Gabriel Burns 34: Ich weiss, was Angst ist

Manch einer mag ihn „Indergarten“ nennen, den Urwald „im Schatten des Himalaya“. Dorthin führt die Handlung der Mystery-Hörspielreihe „Gabriel Burns“ in Folge 34. In einem geheimnisvollen Tempel müssen sich die Helden der Serie eins ums andere Mal ihren Ängsten stellen.

von Simon Ofenloch

 

Indien, also. Auf den Subkontinent hat es Bakerman, Schmidt, Joyce Kramer, Larry Newman und den Magier Julien Cardieux dieses Mal verschlagen, um dem Bösen, dem Monströsen, dem Dämonischen Einhalt zu gebieten. In ihrem Gepäck haben sie Bernstein, der andernorts als „fiebrige Tränen“ bekannt ist. In Indien spricht man vom „Stein von Akhilesh“. Er soll dazu dienen, einen „Fahlen Ort“ im Dschungel zu versiegeln, in der Tempelanlage von „Jangal Mandir“, welche der Legende nach den Zugang zur Unsterblichkeit birgt. Innerhalb des alten Bauwerkes beabsichtigt Bakerman, die tödlichen Sporen in den Einschlüssen des Bernsteins freizusetzen, um so die Diener der Fahlen auszulöschen. Schmidt und Cardieux sollen dabei mit ihren besonderen Fähigkeiten Unterstützung leisten.

Nach „Jangal Mandir“ gelangen wollen die Kanadier mit der Expedition des Religionsforschers Stewart Carradine, nichtsahnend, dass Steven Burns sich zwischenzeitlich dessen Tochter April offenbart und sie durch seine Rückkehr aus dem Zwischenreich vor einem bösen Heiler gerettet hat. Steven plant, sich am „Fahlen Ort“ im Urwald seines diabolischen Alter Egos Gabriel zu entledigen. April Carradine soll ihm bei diesem entscheidenden Kampf als Anker in die diesseitige Welt dienen.

Auf dem Weg gerät die Expedition in einen Monsunsturm, bei dem sie einen ihrer drei Lastwagen und einige von Carradines Begleitern verlieren. Im Dschungel treiben monströse Bestien ihr Unwesen.

Doch damit nicht genug. Am Tempel angekommen, machen die Expeditionsteilnehmer die Entdeckung einer unbekannten Sadhu-Sekte, die den „Fahlen Ort“ bewacht. Im Kampf um den „Stein von Akhilesh“ zeigt sich, welch teuflische Kräfte bisher im Dschungel verborgen waren.

Die Folge endet mit einem veritablen „Cliffhanger“ und verweist damit auf Teil 35, der unmittelbar an die Geschehnisse von „Ich weiss, was Angst ist“ anknüpfen soll. Teil 34 entlässt den Zuhörer also mit einem wesentlich offeneren Ende als man es ohnehin von „Gabriel Burns“ gewohnt ist. Diesen Umstand erklärt die Tatsache, dass die Teile 34 und 35 als Doppelfolge konzipiert sind.

Handwerklich ist der Episode nichts vorzuwerfen. Ganz im Gegenteil. Das exotische, indische Ambiente ist recht gut wiedergegeben. Derlei „Expeditions-Folgen“ gehören eindeutig zu den Highlights bei „Gabriel Burns“, man denke nur an Nummer 7, „Die Fänge des Windes“. Die Handlung wird flott und fesselnd erzählt. Ein kleines Sonderlob gebührt Norman Matt für einen unterhaltsam überzeugenden Inder Chappu.

Fazit: Steven – und somit auch Gabriel – Burns ist endlich zurück, zurück in der Handlung. Ansonsten lässt die Folge den Zuhörer nur beschränkt erfahren, was Angst ist. Denn Angst, dass den Machern hinter „Gabriel Burns“ die originellen Ideen ausgehen, braucht man auch bei dieser Episode wahrlich nicht zu haben.


Gabriel Burns 34: Ich weiss, was Angst ist
Hörspiel
Volker Sassenberg
Universal 2010
ISBN: 978-3-8291-2277-1
1 CD, ca. 60 min., deutsch
Preis: EUR 8,99

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