Jedi Academy Training Manual

„Wenn ein Jedi du willst sein, zur Schule gehen du musst.“ – Yoda (hätte es so sagen können)

 

Das vorliegende Quellenbuch „Jedi Acadamey Training Manual“ beschäftigt sich eingehend mit machtbegabten Charakteren – Jedis und Nicht-Jedis.

 

von Roland Kasper

Nach einer kurzen Einleitung folgt ein großes Kapitel „Power oft the Force“, das neue Optionen für machtbegabte Charaktere bietet, darunter neue Anwendungen für die Fertigkeit „Use the Force“, von denen jedoch zumindest zwei nur eine Wiederholung aus dem „Clone Wars Campaign Guide“ sind. Feats, seitenweise neue Talente und Force Powers, Force Techniques und Force Secrets dürfen natürlich auch nicht fehlen. Neu eingeführt werden „Force Regimens“ (eine Art Meditationsübungen, die nach Durchführung Vorteile für den jeweiligen Tag verleihen) und spezielle „Lightsaber Form“-Powers, die als Ergänzungen zu den „Lightsaber Form“-Talenten dienen können.

Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Philosophie hinter der Macht. Verschiedene Sichtweisen auf die Macht und ihre Aspekte werden beleuchtet, außerdem gibt es einen Abriss über die Anwendung der Macht. Alles in Allem handelt es sich hier um Hintergrundwissen für Jedi-Charaktere und Anhaltspunkte für die rollenspielerische Charaktergestaltung (abseits der Regeltechnik). Zusätzlich findet man hier Regeln für NSCs als Padawane von Spielercharakteren.

Kapitel 3 listet Ausrüstungsgegenstände auf, etwa Holocrons, Sith-Artefakte, Rüstungen, Nah- und Fernkampfwaffen und verschiedene Arten von Lichtschwertern, darunter die Lichtpeitsche, archaische Lichtschwerter und die Lightfoils des Tapani-Sektors. Zusätzlich finden sich hier Regeln für verschiedene Lichtschwertkristalle, deren Verwendung in einem persönlich angefertigten Lichtschwert andere Vorteile als den regulären +1 Angriffsbonus bietet. So sind beispielsweise ein höherer Angriffsbonus (zum Teil gegen bestimmte Gegner), mehr (oder auch weniger) Schaden, Betäubungs-, Ionen- oder Feuerschaden statt normalem Schaden oder Vorteile bei der Verwendung bestimmter Machtfertigkeiten möglich.

Kapitel 4 beschreibt einige andere Traditionen von Machtanwendern wie Aing-Tii Monks – Aliens vom Rand des Kathol Rifts, die die Macht unter anderem dazu Verwenden, ihre Schiffe überlichtschnell durch das All zu fliegen; Baran Do Sages, eine Gruppe machtbegabter Kel Dor, die die Macht hauptsächlich für Sinnessteigerungen und Visionen der Zukunft/Vergangenheit verwenden; Fallanassi, die die Macht als „White Current“ kennen, sich vor der Galaxis versteckt halten und zu den wenigen gehören, die die Macht dazu nutzen können, um Illusionen zu erzeugen; Iron Knights, kristalline Aliens (genannt Shards) in Droiden-Körpern, die der Jedi-Tradition folgen; Matukai, die einen Ausgleich zwischen dem physischen Körper und der spirituellen Macht suchen und die Macht zur Stärkung des Körpers nutzen; Seyugi Dervishes, die als Assassinen die Dunkle Seite der Macht nutzen, um ihre Morde zu begehen; Shapers of Kro Var, die als Schamanen der verfeindeten Clans von Kro Var die Macht als Magie der „Elemente“ (Feuer, Wasser, Erde, Luft) zu deren Manipulation nutzen; Tyia, friedliebende Machtanwender der Revwien (Pflanzenwesen von einem Planeten jenseits des Outer Rim), die das Leben in Harmonie (in Form eines „Kreis des Lebens“) schützen; Wardens of the Sky, organisationslose Machtanwender, die sich der Sicherheit des Raumverkehrs, speziell der Hyperraumrouten verschrieben haben; und Zeison Sha, Machtanwender der Nachkömmlinge von (vergessenen) Flüchtlingen des Sith-Krieges auf dem lebensfeindlichen Planeten Yanibar, die die Jedi ablehnen und sich auf die telekinetischen Aspekte der Macht spezialisiert haben. Wie zu sehen ist, herrscht machterfüllte Vielfalt in der Galaxis, auch jenseits des klassischen Jeditums.

Das nächste, fünfte Kapitel listet mehrere prominente Machtanwender verschiedener Epochen, wie Cay Qel-Droma (den Bruder von Ulic), Corran Horn, Luke Skywalker als Großmeister des Jedi-Ordens nach der Yuuzhan-Vong-Invasion, Kyle Katarn, Mara Jade, Nomi Sunrider, Odan-Urr und viele andere. Kapitel 6 bietet dann Gegner. Dazu zählen eine Auswahl dunkler Machtbegabter – etwa Azrakel, die Blackguards, Brakiss, Geister der Dunklen Seite wie beispielsweise Freedon Nadd, die Nachtschwestern von Dathomir, die Propheten der Dunklen Seite, die Zauberer von Tund und Xanatos – sowie in irgendeiner Weise mit der Macht verbundene Monster wie die Dxun Tomb Beasts, Shyracks, Sith Warbirds, Terentateks und andere.

Das letzte Kapitel beschreibt einige Orte in der üblichen knappen Art, darunter Dantooine, Ossus, Yavin 4, Ruusan, Dxun und Korriban und bietet neben dem normalen Infoblock ein paar Zusatzinfos mit Abenteuerideen und der Bedeutung für Machtbegabte.

Fazit: Das „Jedi Academy Training Manual“ ist ein Quellenbuch über Jedi beziehungsweise machtbegabte Charaktere und steckt voller neuer und zusätzlicher Fertigkeiten, die das Spiel bereichern können. Das Kapitel über die Philosophie ist meiner Meinung nach ein guter Einstieg, wenn auch zu kurz geraten. Auch wären mehr Informationen über die Jedi-Ausbildung schön gewesen. Etwas unübersichtlich ist bei vielen Informationen die Einstufung der zugehörigen Epoche. Man muss schon sehr viel Wissen um den „Star Wars“-Hintergrund haben (oder in anderen Quellen suchen), um aus den Beschreibungen von beispielsweise Charakteren herauszufiltern, in welcher Epoche der Charakter/das Ereignis angesiedelt ist. Im großen Ganzen ist das Buch empfehlenswert für Spieler von machtbegabten Charakteren (nicht unbedingt Jedi) und für Spielleiter, deren Kampagnen in irgendeiner Weise einen Machtbezug haben.


Jedi Academy Training Manual
Quellenbuch
Rodney Thompson, Eric Cagle, Patrick Stutzman, Robert Wieland
Wizards of the Coast 2009
ISBN: 978-0786951833
160 S., Hardcover, englisch
Preis: $ 34,95

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