von Bernd Perplies
Perry Rhodan ist es leid. Vor Wochen schon sind er und Atlan im Sternenozean von Jamondi gestrandet, und bislang hat die erhöhte Hyperimpedanz es verhindert, dass sie ihren Weg zurück ins All finden konnten. Jetzt stehen die Chancen so gut wie nie: Der Planet Ash Irthumo konnte von den Kybb-Cranar, die den Sternenozean im Augenblick in ihrer Gewalt haben, befreit werden, und dabei wurde auch ein Würfelraumer erobert. Mithilfe der uralten Gesänge der Motana, die ihnen einst die Macht verliehen, überlichtschnell durchs All zu kreuzen, unter der Herrschaft der Igelwesen aber verboten waren, will man nun versuchen, den Planeten zu verlassen.
Entscheidend hierfür ist Zephyda, deren Bekanntschaft Perry und Atlan zu Beginn ihrer Odyssee durch den Sternenozean gemacht hatten. Diese scheint die Kraft in sich zu tragen, eine Epha-Motana zu werden, eine Art Fokus für die Gesänge der Femesängerinnen, welche die Energien der Gesänge in telekinetischen Schub umwandeln und so Gegenstände – beim simplen Felsblock angefangen und im besten Falle auch ein Raumschiff mit Überlichtgeschwindigkeit – bewegen soll. Doch Zephyda besitzt keinerlei Ausbildung. Wird sie es schaffen, ihrer Rolle gerecht zu werden? Diese Frage gilt es bei einem Testflug mit dem Würfelraumer zu klären – der allerdings nicht ganz wie geplant verläuft...
Auch in der dritten Staffel des „Sternenozean“-Hörspiel-Zyklus ist alles wie gehabt. Qualitative Ausreißer nach oben und nach unten sind in dieser Reihe offenbar nicht zu erwarten. Die Sprecher agieren professionell – alle überragend einmal mehr Claudia Urbschat-Mingues als Zephyda –, die Geräuschkulisse liegt im guten Mittelfeld und die Musikstücke sorgen für Stimmung. Leider wurde die Zeit zwischen Staffel 2 und 3 nicht genutzt, um neue Sounds einzuspielen (zumindest nicht spürbar). Das ist schade, denn ein bisschen Abwechslung täte dem Ganzen langsam mal gut.
Neu indes ist der Erzähler. Christian Schult, Sohn von Rolf Schult (der deutschen Stimme von Captain Jean-Luc Picard und diesem zum Verwechseln ähnlich klingend), übernimmt den Posten von dem verstorbenen Joachim Höppner, und seine Stimme ist bekannt und markant genug, um diese Rolle mit Bravour auszufüllen. Auch der Song am Ende der CD ist mit dem Staffelwechsel geändert worden. Wer Lust hat, kann sich nun sechs Hörspiele lang im Anschluss an die Handlung „The World ist growing loud“ von Covenant anhören – es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich werde auch diesen Track zukünftig überspringen.
Das Hörspiel basiert auf den beiden Heftromanen „Die Epha-Matrix“ von Ernst Vlcek und „Die Femesänger“ von Arndt Ellmer.
Fazit: Die dritte Produktionsstaffel des großen „Sternenozean“-Hörspielzyklus beginnt ein wenig spiralförmig – am Ende herrscht fast die gleiche Situation wie am Anfang, aber immerhin sind alle Beteiligten um eine Erfahrung reicher. Dennoch würde man sich wünschen, dass etwas mehr Schwung in die Handlung käme. Von der produktionstechnischen Seite gibt man sich keine Blöße: Alles, was gut war, bleibt gut. Experimente, um es noch besser zu machen, werden aber unterlassen. Schade. Was bleibt, ist ein Hörspiel im ordentlichen Mittelfeld.
Perry Rhodan: Sternenozean 13: Der Flug der Epha-Motana
Hörspiel nach Heftromanen von Ernst Vlcek und Arndt Ellmer
Siegfried Antonio Effenberger
Lübbe Audio 2007
ISBN: 978-3-7857-3431-5
1 CD, 67 min., deutsch
Preis: EUR 7,95
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