Eine Kleinstadt in den Südstaaten der USA, im Jahr 1935: Auf der Suche nach Bozo, dem plötzlich verschwundenen Malteser-Kater seiner Freundin Marjory, macht der junge Michael Strang in der Dämmerung in einem einsam gelegenen Haus am Ende der Straße die Bekanntschaft des wunderlichen neuen Besitzers John Stark. Die beiden Männer freunden sich an, während in der Gegend weitere Haustiere und später auch Kinder spurlos verschwinden. Hat der neue Anwohner womöglich etwas mit den Vorfällen zu tun? Und was hält der alte Herr auf dem Dachboden seines unheimlichen Hauses verborgen?

Einige Titel des US-amerikanischen Schriftstellers Robert E. Howard haben bereits Eingang gefunden in die „Gruselkabinett“-Hörspielreihe von Titania Medien. Auf Vorlagen des Autors basieren die Folgen 52, „Tauben aus der Hölle“, 60, „Der Grabhügel“, 63, „Besessen“, 70 „Schwarze Krallen“ und 77 „Das Feuer von Asshurbanipal“. Nun also auch Folge 86 „Die Kreatur“. Die zugrundeliegende Erzählung von Robert E. Howard trägt im Original den Titel „The Hoofed Thing“. In Erstveröffentlichung erschien sie 1970, damals noch unter dem Titel „Usurp the Night“.

Hochkomplex oder besonders raffiniert ist die Handlung nicht, dafür aber durchaus fesselnd. Bezüge zu den Arbeiten von Howard Phillips Lovecraft, mit dem Robert E. Howard in regem Briefkontakt stand, sind unübersehbar.

Mit den bekannten Stimmen von Manfred Lehmann, den man vor allem als Synchronsprecher von Bruce Willis im Ohr hat, Jannik Endemann, dessen Stimme man insbesondere als die von Dick, einem der „Fünf Freunde“, kennt, Maximiliane Häcke, Traudel Haas und Hasso Zorn kann das Hörspiel akustisch voll überzeugen. Eine tadellose Produktion.

Die Cover-Illustration, die eindeutige Anleihen bei Alfred Hitchcocks „Psycho“-Haus nimmt, stammt von Ertugrul Edirne und trägt ihr Übriges zum positiven und stimmigen Gesamteindruck bei.

Fazit: Eine wenig komplizierte Geschichte mit vielen klassischen Elementen. Überschaubar auch in der Personalausstattung, dafür aber von hoher Güte. Atmosphärisch ein Knaller. Wunderbar unterhaltsam. Ein weiteres „Gruselkabinett“-Highlight!