von Thomas König
Elantris war einmal eine wunderschöne Stadt. Es war die Stadt der Götter, und es herrschte Frieden auch über die Stadtgrenze hinaus. Doch die Zeiten sind lange vorbei. Das alte Elantris ist untergegangen und zu einem Höllenschlund geworden. Überall regiert Gewalt, und die Bewohner leiden Hunger. Der Wandel vollzog sich sehr schnell, und die Krankheit, die die Bewohner Elantris zeichnet, tritt auch außerhalb der Stadt auf. Die Betroffenen werden dann nach Elantris verbannt.
Auch der Kronprinz Raoden von Arelon wird ein Opfer der Seuche und muss nach Elantris. Doch statt sich seinem Schicksal zu ergeben, beginnt Raoden Gefährten um sich zu sammeln, und mit ihnen macht er sich auf die Suche nach der Ursache des Übels. Dabei muss er gegen die Banden kämpfen, die die Stadt unter sich aufgeteilt haben, und auch weitere Gefahren warten auf ihn.
Außerhalb von Elantris dreht sich die Welt weiter. Ein neuer Glaube wird in Arelon aufgebaut, und die Priesterschaft versucht das Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Dabei versuchen sie nicht nur durch Intrigen gegen Raodens Vater vorzugehen, sondern sie wiegeln die ganze Bevölkerung auf.
Nur Prinzessin Sarene kämpft gegen die Priesterschaft an. Sie ist die versprochene Braut von Raoden und zukünftige Witwe von einem Mann, den sie noch nicht einmal kennen gelernt hat. Ihr Trauerjahr in Arelon verbringt sie mit Nachforschungen über Elantris und stößt dabei auf einige interessante Dinge.
Das versprochene Paar kämpft in der Folge an zwei unterschiedlichen Orten mit demselben Ziel. Doch die Bruderschaft erkennt die Gefahr und holt zum Gegenschlag aus.
Der Roman von Brandon Sanderson beginnt schwach und schleicht so dahin. Eigentlich wollte ich den Roman schon aus der Hand legen, doch dann nahm die Handlung langsam Fahrt auf, und die Geschichte wurde spannender. Insbesondere der faszinierende mystische Aufbau der Welt ist es, der den Roman lesenswert macht. Dabei gelingt es dem Autor, einen interessanten magischen Kontext zu entwickeln und die Ereignisse in Elantris mit den anderen Ländern zu verknüpfen. Die Hauptfiguren bleiben dagegen trotz ihrer Dominanz etwas farblos. Das hätte man noch etwas ausbauen können.
Am Anfang des Buches gibt es eine Karte, und am Ende ist ein Glossar angefügt.
Fazit: Nach einem schwachen Start gelingt es Brandon Sanderson, mit „Elantris“ einen überzeugenden Roman abzuliefern, der einen dann doch in seinen Bann zieht. Langsam eröffnet sich dem Leser eine interessante magische Welt.
Elantris
Fantasy-Roman
Brandon Sanderson
Heyne 2007
ISBN: 978-3-453-52167-4
896 S., broschiert, deutsch
Preis: EUR 14,00
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