Derweil sich die Dinge im Hayok-Sektor nach der Besetzung durch die terranische Flotte etwas beruhigt haben und Perry Rhodan gemeinsam mit Atlan und Lotho Keraete nach wie vor im Sternenozean von Jamondi verschollen ist, überschlagen sich die Ereignisse auf Terra. Zum einen macht den Ministern Julian Tifflor und Homer G. Adams die immer größer und gefährlicher werdende Bewegung der Gon-Orbhon-Sekte zu schaffen. Zum zweiten erhalten sie eine Nachricht von Miles Kantor vom Vulcan-Forschungszentrum auf dem Merkur. Deren brisanter Inhalt: In der Sonne liegt eine tote Superintelligenz, die dafür sorgt, dass unser Gestirn im sechsdimensionalen Bereich strahlt. Diese Strahlung – dazu angetan, als Katalysator zur Schöpfung einer neuen Superintelligenz zu dienen – wird abgezapft.

Die Quelle ist die Magellansche Wolke. Dort wird Gon Orbhon vermutet. Zu guter Letzt stürzt auch noch ein Planet aus dem nach wie vor halb im Hyperraum verborgenen Sternenozean in den Normalraum zurück, auf dem ein Bauwerk entdeckt wird, dass in seiner Art dem Tempel der Jünger Gon Orbhons auf Terra ähnelt. Um all diese seltsamen Verstrickungen genauer zu verstehen – und vor allem um zu verhindern, dass Gon Orbhon zur Superintelligenz wird und dann in den Machtbereich von ES eindringt – entschließt sich Bull, eine Expedition in die Magellansche Wolke zu starten. „Operation Kristallsturm“ wird ins Leben gerufen.

Es passiert ziemlich viel in dieser ersten guten Stunde der vierten Produktionsstaffel. Das sorgt für erfreulich kurzweilige Unterhaltung. Allerdings hat man gelegentlich das Gefühl, dass den Machern bei der Menge an Informationen, die vermittelt werden mussten, ein wenig der Überblick verloren ging. So wird beispielsweise nicht ganz klar, woher plötzlich bekannt ist, dass der mysteriöse Strahlungszapfer Gon Orbhon ist. Außerdem wird konstatiert, dass es gefährlich wäre, wenn noch mehr Planeten mit alten Bauwerken aus dem Sternenozean in den Normalraum fallen würden. Man kann nur spekulieren, dass Bull und Tifflor dadurch einen Zuwachs der Jünger des selbsternannten Gottes Gon Orbhon fürchten. Erklärt wird das nicht. Zu guter Letzt ist etwas schleierhaft, wieso die Mission Mondra Diamonds, an der Seite von Wissenschaftler Malcolm Scott Daellian Energie der Sonne abzuzapfen und nutzbar zu machen, für das Gelingen der Operation Kristallsturm so wichtig ist – zumal das Experiment fehlschlägt und Bull trotzdem den Start verkündet.

Aber über derlei Kleinigkeiten schaut der „Perry Rhodan“-geübte Hörer ebenso hinweg wie über Stilblüten nach dem Motto „Die Sonne hing überlebensgroß vor dem Fenster ihres Raumschiffs“. Sonne. Überlebensgroß. Aha. Beides schmälert nur in geringem Maße den Hörgenuss, den man aus Episoden wie diesen, die ordentlich Plot und zugleich ein bisschen schicke Action bieten, ziehen kann. Der Fokus auf einer ganzen Reihe namhafter Protagonisten des Perryversums (Tifflor, Adams, Kantor, Mondra, Daellian, Bull) verleiht dem Ganzen zudem das Gefühl von Relevanz innerhalb des allumfassenden Handlungsgerüsts, sodass man gerne am Ball bleibt.

Als Vorlage für das Hörspiel dienten die Heft-Romane „Die Gotteskriegerin“ (2223) von Michael Nagula, „Zwischen den Äonen“ (2226) von Uwe Anton und „Operation Kristallsturm“ (2245) von Arndt Ellmer. Ein neuer Elekto-Popsong von Radiopilot mit dem Titel „Post #1“, der sich durch einen simplen Text, aber eine höchst eingängige Melodie auszeichnet, beschließt das Hörerleben und wird uns nun bis Episode 24 begleiten.

Fazit: „Sternenozean 19: Operation Kristallsturm“ eröffnet die vierte Produktionsstaffel mit einer handlungsstarken Episode, die zwar einige Fragen offen lässt, wenn man zu genau hinhört, aber trotzdem gut zu unterhalten weiß, da relevante Ereignisse geschickt aneinandergereiht und Nebensächlichkeiten ebenso geschickt ausgelassen wurden. Wenn die Hörspielreihe auf diesem Niveau weitergehen sollte, wäre damit die Scharte der Plotsprünge während der vorigen CDs bald wieder vergessen.