Nach dem Verrat der Harkonnen können der Herzogsohn Paul Atreides und seine Mutter Jessica, eine Schwester vom geheimnisvollen Orden der Bene Gesserit, in die Wüste fliehen, wo sie schon bald von den Fremen, den geheimnisumwitterten Einheimischen des Wüstenplaneten Arrakis, aufgelesen werden. Zwar bringen die Fremen die beiden in eines ihrer Sietch (Wohnstätten), jedoch ist ihre Sicherheit keineswegs garantiert. Denn jeder, der das Wasser des Stammes benötigt, muss erst seinen Nutzen beweisen. Es heißt zwar, dass die Ankunft der beiden durch eine alte Prophezeiung vorhergesagt wurde, die misstrauischen Fremen verlangen aber trotzdem schwere Prüfungen als Beweise.

Lady Jessica muss daher erst ein gefährliches Ritual bestehen, ehe sie von den Fremden akzeptiert und aufgrund ihrer Bene-Gesserit-Kräfte gar in den Rang einer Ehrwürdigen Mutter, einer Art religiösen Führerin, erhoben wird. Paul hingegen muss sich den Respekt der Fremen durch ein Duell erwerben.

In der Folgezeit reift Paul zu einer mächtigen Persönlichkeit unter den Fremen heran – es heißt gar, er wäre der lang erwartete Kwisatz Haderach –, sodass es ihm gelingt, alle Stämme der Fremen unter seinem Banner zu vereinen. Nun kann er endlich in den Krieg gegen die Harkonnen und den verräterischen Imperator ziehen, um den Tod seines Vaters zu rächen...

Auch der zweite Teil des Hörspiels besteht aus 12 CDs und wird ungekürzt von Jürgen Prochnow, Simon Jäger und Marianne Rosenberg gelesen beziehungsweise gesprochen. Der hohe Standard der Umsetzung kann daher fortgesetzt werden. Das Hörbuch geht spannend weiter – im Grunde kein Kunststück, denn wir befinden uns mitten im Buch – und reißt von der ersten Sekunde mit.

Besonders fesselnd ist die Auseinandersetzung mit der fremischen Kultur, die durch die extreme Wasserknappheit faszinierende Rituale hervorgebracht hat. So entziehen die Fremen beispielsweise jedem Toten sein Körperwasser, denn das Fleisch gehört einem selbst, das Wasser gehört dem Stamm. Gegen Ende lässt meiner bescheidenen Meinung nach die Geschichte allerdings etwas nach, was jedoch nicht an den Sprechern, sondern an dem Roman liegt, der zum Schluss das hohe Anfangsniveau nicht mehr ganz halten kann.

Der Preis für die CD-Box beträgt wie auch beim ersten Teil 19,95 Euro. Zwar wird der Preis somit beibehalten, der gefühlte Gegenwert ist allerdings etwas geringer. Nicht nur ist die Gesamtlänge von 748 Minuten um über 100 Minuten kürzer als beim ersten Teil, die eigentliche Haupthandlung endet auch bereits mit der 10. CD (also der 22. im Gesamtkontext).

Die letzen beiden CDs beinhalten lediglich die Appendizes, in denen im Wesentlichen Hintergrundinformationen (etwa eine Terminologie) geboten werden. Die Erläuterung zu den zahlreichen Wortneuschöpfungen von Herbert sind zwar ohne Frage nützlich für das Buch, da der Leser die einzelnen Begriffe gezielt nachschlagen kann, für das Hörbuch aber völlig überflüssig, da die Lesung eines Wörterbuches nur eingeschränkte Spannung hervorzurufen mag.

Fazit: Insgesamt kann aber auch der zweite Teil der Lesung von „Der Wüstenplanet“ überzeugen und ein Fazit ist daher leicht gemacht. Wer sich den ersten Teil zugelegt hat, sollte den zweiten nicht missen. Der bloße Erwerb des zweiten Teils macht hingegen keinen Sinn.