Geonosis and the Outer Rim Worlds

"Das ist kein Mond, das ist eine Raumstation." – so oder so ähnlich reagierte Obi-Wan Kenobi in "Episode 4 – Eine neue Hoffnung", als der Rasende Falke auf den Todesstern zuflog. Einigen wird diese Szene sicherlich noch gut in Erinnerung sein. Damit man selbst von solch fatalen Verwechslungen verschont bleibt, ist es eine gute Idee, den Quellenband "Geonosis and the Outer Rim Worlds" für das "Star Wars"-Rollenspiel von "Wizards of the Coast" genauer unter die Lupe zu nehmen.

von Marcello Marceddu

Bei der Qualität und der Verarbeitung ist, wie bei allen Wizards-Veröffentlichungen, nichts zu beanstanden. Gewohnt präsentiert sich der Hardcover-Quellenband vollfarbig und durchgehend mit guten Illustrationen. Einzig und allein der etwas magere Umfang von knapp 160 Seiten stößt etwas bitter auf.

Der Inhalt des Buches beschäftigt sich, wie unschwer am Namen zu vermuten, mit mehreren Planeten des "Star Wars"-Universums am Äußeren Rand der Galaxis (Outer Rim). Unter den insgesamt 26 Planeten, die auf den nächsten Seiten in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt werden, finden sich einige bereits aus den Filmen bekannte Welten.

Neben dem aus "Angriff der Klonkrieger" bekannten  Planeten "Geonosis" und dem finalen Schauplatz von "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", dem Waldmond "Endor", vermisst man schmerzlich den allseits bekannten Wüstenplanet "Tatooine". Dieser wurde laut Aussage des Autors bewusst ausgespart, da bereits ein separater, ausführlicher Quellenband "Secrets of Tatooine" für diesen erschienen ist. Eine kurze Umschreibung hätte meines Erachtens allerdings trotzdem in diese Publikation gehört und wäre eine wirkliche Bereicherung gewesen.

Zu jedem Himmelskörper findet man zunächst eine kleine Abbildung sowie einige statistische Informationen wie etwa Klima, Atmosphäre, Durchmesser, Population. Also wirklich alles, was jedem Statistiker das Herz aufgehen lässt. Es folgt eine knappe Beschreibung der Lage und Geschichte des jeweiligen Planeten sowie der Bewohner und Sehenswürdigkeiten beziehungsweise Besonderheiten. Je nach Bekanntheitsgrad des Planeten fallen die Beschreibungen länger oder auch etwas kürzer aus.

Durch neue Welten und Rassen (Species) werden auch neue Technologien, Raumschiffe oder Waffen eingeführt, die allerdings problemlos in das entsprechende Abenteuer eingebaut werden können. Zum Schluß einer Planetenbeschreibung finden sich immer einige nette Abenteuerideen mit den dazugehörigen NPCs oder neuen Rassen (Species). Diese Abenteueransätze sind leider meist nur sehr knapp angerissen. Zumindest finden sich für manche Abenteuerideen einige ordentliche Karten für das betreffende Szenario. So fällt das Zeichnen der Karten immerhin weg.

Fazit: In Großen und Ganzen kann ich dieses Buch trotz einiger angesprochener Kritikpunkte durchaus empfehlen, da jeder Spieleiter so einfach und schnell die eine oder andere neue Umgebungen aus dem Hut zaubern kann, ohne sich das Hirn zu zermartern. So ist immer für Abwechslung gesorgt: Ob tropischer Regenwald oder Steinwüste, jeder wird etwas Passendes für seine Geschichte finden. Für jeden "Star Wars"-Fan ist es darüberhinaus eine sehr informative Lektüre die zum weiteren Fachsimpeln einlädt.


Geonosis and the Outer Rim Worlds
Quellenbuch
Craig R. Carey, Jason Fry
Wizars of the Coast 2004
ISBN: 0-7869-3133-7
159 S., Hardcover, englisch
Preis: $ 29.95

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