Perry Rhodan: Sternenozean 07: Der Gesang der Motana

Episode 7, die erste CD der zweiten Produktionsstaffel der Mammut-Hörspieladaption des „Perry Rhodan“-Zyklus „Der Sternenozean“, schließt direkt an Episode 6 an und folgt weiter den Abenteuern von Perry Rhodan und Atlan, die im Sternenozean von Jamondi verschollen sind und in den Kampf zwischen dem Volk der Motana und deren Unterdrückern, den Kybb-Cranar, verwickelt wurden.

von Bernd Perplies

 

„Perry Rhodan und Atlan auf der Flucht durch Mecklenburg-Vorpommern.“ – So umreißt ein Kritiker auf amazon.de seine Probleme mit der Auftaktepisode der zweiten Produktionsstaffel des „Sternenozeans“. Ganz unberechtigt ist seine Polemik leider nicht, wie sich beim Hören zeigt.

Die Handlung setzt praktisch dort ein, wo uns Episode 6 verlassen hat. Perry Rhodan und Atlan hat es Dank des Robotwesens Lotho Keraete, des mächtigen Boten der Superintelligenz ES, auf den Planeten Baikhal Cain im Sternenozean von Jamondi verschlagen. Dort wurden sie von den Kybb-Cranar gefangen, versklavt und gemeinsam mit vielen Angehörigen der hier heimischen Motana zum Schürfen nach dem begehrten Schaumopal gezwungen. Doch ihnen gelang die Flucht, und nun sind sie auf der Suche nach den freien Motana, die sich irgendwo in den Wäldern verstecken sollen.

Die Wanderung durch die Wildnis gestaltet sich als schwierig, nicht zuletzt, weil die beiden Zellaktivatorträger noch immer die Krin Varidh tragen, Halsbänder, welche die Kybb-Cranar ihren Gefangenen anlegen, um sie zur Arbeit zu pressen. Wer sich weigert oder flieht, bekommt eine tödliche Dosis Gift injiziert – mit der die beiden Unsterblichen Tag für Tag schlechter fertig werden (auch einem Zellaktivator sind offenbar Grenzen gesetzt).

Schließlich treffen sie auf einen Jagdtrupp der Motana unter deren Anführerin Zephyda. Diese ist den Fremdlingen gegenüber zunächst skeptisch eingestellt, doch als Perry und Atlan ihr von ihrem Mitflüchtling Jadyel erzählen, der leider dem Krin Varidh erlag, wird ihr Herz weich, denn Jadyel war ihr Bruder. So nehmen die Motana die beiden Fremden auf und helfen ihnen, mit den Gifthalsbändern fertig zu werden, wobei sich schon bald eine Romanze zwischen Atlan und Zephyda anbahnt. Doch schon bald erwarten Perry und Atlan neue, unliebsame Überraschungen.

Obwohl es vielleicht nicht so wirkt: Viel passiert in der Tat nicht in der aktuellen Episode des Hörspiel-Zyklus. Die beiden Unsterblichen fliehen durch die grüne Landschaft, verstecken sich vor Luftgleitern, treffen die Motana und freunden sich mit ihnen an. Erst in den letzten Minuten des knapp 60-minütigen Hörspiels kommt es zu zwei unerwarteten Wendungen.

Die Geschichte basiert auf zwei Heftromanen von Frank Borsch, wobei „Gesang der Hoffnung“ (2206) etwa 90% der Handlung ausmacht, während dem Roman „Der letzte Gesang“ (2207) nur das Ende entnommen wurde. Das macht aber nichts, denn das Einzige, was wir dadurch verpassen, ist die Parallelhandlung um den Minenaufseher Raphid-Kybb-Karter, der sich mit der unmöglichen Aufgabe konfrontiert sieht, 25.000 neue Arbeitskräfte zu rekrutieren, sowie die Begeisterung der Motana, als Perry Rhodan ihnen das Wunder der harmonischen Verbindung von Tanz und Musik nahe bringt. Das mag sicher zum Lokalkolorit beitragen, hätte aber die eigentliche Handlung sicher nur noch weiter verzögert.

Qualitativ gibt sich die Episode keine Blöße: Die Sprecher sind allesamt recht gut gewählt (irgendwann gewöhne ich mich auch noch an Volker „Michael Douglas“ Brandt als Atlan), die abwechslungsreiche Musik trägt sehr schön zur Stimmung bei und die Geräusche wirken zwar gelegentlich wie aus der Dose (etwa im Falle der Frachtgleiter der Kybb-Cranar, die absolut immer den gleichen Geräuscheffekt erzeugen), dafür sorgt aber der Außenschauplatz für eine nette Geräuschkulisse mit Fußstapfen im Gras, zwitschernde Vögeln und zirpenden Grillen.

Als Bonusmaterial befindet sich am Ende des Hörspiels diesmal ein neues Lied vom Camouflage: „How Do You Feel? – Perry Rhodan Mix“, ein ruhiger Pop-Song, der jedoch weder durch besonders clevere Lyrics, noch durch seine musikalische Meisterschaft hervorsticht. Bei den letzten vier „Sternenozean“-CDs habe ich den Abschluss-Track mit dem Beitrag von Camouflage immer abgebrochen (und der alte Song hatte sogar noch Schmiss!) –das wird sich, fürchte ich, auch in naher Zukunft nicht ändern.

Fazit: „Der Gesang der Motana“ stellt eine Art Übergangsfolge zwischen der Gefangenschaft Perry Rhodans und Atlans bei den Kybb-Cranar und dem Zusammentreffen mit der attraktiven Zephyda und dem geheimnisvollen Wanderer Rorkhete dar, die beide im Verlaufe des „Sternenozean“-Zyklus noch einige Bedeutung haben werden. Qualitativ durchaus hörenswert, krankt die Geschichte diesmal ein bisschen an der eher unspektakulären Handlung.


Perry Rhodan: Sternenozean 07: Der Gesang der Motana
Hörspiel nach Heftromanen von Frank Borsch
Christian Hagitte, Simon Bertling
Lübbe Audio 2007
ISBN: 978-3-7857-3224-3
1 CD, 58 min.
Preis: EUR 7,95

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