianischen Imperiums politisch sehr instabil ist.

Die beiden verfeindeten Spezies der Aeroner und der Markanianer wurden von den Thallonianern auf jeweils andere Planeten verfrachtet, als diese sich in einem Krieg gegenseitig vernichten wollten. Die Portale ermöglichen es nun, den Krieg wieder aufzunehmen und so kommt es zu Gräueltaten, die der Autor dem Leser auch nicht vorenthalten möchte. Captain Mackenzie Calhoun von der U.S.S. Excalibur und seine frisch Vermählte Captain Elizabeth Shelby von der U.S.S. Trident werden von der Sternenflotte beauftragt, den Geheimnissen der Portale auf den Grund zu kommen, denn die Technik scheint ungeahnte Risiken zu bergen, die ganze Planeten zerstören könnte.

David setzt diesmal auf zwei Schiffe und damit auch auf zwei Haupthandlungsstränge, die sich jeweils mit der Interaktion der einzelnen Captains und ihrer Besatzung mit dem jeweiligen planetaren Regime befassen. Obwohl es auf beiden Seiten gemäßigte Vertreter gibt, haben jeweils die Fraktionen der Kriegstreiber die Initiative ergriffen und drehen kräftig an der Spirale der Gewalt. Die Iconianer, die an diesem neuen Konflikt indirekt Schuld sind, geben weitere Rätsel auf. Die Handlung ist dabei recht gradlinig gehalten. Wenn die Handlungsstränge am Ende zusammentreffen, wird es für den Leser etwas anstrengend. David legt hier eine gewöhnungsbedürftige Schreibweise an den Tag.

Ansonsten gibt es hier die typischen Sitcom-Einlagen, für den die Fans Peter David lieben. Wie schon in allen anderen Büchern der Reihe gibt es eine Menge schrulliger Personen. Besonders die neue U.S.S. Trident bekommt neues Personal, das seinen Platz im Universum suchen muss. Calhoun ist vorlaut und raubeinig wie eh und je. Und Shelby entwickelt als Kommandantin auch ähnliche Schrullen. Die Persönlichkeiten sind fast alle mit Bedacht diametral angelegt. Das bietet natürlich Konfliktpotential, das man für lustige Szenen und Reibereien weidlich ausnutzen kann. Die Aliens waren samt und sonders für meinen Geschmack zu farblos, zu stereotyp gehalten. Die Handlung ist zwar in sich geschlossen, aber eine Auflösung, die mich zufrieden gestellt hätte, gab es leider nicht. Es gab auch keine Überraschungen.

Fazit: Die neue U.S.S. Excalibur wird schon kurz nachdem sie zu ihren ersten Missionen aufgebrochen ist in einen Konflikt an der neuen Grenze hineingezogen. Die rätselhaften Iconianer stürzen mit ihrer fremdartigen Technologie die ganze Region ins Chaos. Der Roman ist handwerklich gut geschrieben und hat alle Elemente, die man von einem „New Frontier“-Roman gewöhnt ist. Aber wirklich innovativ ist die Handlung leider nicht. Wieder einmal stehen Wohl und Wehe der Föderation auf dem Spiel. Das ist nicht wirklich neu.


Star Trek – New Frontier 10: Portale – Kalte Kriege
Film/Serien-Roman
Peter David
Cross Cult 2013
ISBN: 9783864253133
420 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80

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