I hear dead people

Im Auftrag des mysteriösen Mr. Bakerman hat ein kleines Team aus Forschern in Fairlane Stellung bezogen, jenem ehemaligen kanadischen Gefängnis, in welchem Bakerman vor 32 Jahren auf den jungen Steven Burns, eine tödliche Epidemie und auf die grauen Engel traf. Nun, nach den aufschlussreichen Ereignissen aus Carmangay, hat Bakerman eine definitive Bestätigung mehr für seine Ahnungen bezüglich der globalen Ausmaße der rätselhaften Geschehnisse um die fahlen Orte, die Ammoniten und die grauen Wesen. Das abgelegene Fairlane, als eine vermutete Ursprungsstätte der Grauen, soll weitere Auskünfte geben.

Und tatsächlich wird das Forschungsteam fündig beziehungsweise gefunden: Eine Geisterstimme raunt einer Wissenschaftlerin eine Botschaft für „den Mann mit der Glatze“ (Bakerman) zu – den Verweis auf einen Ort im Kongo, der auch tatsächlich auf den in Carmangay gefundenen Karten vermerkt ist.

Gemeinsam mit dem aufgrund der jüngeren Ereignisse und Selbsterrkenntnisse massiv depressiven Steven Burns begibt sich Bakerman nach Afrika und gerät in ein unruhiges, gefährliches Land. Aber gerät er auch an sein Ziel?

Ist es nicht langweilig, diese Serie immer nur loben zu können?

Nö. Oder ist es etwa langweilig, sie zu hören? Na also.

Als dieses Hörspiel anfängt, bietet es seinen Fans eine kleine Verschnaufpause. Im Dialog zwischen Bakerman und Steven werden die jüngsten und für das kommende Abenteuer bedeutsamen Ereignisse kurz rekapituliert, dann erst geht „Ohne Bewusstsein“ in die Vollen. Aufgrund der Komplexität des Serienhintergrundes ist eine solche Vorgehensweise sehr zu begrüßen, hat man doch nicht immer gleich das komplette Burnsiversum mental auf Abruf parat. Ebenfalls angenehm ist die Kurzcharakteristik der Helden, die sich nun im Booklet findet. A propos Booklet: Kann mir jemand erklären, warum diese Folge „Ohne Bewusstsein“ heißt? Hat das Handlungsbezug?

Abgesehen davon: Was soll ich sagen? Sassenberg und Weber verstehen es, eine Spannungskurve zu gestalten und durchzuhalten, auch wenn die eigentliche Handlung hier erst aufgebaut wird. Die vorliegende Produktion schließt inhaltlich wie qualitativ nahtlos an die Vorgänger an und bietet mit Bloodhound-Gangmitglied Jimmy Pop mal wieder einen mehr oder weniger prominenten Gastsprecher. Besonderen Verdienst hat sich diesmal auch wieder der Score erworben. Matthias Günthert, Volker Sassenberg und Manuel Rösler changieren gekonnt zwischen musikalischen Grundthemen der Serie und neuen, aufgrund des Afrika-Settings eingebauten exotischen Klängen. Sollte da etwa schon eine neue Soundtrack-CD in Planung sein?

Ein wenig Kritik ist dennoch angebracht: Diese Folge ist der Auftakt eines Zweiteilers, hat deutlichen Prologcharakter und ist mit knapp 45 Minuten merklich kürzer als andere Produktionen der Reihe. Da ist man gleich doppelt neugierig, wie lange (und wie straff erzählt) wohl Folge 16 sein wird...

Fazit: „Gabriel Burns“ hat viele Fans und das ist leicht nachzuvollziehen. Auch die vorliegende Episode bietet Spannung und Mysterien, wie sie die Hörer zu erwarten gelernt haben. Inhaltlich folgt „Ohne Bewusstsein“ dabei der Suche nach Informationen über Steven Burns‘ wahre Herkunft und führt den Hörer bis ins tiefste Afrika, wo sich die Geschehnisse aus Fairlane zu wiederholen scheinen. Da diese Produktion die erste Hälfte eines Zweiteilers ist, müssen die Hörer noch auf die nächste CD warten, um genauere Antworten zu erhalten. Aber: Tun wir das nicht immer?