Schattenjäger: Anathema: Kreaturen

Die Menschheit hat zahllose Feinde. Xenos, Bestien und Dämonen sind nur einige der Schrecken, die in den Schatten lauern. Der Inquisition fällt der Auftrag zu, das Licht des Imperators in die Finsternis zu bringen und all jene restlos auszulöschen, die sich dem Imperium in den Weg stellen.

von Nora Linse

Inhalt

Dieser Quellenband bietet dem Spielleiter endlich ein Kreaturenhandbuch. Neben Werten und Ausrüstung diverser Kreaturen und Xenos in den Kapiteln 4 bis 7 finden sich zudem noch weitere Informationen in den Kapiteln 1 bis 3 und 6.

Artwork
 
Dieser Band ist reich bebildert, und das Artwork ist exzellent. Die unterschiedlichen Stile fügen sich gut zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen, und die Aufmachung des Buches lässt, wie schon bei den Publikationen zuvor, nichts zu wünschen übrig. Die Illustrationen sind gut gewählt und verdeutlichen hervorragend die beschriebenen Inhalte.

Kapitel 1 – Mutation

Die Gefahren des Warp sind mannigfaltig und nicht immer greifbar. Freunde werden vielleicht zu den schlimmsten Feinden. Mutationen sind eine Gefahr, die nichts und niemanden verschont. Im Kapitel über Mutationen wird von der Macht und den Qualen der „Muties“ und des „Chemo-Abschaums“ erzählt. Das schreckliche Vermächtnis in den Gebieten der Drusus-Marken, das auf ahnungslose Pilger wartet, wird ebenfalls offenbart.

Kapitel 2 – Verbotene Wissenschaft

Für die Techpriester, die Diener Omnissahs, ist ihre bloße Existenz oft eine Gratwanderung zwischen Glaube und Häresie. Aus unzähligen Gründen ist die Wissenschaft um Xenothenologie in der heutigen Zeit verboten. Dennoch gibt es Gruppen und Wesen, die sich mit der Erforschung, Weiterentwicklung und auch Verbreitung von Xenotechnologie befassen. Diese Tech-Heräsien nehmen zum Teil sehr skurrile Formen an, über die sich der eifrige Adept in diesem Kapitel informieren kann: seltsame Maschinen, die mit grausamer und kühler Logik das Ende der Menschheit heraufbeschwören und denen es immer wieder gelingt, den reinigenden Flammen der Inquisition zu entgehen, die Menschen unter ihre Kontrolle zu bringen und sie zu hilflosen und willenlosen Sklaven zu machen. Doch auch das Fleisch einiger Menschen ist schwach und erliegt der Faszination der Maschinen – Maschinenkulte, die im Geheimen operieren, und Servitoren, die nach ihrer Zerstörung eine herätische, neue Existenz anstreben, sind nur einige Beispiele. Xenobiologische Kreationen, die ein Eigenleben entwickeln und statt zu nützlichen Helfern zu schrecklichen Gegner werden, sind eine weitere, gefährliche Tech-Heräsie.

Kapitel 3 – Todeswelten

Todeswelten stellen die Mitglieder der Inquisition vor ganz neue Probleme. Sie sind öde und karg oder quellen über vor skurrilen Lebensformen, werden von gefährlichen Naturphänomenen heimgesucht oder haben eine lebensfeindliche Atmosphäre – sie sind allesamt tödlich. Als Beispiel für die unterschiedlichen Abarten der Todeswelten werden Kenov III, ein wunderschöner, unheimlich fruchtbarer und doch tödlicher Planet, Phyrr, ein ebenso lebendiger, wie tödlicher Planet, dessen Giftigkeit von nichts übertroffen wird, sowie Zel Secundus, dessen Atmosphäre giftig und korrosiv ist, mitsamt ihrer Flora und Fauna näher betrachtet. All diesen Welten ist jedoch gemein, dass dort unschätzbar wertvolle Ressourcen lagern, die nur dort existieren und somit Besuche unabdingbar machen

