von Bernd Perplies
„Die Mascantin“ nimmt den Faden direkt dort auf, wo die Handlung von „Der Sternenbastard“ geendet hatte. Thereme ist tot und die Tatsache, dass sie beide irgendwie Zeugen waren, schweißt Kantiran, den Terraner-Arkoniden-Mischling, und den Tierheiler Mal Detair zusammen. Kantiran ist von dem Gedanken besessen, den oder die Mörder seiner Geliebten zu finden und Mal steht ihm dabei aus Mitleid zur Seite. Die Spur führt hinauf in die höchsten Regierungskreise der Kristallwelt und dort erfährt Kantiran einige erschreckende Wahrheiten über seine Vergangenheit.
Doch zuvor erleidet er während der Abschlussprüfung von der Paragetha, der Elite-Militärschule Arkons, einen Zusammenbruch. Die Aktivierung seines Logiksinns ist schief gelaufen. Gleichzeitig deuten alle Anzeichen darauf hin, dass er stärker werdende PSI-Fähigkeiten besitzt, doch die Art seiner Mutantenfähigkeiten ist den Ärzten völlig unbekannt. Er selbst aber erkennt die seltene Natur seiner Para-Gabe: Er kann mit Tieren kommunizieren und ihnen seinen Willen aufzwingen. Eine Gabe, die zu einem furchtbaren Zwischenfall führt.
Der zweite Teil der Hörspiel-Reihe gewinnt durch seinen Who-done-it-Plot einiges an Spannung und gerade zum Ende hin erwarten den Hörer, der die Heftromane nicht bereits gelesen hat, einige aufregende Wendungen, wenn Kantirans Vergangenheit ans Licht kommt. Dabei zeigt sich auch, dass es hier durchaus mal etwas härter zur Sache gehen kann – an kindliche Hörer richtet sich „Der Sternenozean“ definitiv nicht.
Sehr schön ist zudem, dass sich im Hintergrund bereits die große galaktische Katastrophe der Erhöhung der Hyperimpedanz anbahnt. Das arkonidische Transmitternetz wird ausgesetzt und die Abschlussprüfung der Paragetha verschoben, weil von einem gewaltigen Hypersturm die Rede ist.
Qualitativ schließt die Produktion ziemlich nahtlos an den ersten Teil an. Joachim Höppner als Erzähler, Jürgen Kluckert als Mal Detair, Norbert Langer als Tonto und – neu – Jürgen Thormann als Imperator Bostich wissen vor allem zu gefallen. Die Nebenfiguren dagegen bleiben sprachlich eher farblos. Und mit Christian Stark (Kantiran) und Daniela Hoffmann (Ascari) werde ich leider immer noch nicht so ganz warm.
Lobenswert hervorheben möchte ich aber mal die schicke Aufmachung der CD(s) in Blau und Silber. Das aktuelle Covermotiv von Kai Hoffmann und Swen Papenbrock, eine Collage, die Ascari im Hintergrund und zwei Raumschiffe über einer felsigen Planetenlandschaft im Vordergrund zeigt, sieht schick und edel aus, was durch den metallischen Schriftzug noch verstärkt wird.
Völlig unnötig hingegen finde ich den Bonustrack, der erneut aus dem Lied „Passing By – Perry Rhodan Mix“ von Camouflage besteht. Man bekommt das Gefühl, hier eine Produktwerbung vorgesetzt zu bekommen. Wenn schon Bonus, dann doch bitte mit ein bisschen Abwechslung!
Fazit: „Die Mascantin“, Teil 2 der Hörspiel-Reihe „Der Sternenozean“, ist eine gute Mischung aus Who-done-it-Krimi und persönlicher Tragödie, die gerade zum Ende hin den (unwissenden) Hörer mit atemberaubenden Wendungen überrascht und erfreut. Technisch ordentlich, wenngleich nicht berauschend, umgesetzt, interessiert den neugierigen Fan natürlich brennend, wie das Drama weitergeht. Gerade Folge 3 klingt spannend: „Der Hyperschock“.
Perry Rhodan: Sternenozean 02: Die Mascantin
Hörspiel nach einem Heftroman von Robert Feldhoff
Christian Hagitte, Simon Bertling
Lübbe Audio 2006
ISBN: 3-7857-3164-7
1 CD, 73 min.
Preis: EUR 7,95
bei amazon.de bestellen