England im Jahre 1927: Die immer noch als selbsternannte Geisterjäger tätigen Colin und Alwyne Hargreaves – die sich mittlerweile Verheirateterweise nicht nur eine Detektei für Übersinnliches, sondern auch den Nachnamen teilen – erhalten von Colins Tante einen mysteriösen Anruf: In dem neu erworbenen Hotel von Freunden der Tante soll es „umgehen“. Für die neuen Besitzer des Hotels ist das natürlich eine finanzielle Katastrophe und so machen sich Colin und Alwyne auf den Weg ins ländlich gelegene White Horse-Hotel, um den Problemen auf den Grund zu gehen …

Die Geschichte um gleich zwei verschiedene Geister, die das alte Hotel heimsuchen, könnte klassischer kaum sein. Dunkle Geheimnisse der Vergangenheit und schreckliche, menschliche Emotionen müssen von den Ermittlern Hargreaves aufgedeckt werden. Dem geneigten Hörer bieten sich damit wenig echte Überraschungen, während er den Protagonisten durch die Handlung folgt. Nach dem ersten Aufeinandertreffen mit den Geistern ist eigentlich schon fast vorhersehbar, wie sich die weitere Handlung entspinnen wird. Das ist schade, sind doch die beiden Protagonisten Colin und Alwyne wieder sehr charmant und spitzbübisch charakterisiert, was sie sehr sympathisch macht. Man wünscht den Beiden eine spannendere Geschichte.

Technisch ist „Heimgekehrt“ sehr ansprechend umgesetzt. Die ausgewählten Toneffekte wissen zu gefallen und unterstreichen schön die gruselige Stimmung. Die Besetzungsliste der einzelnen Sprecher weist wieder einige sehr bekannte Stimmen auf: So werden die Parts der beiden Protagonisten wieder von Benedikt Weber (bekannt als Moderator zahlreicher Fernsehserien oder auch als Synchronstimme von Chris Evans oder Ryan Phillippe) und Stephanie Kellner (die ihre Stimme auch Jessica Alba oder Diane Kruger leiht) übernommen. Mit Manfred Lehmann übernimmt die deutsche Synchronstimme von Bruce Willis und Gerard Depardieu die Rolle des Antagonisten. Wie bei fast allen Hörspielen der „Gruselkabinett“-Reihe muss dabei die Entscheidung, ob diese Stimmen zu verbraucht erscheinen, dem jeweiligen Hörer überlassen werden. Gute Arbeit erledigen die Sprecher auf jeden Fall.

Fazit: Eine klassische Geistergeschichte, technisch hervorragend umgesetzt und mit sympathischen Protagonisten. Leider gibt es wenig Überraschendes in dieser Episode. Ein Gelegenheitshörer findet sicher spannenderes Material in der Reihe „Gruselkabinett“. Sammler machen aber auch mit dieser Episode nichts falsch.