Gabriel Burns 33: Schmerz

Die Hörspielserie um den mysteriösen (Anti-)Helden Steven „Gabriel“ Burns geht – wenn auch mit großen Erscheinungsabständen – stetig weiter. Dem Produzenten Volker Sassenberg und seinem Team fällt immer noch etwas Neues ein. Dieses Mal verschlägt es die Ermittler in ein US-amerikanisches Küstenörtchen am Atlantik. Willkommen in Point Whitmark, der Stadt, die heißt wie ihr Radiosender...

von Simon Ofenloch

 

Bakerman und seine Mitarbeiter Joyce Kramer, Larry Newman und Schmidt untersuchen im verschlafenen Örtchen Amesbury grauenhafte Todesfälle, bei denen den Opfern Organe und Gewebe entnommen wurden. Visionen von Schmidt enthüllen, dass für die Taten der Wiedergänger Killian Weaver verantwortlich ist. Dieser befand sich im 18. Jahrhundert im Besitz ungewöhnlicher Bernsteine, der so genannten „Fiebrigen Tränen“, in denen die Sporen einer dämonischen Seuche verborgen sind, eine Hinterlassenschaft der „Fahlen“, die ganze Landstriche entvölkern kann.

Dreihundert Jahre später dient Weaver als untoter Vasall noch immer dem Bösen. Sein maroder Leib ist allerdings im Verfall begriffen und muss ständig durch Menschenopfer erneuert werden. Weaver möchte wieder in den Besitz der verschollenen gefährlichen Bernsteine gelangen, um damit im Dienste der Fahlen den Kontinent zu entvölkern. Zur Hilfe kommt dem Dämon dabei die ältliche Luzia Weaver, eine Nachfahrin, die mit ihrem willfährigen Pfleger Sorka aus einer Nervenheilanstalt entkommen ist.

Von Amesbury führen die Ermittlungen in einen kleinen Küstenort am Atlantik, ins beschauliche Point Whitmark, das nicht unbekannt ist für seltsame Vorkommnisse.

Point Whitmark ist die Heimat der drei Jugendlichen Jay Lawrence, Tom Cole und Derek Ashby, die im dortigen Leuchtturm einen lokalen Radiosender betreiben. Die drei sind im Besitz der „Fiebrigen Tränen“ – ohne auch nur zu ahnen, welch verheerende Auswirkungen diese Steine bewirken können. Die Jungen möchten die Fundstücke im örtlichen Museum abgeben. Dort hat sich mittlerweile nicht nur Bakermans Ermittlerteam eingefunden, sondern auch die wahnsinnige Luzia Weaver und ihr Gehilfe Sorka. Nur mit knapper Not können die geschockten Jugendlichen mit den Objekten der Begierde entkommen. Doch damit ist der Kampf noch lange nicht gewonnen. Fanatische Untergangsjünger, metallene Schnüre und eine Sonnenfinsternis machen unseren Helden zu schaffen.

„Schmerz“ ist das grausamere Pendant zur Folge 25 „Die fiebrigen Tränen“ der ebenfalls von Volker Sassenberg verantworteten Hörspielreihe für Jugendliche, „Point Whitmark“. Dort werden die Geschehnisse aus der Sicht der drei Hauptfiguren Jay Lawrence, Tom Cole und Derek Ashby erzählt. In „Schmerz“ wird ein anderer Blick auf das seltsame Treiben im kleinen Küstenort geworfen. Der etwas differenten Zielgruppe entsprechend geht es in der vorliegenden Variante sehr viel brutaler und unheimlicher zu. Besonders der Anfang von „Schmerz“ ist „Hard-Gore“ in unverfälschter Ausprägung.

Ansonsten ist die Erzählstruktur gewohnt anspruchsvoll und gut durchdacht. Die Atmosphäre, von den düsteren Klängen eines gelungenen Soundtracks und qualitativ hochwertigen Effekten gestützt, ist von großer Intensität, und die bekannten Sprecher, allen voran Jürgen Kluckert als genialer Erzähler, sind wie immer auf der Höhe ihres Könnens.

Fazit: Eine gelungene Sonderfolge! Die Crossover-Idee geht sehr gut auf, die teilweise drastischen Splatterszenen und das andauernde körperliche Fehlen der eigentlichen Hauptfigur fallen da weniger negativ ins Gewicht.


Gabriel Burns 33: Schmerz
Hörspiel
Volker Sassenberg
Universal 2009
ISBN: 978-3-8291-2276-4
1 CD, ca. 64 min., deutsch
Preis: EUR 9,45

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