Perry Rhodan: Sternenozean 17: Kampf um den Speicher

„Kampf um den Speicher“ ist die 17. Episode der „Sternenozean“-Hörspielreihe betitelt, die zugleich das Finale des Kantiran-Handlungsbogen der dritten Produktionsstaffel vom Dezember 2007 darstellte. Der Titel ist Programm: Es wird fast 70 Minuten lang aus allen Geschützrohren und Strahlermündungen gefeuert.

von Bernd Perplies

 

Wir befinden uns nach wie vor im „Speicher“, dem geheimen Hauptquartier des Terranischen Liga-Dienstes auf dem Planeten Hayok. Nachdem der „Hund“ Shallowain, der Befehlshaber der arkonidischen Angriffstruppen auf den „Speicher“, in „Terraner als Faustpfand“ (Ep. 14) mit ebensolchen die Abschaltung des Schutzschildes erpresst hatte, greifen seine Celistas und Kralasenen nun an. Was folgt, ist ein verzweifelter Stellungskampf der Verteidiger – darunter Kantirans Freund Mal Detair und der Haluter Icho Tolot –, die versuchen, es den Eindringlingen so schwer wie möglich zu machen, während sie gleichzeitig auf ein Wunder zu ihrer Rettung hoffen.

Kantiran beobachtet all diese Vorgänge völlig hilflos aus der Ferne. Er hatte mit Gucky gerade einen heimlichen Ausflug gemacht, um seine Psi-Fähigkeit der Tierbeherrschung zu trainieren, als es zum Angriff kam. Und obwohl die beiden gerne helfen wollen, ist es ihnen nicht möglich einzugreifen, denn Shallowain hat das gesamte Areal mit Mutanten-Abwehr-Geräten, so genannten „Piepern“, die furchtbare Kopfschmerzen verursachen und so jedwede Konzentration stören, geschützt. Als sein Freund Icho Tolot aber in Lebensgefahr gerät, wagt der Mausbiber dennoch einen tolldreisten Teleportationssprung mitten ins Geschehen.

„Kampf um den Speicher“ ist eine Episode, in der viel geschossen und wenig erzählt wird. Es kracht, zischt und donnert aus den Lautsprecherboxen, wenn die Arkoniden versuchen, den „Speicher“ mit Gewalt zu nehmen. Das sind durchaus mitreißende Momente – vor allem Icho Tolots wilder Überlebenskampf gegen eine gewaltige Übermacht von Feinden. Es passiert allerdings derweil nicht wirklich viel. Etwas enttäuschend ist vor allem die Rolle Kantirans, der zum hilf- und nutzloser Beobachter degradiert wird und nichts weiter zu tun vermag, als in ohnmächtiger Wut das Geschehen über Funk zu verfolgen. In solchen Momenten verschenkt die „Perry Rhodan“ -Reihe die Chance zu dramaturgisch runden Momenten – auch wenn man immerhin positiv anmerken muss, dass am Ende ein schöner Abschied vom „toten“ Hacker Maykie Molinas eingeschoben wurde.

Hier und da fallen diesmal Flüchtigkeitsfehler der Regie auf. So mag man sich fragen, wie viel Zeit denn bitteschön „ein Bruchteil von Sekunden“ ist – vielleicht so ein bis zwei Sekunden? (Dann hätte man das auch so sagen können.) Außerdem meldet der Orter von Shallowain am Ende eine Zahl von 200.000 Feindeinheiten, der „Hund“ fragte daraufhin überrascht: „20.000 Einheiten“? Nein: 200.000! Oder hat sich der Orter um eine Null vertan? Gerade letzteres Beispiel macht schmerzlich deutlich, dass Hörspiele heute völlig fragmentarisch aufgezeichnet werden und mitunter ein Sprecher nicht weiß, was der andere gesagt hat. Ansonsten wäre ein solcher Sinnlosdialog nicht vorstellbar. Doch das sind Details, die zwar zum Schmunzeln (oder Kopfschütteln) anregen, das Gesamtergebnis hingegen kaum schmälern.

Als Vorlage für das Hörspiel diente der Heft-Roman „Terraner als Faustpfand“ (2225) von Rainer Castor.

Fazit: „Kampf um den Speicher“ bringt die Irren und Wirren um den Planeten Hayok zu einem furiosen und alles in allem auch runden (vorläufigen) Ende. Ein Kurzauftritt von Reginald Bull verleiht dem „Finale“ eine würdige Note. Sieht man von einigen Flüchtigkeitsfehlern der Regie ab, liegt hier eine spannende Episode des lang laufenden „Sternenozean“-Hörspiel-Marathons vor.


Perry Rhodan: Sternenozean 17: Kampf um den Speicher
Hörspiel nach einem Heftroman von Rainer Castor
Siegfried Antonio Effenberger
Lübbe Audio 2007
ISBN: 978-3785734353
1 CD, 68 min., deutsch
Preis: EUR 7,95

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