Mit „Porterville“ hat der gebürtige Darmstädter Ivar Leon Menger, Gründer und Geschäftsführer des ambitionierten Nischenverlags Psychothriller, nach dem preisgekrönten Vorgänger-Projekt „Darkside Park“ eine weitere abgeschlossene Mystery-Serie in drei Staffeln auf die Beine gestellt. Anders als viele andere Serien funktioniert „Ivar Leon Mengers Porterville“ wie ein Puzzle, dem immer wieder neue Teile hinzugefügt werden müssen, damit sich irgendwann einmal ein schlüssiges Gesamtbild ergibt. Hier ist jede einzelne Folge ein neues Puzzle-Teil, das nicht notwendigerweise an das der unmittelbar vorangegangenen oder jenes der unmittelbar folgenden Episode passen muss, sich aber doch irgendwo in der Nähe einfügen lässt.

Wie in den Folgen 1 bis 6 der ersten Staffel lassen uns auch auf den beiden CDs der zweiten Box unterschiedliche Figuren an ihren Schicksalen teilhaben. Das vielschichtige Leben in und um das rätselhafte amerikanische Städtchen erhält so viele Stimmen, Stimmungen und Farben. In Episoden mit den Titeln „Götterdämmerung“, „Die Chronistin des Bösen“, „14 Sekunden“, „Projekt Zero-Zero“, „Der Hudson-Code“ und „Das Draußen“ werden dabei erste inhaltliche Lücken geschlossen, Zusammenhänge hergestellt und entscheidende Hintergründe offenbart. Im Zentrum geht es um ein Attentat im neuen Jahrtausend, eine nordamerikanische Kolonie im 16. Jahrhundert, um technische Entwicklungen und Zeitreisen, um Stadtpolitik, Machtkämpfe und Intrigen. Das mag nicht nur Amerikanisten gefallen, diesen aber vermutlich ganz besonders.    

Eins ums andere Mal sind versierte Hörspiel-Schreiber am Werk: Hendrik Buchna, Anette Strohmeyer, Simon X. Rost,  John Beckmann und Raimon Weber. Von denen hat jeder seine eigenen Stärken und Schwächen in Handlungsdynamik und Stil. Alles in allem aber wird ein hohes Qualitätsniveau erreicht respektive gehalten.

Gelesen werden die Texte von Star-Sprechern wie Jürgen Thormann, Martina Treger, Gordon Piedesack, Charles Rettinghaus, Norbert Langer, Udo Schenk und Oliver Rohrbeck, deren Stimmen man auch als die deutschen Synchronstimmen bekannter Hollywood-Größen kennt.

In der grafischen Gestaltung bleibt die zweite Staffel der ersten treu. Was perfekt ist, lässt sich nur schlecht verbessern. Die Einzelgeschichten der zweiten Staffel sind zeitgleich zu den ungekürzten Lesungen im mp3-Format als Texte in E-Book-Form erhältlich. Die Vertonungen gibt es neben der Veröffentlichung auf zwei mp3-CDs in der Box auch über den Download-Datei-Transfer.

Fazit: Die zweite Staffel von „Ivar Leon Mengers Porterville“ setzt konsequent fort, was die erste etabliert hat, wie zuvor auch „Ivar Leon Mengers Darkside Park“. Die Ausfertigung ist gewohnt qualitätsvoll. Man darf auf die abschließende dritte Staffel gespannt sein.