Perry Rhodan: Sternenozean 14: Terraner als Faustpfand

„Faustpfand der Terraner“ ist die erste Episode der dritten „Sternenozean“-Produktionsstaffel, die den Handlungsstrang um Perry Rhodans Sohn Kantiran und seinen Freund Mal Detair fortsetzt. Wer glaubte, dass mit „Entscheidung in Vhalaum“ (Ep. 11) alles gut abgeschlossen worden wäre, wird hier auf dramatische Weise eines Besseren belehrt.

von Bernd Perplies

 

Wir befinden uns nach wie vor im „Speicher“, dem geheimen Hauptquartier des Terranischen Liga-Dienstes auf dem Planeten Hayok. Kantiran und Mal Detair sind glücklich dem arkonidischen Killer Shallowain entkommen, nicht zuletzt dank der Hilfe des Mausbibers Gucky, des Haluters Icho Tolot und des Hackers Maykie Molinas. Doch Shallowain, „der Hund“, hat schon eine neue Teufelei im Gange. Er will die terranischen Agenten auf Hayok aufspüren und den Zugang zum Speicher knacken. Dazu bedient er sich nicht nur eines gefangenen TLD-Agenten, sondern auch menschlicher Zivilisten, die er als Druckmittel gegen den Speicher-Chef Dario da Eshmale einsetzt.

Gleichzeitig kommen auch innerhalb des Speichers einige Dinge in Bewegung. So wird der im Koma liegende Hacker Maykie Molinas Opfer eines seltsamen Instrumentenversagens. Doch ist er wirklich tot? Außerdem wird Kantiran von Gucky auf seine parapsychische Gabe der Tierkontrolle angesprochen – und der Mausbiber rät dem Jungen, seine Fähigkeiten zu trainieren. Man weiß nie, wann man sie brauchen kann. Um dies zu bewerkstelligen, überredet Rhodans Sohn im Gegenzug Gucky zu einer nicht ganz ungefährlichen Exkursion.

Das Hörspiel, das auf den beiden Heft-Romanen „Spezialagent 707“ von Leo Lukas und „Terraner als Faustpfand“ von Rainer Castor basiert, nimmt die bisherige Handlung um Kantiran und seinen ständigen Kampf gegen den Häscher seiner Mutter, der Arkoniden-Mascantin Ascari da Vivo, gut auf und spinnt zudem ein paar neue Fäden in die Zukunft. Wie wird sich Kantirans Gabe entwickeln? Was ist mit Maykie Molinas geschehen? Und wird es Shallowain wirklich gelingen, den Speicher einzunehmen? Fragen, auf deren Beantwortung man tatsächlich mit Spannung wartet, zumal die Folge nach einem gemächlichen Start immer mehr an Tempo gewinnt und in einem dramatischen Cliffhanger endet.

Die Sprecher wissen einmal mehr zu gefallen, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie sehr charakteristische Figuren mimen dürfen. Gerade Stefan Krause glänzt als Gucky und Manfred Lehmann überzeugt als finsterer Shallowain. Auch die übrigen Sprecher machen ihre Sache ordentlich, wenngleich ich immer wieder mal das Gefühl habe, das etwas zu steif artikuliert wird. Ich denke, es ließe sich auch lebendiger in Hörspielen sprechen, ohne dass die Verständlichkeit darunter litte. (Aber das ist ein verbreitetes Problem.)

Ein Frage, die man sich zudem nach diversen Kantiran-Episoden mittlerweile stellen mag, ist die: Was hat das Ganze eigentlich mit dem „Sternenozean“ zu tun? Ein Mutter-Sohn-Zwist, der sich auf der höheren Ebene Arkoniden vs. Terraner fortsetzt, mag ja schön und gut sein – genau genommen hält er sogar die Hörer bei der Stange. Aber noch ist die Handlung trotzdem im Wesentlichen eine actionreiche Agenten-Story. Der Bezug zum titelgebenenden Phänomen muss sich erst noch erweisen.

Fazit: Die 14. Episode des Mammutprojekts „Sternenozean“ gefällt durch eine spannende Handlung, die sich vor allem aus der konstanten Bedrohung durch den Unhold Shallowain speist, sowie die langsame Entwicklung von Kantiran, dessen Rolle im Rahmen des Zyklus sicher noch an Bedeutung gewinnen wird. Einmal mehr endet die Handlung mit einem fiesen Cliffhanger und drängt uns, zur nächsten CD zu greifen.


Perry Rhodan: Sternenozean 14: Terraner als Faustpfand
Hörspiel nach Heftromanen von Leo Lukas und Rainer Castor
Christian Hagitte, Simon Bertling
Lübbe Audio 2007
ISBN: 978-3-7857-3432-2
1 CD, 67 min.
Preis: EUR 7,95

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