Shadowrun 66: Quickshot

„Ein Jahr ist verstrichen, seit Ash aus Seattle fliehen musste. Die Welt hält ihn für tot, und an manchen Tagen wünscht er sich, es wäre auch so. Denn obwohl er einen ganzen Ozean zwischen sich und sein früheres Leben gebracht hat, kann er ihm nicht entkommen. Als er schließlich von Kopfgeldjägern aufgespürt wird, muss er sich der Vergangenheit stellen. Seine Flucht führt ihn zurück nach Seattle. In die Stadt, die ihm mehr Ärger eingebracht hat als jede andere. Leider bleibt Ashs Ankunft nicht unbemerkt. Unerwartet taucht ein alter Bekannter auf und bietet ihm einen Job an. Einen riskanten Run, bei dem einiges schief gehen kann. Doch was tut man nicht alles, um eine offene Rechnung zu begleichen?“ - Klappentext

von Chris Sesterhenn

 

Mit „Quickshot“ veröffentlicht FanPro in seiner Romanreihe zum Cyberpunk-Rollenspiel „Shadowrun“ einen weiteren Roman von Lara Möller. In „Quickshot“ greift sie dabei die Handlung aus ihrem Roman „Ash“ wieder auf. Die Geschichte handelt von dem ehemaligen Rockmusiker Ash, welcher sich als Shadowrunner Quickshot einen Namen und auch Feinde gemacht hat. Durch das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld verlässt er seine Heimat Seattle und taucht unter. Im weit entfernten Spanien wird er bei einem kleinen Run aber von Kopfgeldjägern aufgespürt. Dies veranlasst ihn, sich auf einen weiteren Run einzulassen: Leiter eines „Sicherheitsteams“ auf einem Containerschiff. Auf dem Weg nach Venezuela wird das Schiff geentert und Quickshot trifft auf ein ihm bekanntes Gesicht, den Söldner Pilgrim. Mit viel Glück überlebt Quickshot diese Begegnung und kehrt nach Seattle zurück. Dort nimmt er Kontakt zu seinen alten Freunden, der Elfenmagierin Tinkerbell und dem Troll Taurus, auf. Doch dann schlägt das Schicksal ein weiteres Mal zu: In Seattle erhält Quickshot ein Angebot von Pilgrim zur Teilnahme an einem gemeinsamen Run. Kurz entschlossen nehmen er und Tinkerbell an. Gemeinsam mit den restlichen Teammitgliedern machen sie sich daran, in eine gesicherte Forschungsanlage einzudringen.

Lara Möller greift in „Quickshot“ die Handlung rund um den gleichnamigen Runner wieder auf, wobei Vorkenntnisse aus „Ash“ nicht zwingend notwendig sind. Die Handlung konzentriert sich voll und ganz auf die Hauptfigur des Romans, wodurch diese mit all ihren Ecken und Kanten, Problemen und Gedankengängen dem Leser näher gebracht wird. Insbesondere die Darstellung der Probleme und tiefen Abgründe des ehemaligen Rockmusikers Ash sind sehr gelungen. Obwohl die gesamte Handlung eher geradlinig und ohne große Überraschungen verläuft, kann Lara Möller durch ihr Geschick im Umgang mit stilistischen Mitteln überzeugen. Ihre Erzählung animiert durch Witz und plastische Beschreibungen zum Weiterlesen. Im Vergleich zu zahlreichen anderen „Shadowrun“-Romanen kommt „Quickshot“ ohne spektakuläre und weltverändernde Ereignisse aus. Die Konzentration auf den am Abgrund stehenden Ash alias Quickshot sowie die Beschreibung eines eher „handelsüblichen“ Runs machen den Roman zu einer sehr willkommenen Abwechslung.

Leider ist auch „Quickshot“ von einigen unnötigen Rechtschreibfehlern nicht verschont geblieben. Doch diese können den insgesamt sehr guten Eindruck des Romans nicht nachhaltig trüben. Die einfache Handlung ist detailliert und flüssig geschrieben, was ein anhaltendes Lesevergnügen bereitet und zudem einen sehr guten Einstieg in die Welt von „Shadowrun“ bietet.

Fazit: Lara Möller präsentiert mit „Quickshot“ einen rundum gelungenen Roman in der Welt von „Shadowrun“, der sich durch seine einfache Handlung und gleichzeitig die ausgiebige Darstellung des Hauptcharakters angenehm von manch anderen „Shadowrun“-Romanen abhebt. Wer Gefallen an dem Roman „Ash“ gefunden hatte, sollte „Quickshot“ nicht verpassen. Allen anderen kann ich diesen soliden Roman empfehlen, mich konnte Lara Möller mit „Quickshot“ auf jeden Fall begeistern.


Quickshot (Shadowrun-Roman Nr. 66) Rollenspiel-Roman
Lara Möller
Fantasy Productions 2005
ISBN: 3-89064-595-X
376 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 9,00

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