Gruselkabinett 48: Die Squaw

Nichts ist so grausam, wie die Rache einer Mutter, die ihr Kind verloren hat, zumal wenn es sich bei der Mutter um eine Squaw handelt. Um dieses Thema dreht sich die 48. Folge des „Gruselkabinetts“ mit dem Namen „Die Squaw“, welche die Hörspielumsetzung einer Kurzgeschichte von „Dracula“-Erfinder Bram Stoker ist.

von Morgath

 

Die Eheleute Amelia und Georg Price verbringen ihre Flitterwochen in Deutschland. Zufällig lernen sie den verwegenen und weit gereisten Abenteuer Elias P. Hutcheson aus Nebraska kennen. Gemeinsam wollen sie in der Nürnberger Burg eine „Eiserne Jungfrau“ besichtigen, die wohl grausamste Foltermaschine, die jemals ein menschlichen Hirn erdacht hat. Doch der Besuch steht unter einem schlechten Omen. Durch eine Leichtsinnigkeit eines der Beteiligten kommt ein Tier zu Tode, und ein wildes Muttertier sinnt nach Rache.

Die Handlung des Hörbuches ist einfach und geradlinig. Zu Beginn fragt sich der Hörer, warum das Stück „Die Squaw“ heißt. Gekonnt wird jedoch im Laufe der Geschichte der Bogen zu einem Ereignis in Amerika geschlagen, ehe sich quasi im letzten Satz (falls man es nicht schon vorher geahnt hat) alle Zusammenhänge auflösen. Große Überraschungen werden jedoch keine geboten, die Geschichte ist recht vorhersehbar. Trotzdem weiß sie zu gefallen. Das Hörspiel ist erstklassig in Szene gesetzt. Die Sprecher wissen ebenso zu überzeugen wie die Geräuschkulisse. Die Dialoge sind gut. Der sinnlose Tod des Tieres konnte zumindest mein Herz als Tierbesitzer bewegen (was sonst nur wenigen Hörspielen geglückt ist).

Fazit: „Die Squaw“ ist ein gelungenen Hörspiel, das eine einfache Geschichte gekonnt in Szene setzt und für  eine Stunde gute Unterhaltung bietet.


Gruselkabinett 48: Die Squaw
Hörspiel nach einer Erzählung von Bram Stoker
Marc Gruppe
Titania Medien 2010
ISBN: 978-3-7857-4391-
1 CD, ca. 51 min., deutsch
Preis: EUR 8,99

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