Euphoria

Die schimmernde und sterile Welt von Euphoria liegt vor euch. Elitäres Leben, das beste Essen und keine Arbeit. Dies alles bietet die Stadt aber nur, wenn man das Privileg hat, nicht als Klon in der Arbeiterschicht das Licht der Welt erblickt zu haben. Unter der Stadt oder in den Westländern besteht das Leben aus Arbeit und Entbehrung.

von Dennis Bisenius

 

 

Euphoria ist eine futuristische Utopie-Stadt, in der alles hoch poliert ist, alle Bewohner gleich sind und keiner Sorgen hat. Aufgebaut ist das Ganze auf den Schultern der Unterschichten. Die anderen Bereiche sind die Westländer, dort bekommt man Nahrung. In Subterra sind die Wasserspeicher, die die Stadt am leben halten. In der Luft schwirren die Zeppeline von Icarus, wo es die Seligkeit gibt. In Euphoria selbst treiben Arbeiter, in riesigen Hamsterrädern die Stromversorgung an.

Und hier bist du ein aufsteigender Manager und versuchst mit Hilfe deiner Arbeiter deine Autorität zu erweitern.

Die Arbeiter werden durch sechsseitige Würfel dargestellt. Immer wenn man einen Arbeiter anwirbt oder zurück beordert, würfelt man den Arbeiter. Das Ergebnis gibt an, wie hoch die Intelligenz des Arbeiters ist. Hier muss man aufpassen, denn sobald die Intelligenz aller Arbeiter zu hoch wird, bemerken sie, dass sie ausgenutzt werden. Ist dies der Fall, haut der schlaueste Arbeiter ab.

Was können die Arbeiter alles machen? Neben dem Sammeln von Waren und Ressourcen kann man sich am Bau von Märkten beteiligen. Die Märkte steigern für jeden, der sich an dem Bau beteiligt hat, die Autorität in der Stadt. Darüber hinaus bekommen die Spieler, die sich nicht beteiligt haben, einen Nachteil (abhängig vom gebauten Markt).

In den vier Warenbereichen auf dem Spielbrett wird je eine der vier Grundwaren (Energie, Wasser, Nahrung und Seligkeit) angeboten. Eine Sondereigenschaft der Warenbereiche besteht darin, dass beliebig viele Arbeiter hingeschickt werden dürfen. Je nachdem wie viele Arbeiter den Warenbereich nutzen, variiert der Ertrag des Feldes.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Worker-Placement-Spielen gibt es bei „Euphoria“ keine speziellen Phasen, in denen man alle seine Arbeiter zurückbekommt. Hier gibt es drei Arten, um an seine Arbeiter zu kommen. Es gibt Felder, aus denen Arbeiter durch andere Arbeiter verdrängt werden können. Sobald ein Arbeiter verdrängt wurde, kommt er zurück in den Arbeiterpool des Spielers. Andererseits kann jeder Spieler als Aktion beliebig viele Arbeiter zurücknehmen. Hier sollte man allerdings die Arbeiter, die am Bau eines Marktes beteiligt sind, nicht zurücknehmen, da man dann die Beteiligung damit aufgibt. Sobald ein Markt fertig gebaut wurde, bekommt man seine eingesetzten Arbeiter zurück.

Neben den Arbeitern bekommt jeder Spieler am Anfang des Spiels vier Rekruten, die einem der vier Bereiche der Stadt angehören. Jeder Rekrut gibt einem einen Vorteil. Aus diesen darf sich jeder zwei aussuchen. Von diesen Zweien wählt jeder Spieler einen Rekruten, den er von Anfang an aufgedeckt und spielbereit vor sich auslegt. Der andere wird verdeckt daneben gelegt und muss erst noch aktiviert werden. Die Rekruten sorgen also für zusätzliche Abwechslung in den Partien.

Das Spielmaterial ist in einer hohen Qualität. Die Spezialwürfel sind im Grunde normale sechsseitige Würfel, die aber ein sehr schönes Design haben. Es gibt die verschiedensten Spielmarken aus Holz und Pappe. Die Illustrationen der Karten und Märkte sind sehr gut.

Fazit: „Euphoria“ ist ein schön umgesetztes Spiel, welches sich durch die Mechaniken von anderen Worker-Placement-Spielen absetzt. Die Regeln sind sehr gut geschrieben und leicht anderen zu erklären. Da die Rekruten sich deutlich unterscheiden, muss man, um Erfolg zu haben, seine Taktik an die zufällig erhaltenen Rekruten anpassen. Die Runden gehen schnell von der Hand, sodass keine Downtime entsteht.


Euphoria
Brettspiel für 2 bis 6 Spieler
Jamey Stegmaier, Alan Stone
ADC Blackfire Entertainment 2014
EAN: 8594054911501
Sprache: Deutsch Preis: EUR 49,95

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