Lange vor dem Hyborischen Zeitalter, in den grauen Tagen der Vorzeit, lebten Kreaturen auf dieser Erde, deren Spuren sich zu Conans Zeit noch weit verteilt in den Dschungeln, Wüsten und Einöden von Stygia, Aquilonia, Shem, Koth und Iranistan finden lassen. Prunkvolle Paläste, Pyramiden und Grabmäler, aber auch einst lebhafte und heute längst verfallene Metropolen sind weitaus mehr als nur Fußnoten der Geschichte. Sie sind Plätze voller Abenteuer und Gefahren, aber auch Quellen wahrer Reichtümer, die auf tapfere Recken warten, die sich den Wächtern dieser Schätze stellen, um Gold und Ruhm anzuhäufen.

Viele dieser Stätten hat natürlich Conan selbst schon geplündert, aber ganz bestimmt warten auf mutige Spieler noch die eine oder andere Kostbarkeit aus Gold, Silber und Edelsteinen sowie magische Waffen und Artefakte untergegangener Zivilisationen. In Form des vorliegenden "Conan"-Quellenbuchs aus dem Hause Mongoose Publishing liegt jetzt das passende Rüstzeug für Spielleiter vor, um ihre Helden auf einen echten Dungeon Crawl im "Conan"-Stil zu schicken. Ein ganzes Dutzend der wichtigsten, ruhm-, gefahren- und schatzreichsten Ruinen Hyborias warten, um von geneigten Helden geplündert zu werden.

Jede einzelne ist mit einer detaillierten farbigen Karte und Beschreibung des gesamten Areals, Geschichte und Hintergrund sowie Beschreibungen und Spielwerten der dort zu findenden Bewohner und Schätze versehen. Dabei werden auch Spielwerte für Feinde und Verbündete des großen Cimmeriers aus bekannten Geschichten Howards selbst oder seiner Nachahmer gegeben. Die Stadt des Geflügelten anstelle Conans zu erobern, dem Geflügelten und seinen werhyänischen Schergen den Garaus zu machen und sich mit allerlei arkanen Reichtümern wieder davonzumachen, ist also lediglich eine Frage der Strategie und des Würfelglücks. Und so finden sich für den versierten "Conan"-Leser noch allerlei andere alte Bekannte in "Ruins of Hyboria", wie zum Beispiel Conans Piraten-Gefährtin Valeria sowie die Stadt aus grünem Stein Xuchotl oder die Insel der Eisenstatuen.

Neben den zwölf detaillierten und aus den "Conan"-Geschichten bekannten Ruinen-Schauplätzen findet sich aber auch ein allgemeiner Teil. Dieser besteht aus einem Ruinen-Generator-System, mit dem anhand von Tabellen eine beliebige Ruine zusammengebastelt werden kann, angefangen von einem im Krieg zerstörten Dorf bis hin zu einer vorzeitlichen und vormenschlichen Metropole, welche im Rahmen eines kataklysmischen Ereignisses, einer Flut oder eines Fluches vernichtet wurde. Diese Tabellen sind natürlich je nach Wahl sowohl als Zufallsgenerator wie auch als Brainstorming-Stütze verwendbar, lassen also der Kreativität des Spielleiters alle Möglichkeiten offen.

Ausführlich werden auch die speziellen Eigenheiten der vielen verschiedenen Kulturen der Welt Conans vorgestellt. Was in den Romanen ja stark zutage tritt, dass nämlich jedes Land einen ganz besonderen und individuellen Hintergrund hat, soll sich eben auch auf das Flair der von einer Kultur hinterlassenen Ruine auswirken.

Anschließend finden sich noch Regeln für Fallen, das Erkunden unter- und überirdischer Ruinenanlagen, Anreize für Abenteuer, neue Feats und Regeln für Schätze. Kein Ruinen-Quellenbuch ist komplett ohne die obligatorischen Ruinenbewohner, unter denen wir uns mit den Kindern des Set, Dinosauriern, Schlangenmenschen und Ungeziefer aus dem Insektenreich, Ratten- und Fledermausschwärmen bekannt machen dürfen.

Fazit: "Ruins of Hyboria" lässt praktisch keine Fragen offen und ist ein unverzichtbarer Begleiter für hyborische Schatzsucher, Monsterjäger und Grabräuber. Für Spielleiter und Spieler findet hierin sich alles nötige Rüstzeug zum Erschaffen eigener Ruinen sowie dem stilechten Plündern und Erforschen uralter Gemäuer und Verliese. Abwechslungsreich und empfehlenswert!