von Peter Berneiser
„Letzte Tage“ ist der abschließende Band der dreiteiligen „Nocturnum“-Kampagne für „Cthulhu Now“. Die außerirdischen Shk’ryth haben einen Kometen auf Kollisionskurs mit der Erde gebracht und versuchen die Spielercharaktere mit allen Mitteln davon abzuhalten, die Erde zu retten.
Das Layout ist, wie in den ersten beiden Bänden, schlicht, aber übersichtlich, und die Qualität der Illustrationen reicht von sehr gut bis mittelmäßig. Kurze Erzählungen leiten die einzelnen Abschnitte ein. Zusätzliche Informationen sind in Kästen hervorgehoben. Die Handouts (handschriftliche Notizen, Computerausdrucke, Karten und Grundrisse) sind von gewohnt guter Qualität und stimmungsvoll gestaltet.
Um nicht zuviel zu verraten, wird der Inhalt nur kurz wiedergegeben. Dennoch sei Lesern, die dieses Abenteuer spielen möchten, geraten, das Folgende (bis zum Fazit) zu überspringen.
Die Spielercharaktere wurden am Ende des zweiten Bandes in ein Krankenhaus in Kopenhagen eingeliefert. Inzwischen sind Informationen über den drohenden Einschlag des Kometen öffentlich bekannt geworden. Panik bricht aus, und Kopenhagen geht in Flammen auf. Nachdem die Spielercharaktere erneut ihren Verfolgern entkommen sind, erhalten sie weitere Informationen, die das große Puzzle ergänzen.
Das folgende Zwischenabenteuer, eine „klassische“ Spukgeschichte, hat mit der Haupthandlung wenig zu tun. Die Spielercharaktere können allerdings ein weiteres Puzzlestück sammeln. Inzwischen haben sie herausgefunden, dass im Himalaja eine mysteriöse Organisation (richtig, es ist TemCo) eine Maschine bauen ließ, die für die nahende Kollision der Erde mit dem Kometen verantwortlich sein soll. Nicht nur die Spielercharaktere, sondern auch viele Flüchtlinge verlassen Kopenhagen per Schiff. Mit dem Zug geht es weiter zur russischen Hauptstadt.
In Moskau sind die Spielercharaktere Zeugen einer dramatischen Konfrontation zwischen dem „Tempel des Neuen Mondes“ und TemCo. Am Himalaja angekommen, entdecken sie das „Tyrr Nemaii-Projekt“ von TemCo und werden von neuen Verbündeten unterstützt. Im folgenden Showdown zeigt sich, ob die Mühen und Strapazen der vergangenen Wochen vergebens waren oder ob die Erde gerettet werden kann.
Fazit: Es bleibt spannend bis zum Ende. Der Band beinhaltet viele stimmungsvolle Abenteuer, die zum fulminanten Finale hinführen. Allerdings stellt sich bei einigen Begegnungen die Frage, ob sie für die Handlung wichtig sind. Die Nebenhandlungen sind ab und an eine Spur zu viel. Eine wichtige Spielhilfe für den Spielleiter, eine Übersicht über alle NSC, fehlt. Die Mischung aus Verfolgungen, Recherchen, Kämpfen und Verschwörungen ergibt unterm Strich eine spannende, aber auch verworrene Kampagne mit Höhen und Tiefen. Leider bleibt nicht viel Platz für eigene Aktionen der Spielercharaktere. Wer schon immer einmal die Erde retten wollte, sollte der „Nocturnum“-Kampagne eine Chance geben.
Nocturnum III: Letzte Tage
Kampagnenband
Darrell Hardy
Pegasus Press 2009
ISBN: 978-3-941976-15-3
112 S., Hardcover, deutsch
Preis: EUR 24,95
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