Perry Rhodan: Sternenozean 05: Havarie auf Hayok

Im fünften Teil der Hörspiel-Reihe um den „Perry Rhodan“-Zyklus „Der Sternenozean“ kehrt die Handlung zu Rhodans Sohn, dem „Sternenbastard“ Kantiran, und seinem Freund Mal Detair zurück. Nach nur einem kurzen Moment der Sicherheit bei den Terranern befinden sich beide erneut auf der Flucht vor den Schergen des Kristallimperiums.

von Bernd Perplies

 

Mal Detair, der Tiere züchtende Kolonialarkonide und Freund Kantirans, hält die Idee für ziemlich bescheuert, doch Kantiran will nicht bei den Menschen bleiben – obwohl sie ihm Schutz vor den Agenten des Arkonidenreichs bieten könnten, vor denen die beiden Männer auf der Flucht sind, seit Kant seine Mutter, die hochrangige Militär Ascari da Vivo im Zorn beinahe umgebracht hat. Doch der Junge ist vom kühlen Empfang durch Rhodan und seine Freunde, deren Aufmerksamkeit ganz von den seltsamen Raumbeben in Anspruch genommen wird, welche die Galaxis erschüttern, abgeschreckt. Und nachdem Rhodan und Atlan die LEIF ERIKSSON, das Flaggschiff des Residenten, verlassen haben, hält auch ihn dort nichts mehr.

Wieder auf sich allein gestellt, machen sich Kantiran und Mal mit ihrer alten Space Jet auf den Weg, ein neues Versteck zu finden. Dabei werden sie allerdings von einem weiteren Hyperraumbeben überrascht und sind gezwungen, auf dem Planeten Hayok notzulanden. Dort geraten sie rasch in Bedrängnis durch arkonidische Sicherheitskräfte und dann sieht sich Kantiran plötzlich einem alten Feind gegenüber, von dem er gehofft hatte, ihn nie wiederzusehen.

Gradlinig und mit 50 Minuten Laufzeit (von denen erneut einige für den scheinbar unverwüstlichen Song „Passing By“ verloren gehen) relativ kurz gestaltet sich die fünfte Episode der „Sternenozean“-Hörspielreihe, die auf dem Heftroman „Agentennest Hayok“ (#2208) von Arndt Elmer basiert. Kenner der Heftromane werden bemerken, dass zwischen dem letzten Hörspiel („Planet der Mythen“) und diesem hier drei Romane ausgelassen wurden, die sich mit Perry Rhodans und Atlans Schicksal beschäftigen. Dieser Handlungsteil ist jedoch keineswegs vergessen, sondern nur nach hinten geschoben worden – offenbar war es die Absicht der Macher, die Abenteuer von Kantiran nicht zu lange auszusetzen.

Nach wie vor ist die fortlaufende Handlung der Reihe ihre Stärke. Die Flucht von Kantiran und Mal Detair erlebt der Hörer als fast atemlose Abfolge von Katastrophen, Action und Spannungseinlagen. Dadurch – und auch aufgrund der eher kurzen Laufzeit des Hörspiels – geht die Episode irgendwie viel zu schnell vorbei und wenn der gemeine Cliffhanger den Hörer schließlich entlässt, möchte man am liebsten sofort zur nächsten CD greifen (die sich allerdings wieder Perry Rhodans Erlebnissen zuwendet).

Ansonsten bleibt die Qualität der Produktion auf ziemlich einheitlichem Niveau: Die Musikuntermalung ist nach wie vor sehr gelungen, auch wenn sich die Leitmotive vielleicht etwas zu häufig wiederholen. Die Toneffekte sind mir dagegen noch immer zu elektronisch; dabei wäre es so einfach, aus Alltagsgeräuschen interessante und charakteristische Effekte für die Technik des „Perry Rhodan“-Universums zu finden. So hat man gelegentlich das Gefühl, die Macher hätten mit einem Tonmischpult für Kinder gearbeitet – ein Bekannter von mir hatte so ein Teil mal vor Jahren –, das auf Knopfdruck krude Rausch- und Zwitschergeräusche von sich gibt (die laut Beschriftung nach „Propellerflugzeug“ oder „Laserpistole“ klingen sollten).

Die Sprecherriege schließlich kommt gemischt daher. Norbert Langers „Tonto“ klingt diesmal seltsam gedämpft, so als würde Kantiran über Funk oder durch eine dicke Jacke hindurch mit seinem Multifunktionsarmband sprechen. An Christian Starks „Kantiran“ und Jürgen Kluckerts „Mal Detair“ hat man sich in der Zwischenzeit ganz gut gewöhnt. Nur in den Nebenrollen besteht noch Steigerungspotenzial. Natürlich muss nicht jeder Taxifahrer wie ein ausgebildeter Radiosprecher klingen, aber mancher Satz wirkte dann doch zu flach und abgelesen.

Fazit: Trotz der einen oder anderen Schwäche von produktionstechnischer Seite her, weiß auch die fünfte Episode um den „Perry Rhodan“-Zyklus „Der Sternenozean“ gut und kurzweilig zu unterhalten. Fans von Science-Fiction-Hörspielen im Allgemeinen und „Perry Rhodan“ im Besonderen können hier durchaus zugreifen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass hier eine umfangreiche (und alles in allem dann auch kostspielige) Hörspielreihe vorliegt, zu der man entweder „Ja“ oder „Nein“ sagen sollte. Ein „Versuchen“ macht – zumindest hier im Mittelteil – keinen Sinn, da alle Episoden aufeinander aufbauen. Also vielleicht erstmal in den „Sternenbastard“ reinhören und dann weitersehen.


Perry Rhodan: Sternenozean 05: Havarie auf Hayok
Hörspiel nach Heftromanen von Arndt Ellmer
Christian Hagitte, Simon Bertling
Lübbe Audio 2006
ISBN: 3-7857-3167-1
1 CD, 50 min.
Preis: EUR 7,95

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