„Shadowrun – Die 6. Welt“ ist ein Buch, das einen Blick hinter die Kulissen dieses großen Systems wirft. Dabei sind hier neben Kurzgeschichten, wissenswerten und auch skurrilen Anekdoten sowie Interna, Informationen zu allen Produkten, Interviews mit den wichtigsten Personen und vieles mehr versammelt, was Otto-Normal-Runner normalerweise nicht über die normalen Kanäle erfährt.

Nach einem Einblick in die Hintergründe von „Shadowrun“, wie die Entstehung und die Verlage hinter der Reihe, folgen Informationen zu der Redaktion inklusive Steckbriefen sowohl deutscher als auch englischer Autoren sowie Hintergrundinformationen. Eine ausführliche Timeline von „Shadowrun“ darf selbstverständlich auch nicht fehlen, um einen guten Einblick in die Geschehnisse zu bekommen. Eine Liste über die Mächte der Welt von „Shadowrun“, wie Drachen, Konzerne, unsterbliche Elfen und viele andere, ist ein weiterer Themenbereich, der dem Leser dargeboten wird. Auch Farbtafeln haben ihren Weg in das Buch gefunden und so sind Wappen und Bilder aus älteren Werken vorhanden.

Ein weiteres Kapitel beschreibt die Tücken der Technik von „Shadowrun“ in Anbetracht der heutigen Zeit und der reellen technischen Möglichkeiten. Interessant für viele Freunde des „Earthdawn“-Crossovers könnte ein weiteres Kapitel dieses Bandes sein. Darin werden die Geschichte und Hintergründe näher beleuchtet und auch markante Stellen der Szenarien, die einen schmunzeln lassen.

Ein wirklich witziges Kapitel ist „Kampf der Editionen". Man erlebt einen Kampf in einer Hamburger Szene-Disko. Bei diesem Kampf wird von Runde zu Runde die Edition gewechselt, sodass dabei durchaus lustige Situationen zustande kommen, haben sich doch die Regeln zwischen den Editionen teils drastisch geändert.

Insgesamt sind sechs Kurzgeschichten enthalten. Mit dabei sind „Erwachen” von Falk Behr und Momo Evers, „Kabale” von Lars Blumenstein, „Der Echtleder-Koffer” von Florian Don-Schauen, „Ein Sack voll Glück” von André Wiesler, „Zum Wohle der Forschung” von Lara Möller und „Resurrection” von Martina Noeth.

Die Interviews, mit denen das Buch gespickt ist, wurden geführt mit L. Ross Babcock III. und David Charles Wylie, zweien der Erfinder von „Shadowrun“, Christian Lonsing, dem Chefredakteur, sowie Lars Blumenstein, Tobias Hamelmann und Tobias Wolter, dreien der Redakteure der deutschen „Shadowrun“-Redaktion.

Als letztes Kapitel werden alle Produkte aus der Welt von „Shadowrun“ aufgelistet. Begonnen wird mit einer Liste aller Regel- und Quellenbüchern. Dabei werden Kurzinformationen wie Autor, Seitenzahl, Titel der deutschen und englischen Ausgabe, Erscheinungsjahr, Coverdesigner und auch zum größten Teil ein Cover geboten. Als nächstes folgt eine Liste aller Abenteuer und Kampagnenbände, auch hier wieder mit den schon angemerkten Infos. Werke aus anderen Ländern wie Frankreich oder Ungarn, die Tradingcards, die Miniaturen und Ausweise finden abschließend Erwähnung. Beendet wird das Buch mit einem Glossar der wichtigsten Shadowrun-Begriffe. Würfelwahrscheinlichkeiten sowohl zur dritten als auch zur vierten Edition, Karten, Logos der Konzerne und Abbildungen der Ausweise, welche teilweise auf Cons ausgegeben wurden, runden das Kapitel ab.

Fazit: „Shadowrun – Die 6. Welt“ ist ein durchweg gut gelungenes Buch, das einem als Fan endlich mal nähere Einblicke in die Geheimnisse und Hintergründe rund um das System bietet. Dabei kommt eigentlich kaum ein Thema zu kurz. Sowohl die Artikel als auch die Kurzgeschichten sind von guter Qualität. Einziger Wermutstropfen dabei ist, dass man sich bei der ganzen Fülle an Informationen auf die deutsche Redaktion beschränkt hat. Doch auch die Anekdoten der englischen Redaktion mit einzubringen, hätte wahrscheinlich den Rahmen gesprengt. So kann man trotzdem noch von einem wirklichen guten Buch reden, das selbst in dieser Stärke inklusive der Farbtafeln zu einem unschlagbaren Preis erhältlich ist. Zusammenfassend kann ich gut und gern behaupten, dass dieses Werk in keinem Fan-Regal fehlen darf.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de.

Dieser Artikel erschien usprünglich auf www.roterdorn.de.