Kapitel 4 – Raubtiere & Ungeziefer

Dass auch „normale“ Welten Gefahren bergen, die den dort angesiedelten Wesen das Leben zur Hölle machen können, beweist dieses Kapitel. Nicht Xenos oder Dämonen sind die größte Gefahr für die Bewohner des Calixis Sektors. Eine unvorstellbare Anzahl von gefährlichen Kreaturen, seien es Raubtiere oder einfaches Ungeziefer, darf sich die größte Anzahl von Opfern auf ihre Rechnung schreiben – diese Wesen töten in einem Jahr mehr Bewohner der Welten als es sich ein Dämon in seinen kühnsten Träumen wünschen würde. Die Informationen in diesem Kapitel stammen aus unterschiedlichen Quellen der Inquisition.

Kapitel 5 – Xenos

Was wäre das „Warhammer 40.000“-Universum ohne die Xenos, die sich bereits einen Namen gemacht haben. Neben Symbionten und Orks und den edlen Eldar werden auch Enouliander, Liktoren, Simulacra und die Versklaver in diesem Kapitel analysiert und vorgestellt. Zusätzlich zu rassentypischer Ausrüstung und herausragenden Persönlichkeiten lernt man einiges über diese Rassen, ihre Lebensweise, ihren Stand und ihre Bedeutung in der Galaxis.

Kapitel 6 – Mächte des Chaos

Die hinterlistigste Macht, die in mannigfaltiger Gestalt über das Antlitz der Welten wandert, ist das Chaos. Ob auf Höllensternen des Hazgroth-Abgrunds oder in den endlosen Weiten des Warp – das Chaos ist omnipräsent und ebenso sind es seine Diener und Kreaturen. Dieses Kapitel kann nur einen kleinen Einblick in die verdrehten Mächte des Chaos geben. Die hier vorgestellten Dämonen sind nur wenigen abseits des Ordo Malleus überhaupt bekannt und dienen ihren vier großen Meistern: Khorne, Tzeench, Nurgle und Slaanesh. Doch auch das Fleisch der Menschen hat sich dem Chaos verschrieben und die Assessoren der schwarzen Tontine sind ein Beispiel für die Schwäche des Fleisches.

Kapitel 7 – Widersacher

Das Universum des 40. Jahrtausends hat lediglich eine Definition: Krieg! Dass Kriege im Verhältnis zu ihrer Gesamtheit betrachtet eher selten gegen andere Wesen als den Menschen geführt werden, ist keine neue Erkenntnis. Unzählige Gruppierungen und Organisationen führen auf den Welten des Calixis Sektors und auch der anderen Sektoren einen niemals endenden Krieg gegeneinander. Die Natur des Menschen, so erkannte die Inquisition schon vor langem, ist die größte Gefahr für das Universum. Dennoch sind Konflikte mit Xenos oder auch den Dämonen nicht wegzudenken. In diesem Kapitel erfährt der Spielleiter, wie derartige Konflikte sinnvoll und vor allem tiefgründig in eine Kampagne eingebettet werden können.

Fazit: Einen kleinen Minuspunkt erhält das Buch leider aufgrund seines Umfangs. Von einem „Monsterhandbuch“ erwarte ich schon etwas mehr Vielfalt, was die Anzahl der vorgestellten Kreaturen angeht. Dennoch ist dieses Buch ein Augenschmaus, und die vorgestellten Inhalte sind gut recherchiert und stimmig. Trotz des hohen Preises, den ich persönlich als unverhältnismäßig empfinde, ist es ein gelungenes Buch, dessen Kauf ich jedem Sammler und SL empfehlen kann.


Anathema: Kreaturen
Quellenbuch
Ross Watson
Feder&Schwert 2009
ISBN: 978-3-86762-065-9
159 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 34,95

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