Die Geschichte

Wir schreiben das 11. Jahrtausend. Die Menschheit hat das Weltall erobert und ein feudalistisches Imperium errichtet. An der Spitze steht der Padischah-Imperator Shaddam IV. Seine Macht stützt sich auf eine Elitearmee, mit der er sein Reich und insbesondere die mächtigen, aristokratischen Familien in seinen Klauen hält. Zwar haben die Familien ihm den Treueid geschworen, doch sie verfolgen hinter seinem Rücken auch ihre eigenen Ziele, sodass er sich ihrer Unterstützung nie ganz gewiss sein kann.

Die vorliegende Geschichte erzählt den Kampf zwischen den verfeindeten Familien der Atreides (die Guten) und der Harkonnen (die Bösen) um den Planeten Arrakis (auch als Dune bekannt). Der Wüstenplanet Arrakis besteht aus endlosen Wüsten, die von riesigen Sandwürmern durchpflügt werden, und hat an und für sich wenig zu bieten, wäre es nicht der einzige Planet, auf dem das „Gewürz“ zu finden ist, eine kostbare Essenz, die für die Raumfahrt unentbehrlich ist.

Die letzten Jahrzehnte stand der Planet unter der Knute der Harkonnen, welche den Planeten schonungslos ausbeuteten und sich ein riesiges Vermögen anhäuften. Nun hat der Imperator Arrakis der Familie Atreides als Lehen gegeben, die sich unter Herzog Leto aufmacht, um diesen ungastlichen Planeten in Besitz zu nehmen, wohl wissend, dass die Harkonnen zahlreiche heimtückische Fallen zurückgelassen haben.

Und tatsächlich haben die Harkonnen das Feld nicht freiwillig geräumt, sodass schon bald ein heftiger Kampf entbrennt. Als Zünglein an der Waage entpuppen sich dabei die Fremen, die mysteriösen Einheimischen mit den blauen Augen, die sich bisher jeder Volkszählung entzogen haben und deren wahre Stärke noch im Verborgenen liegt. Da sie aber perfekt an die die wasserarme Umgebung angepasst sind und so manches mächtige Geheimnis der Wüste kennen, scheint eine Herrschaft ohne sie undenkbar.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Paul Atreides, der 15-jährige Sohn von Herzog Leto, der eine vorzügliche Ausbildung als Kämpfer wie als Diplomat genossen hat und auf dem eine alte Prophezeiung der Fremden passen könnte, dass er der ersehnte Erretter ist, der aus der Wüste ein Paradies macht. Nachdem er einem Hinterhalt der Harkonnen entkommen ist, flieht er zu den Fremen. Nun wird sich zeigen, ob er tatsächlich der lang ersehnte Retter ist...

Umsetzung

Der Roman wird ungekürzt vorgelesen von Jürgen Prochnow, Simon Jäger und Marianne Rosenberg. Wie schon die Namen erahnen lassen, handelt sich um Sprecher erster Güte. Die Stimmen sind kraftvoll, klar und verständlich. Außerdem modulieren die Sprecher ihre Stimme bei jeder Person, die gerade spricht. Dadurch erhält jede wichtige Person eine „eigene“, unverwechselbare Stimme, was ungemein zum Hörvergnügen beiträgt.

Der Beginn und das Ende einer jeden CD sind mit stimmungsvoller Musik untermalt. Leider wird hiervon ansonsten kein Gebrauch gemach, obwohl manchen langatmigen Textpassagen dies gut getan hätte. Auch Geräusche sucht man vergebens, selbst an solchen Stellen, in denen sie erwähnt werden.

Der erste Teil des Hörbuches besteht aus insgesamt 12 CDs mit einer Länge von 855 Minuten. Die CDs befinden sich in einer Schachtel aus dünner Pappe, bei der sich (zumindest bei mir) schon bald Gebrauchsspuren abzeichneten. Der Preis von 19,95 Euro ist jedoch angesichts der Länge und Qualität des Inhalts immer noch gerechtfertigt. Der Käufer muss sich aber im Klaren sein, dass er sich auch den zweiten Teil (für den gleichen Preis) zulegen muss, wenn er den ganzen Roman hören möchte, denn der erste Teil hat natürlich kein Ende; schließlich wird ein Buch und nicht ein Teil vertont.

Gesamteindruck

Obwohl die Zukunftsvisionen von Frank Herbert aus heutiger Zeit etwas antiquiert wirken, ist „Der Wüstenplanet“ doch ein echter Klassiker, der heute noch zu begeistern weiß. Das Werk ist gut durchdacht und kann durch verschiedene Aspekte glänzen, wie beispielsweise die faszinierende Kultur der Fremen mit ihren ungewöhnlichen Wasserriten, die ökologischen Theorien über die Veränderung einer Wüstenwelt in ein Paradies oder die tiefgründigen, oft sogar ins philosophische übergehenden Gedanken der Protagonisten.

Fazit: Wer sich für Science Fiction interessiert, sollte an dem Werk nicht vorübergehen. Mit dem Hörbuch hat der Rezipient die Möglichkeit, das Buch nebenher zu hören. Da die Sprecher hervorragende Arbeit geleistet haben, ist das Hörbuch allen nahe zulegen, die sich für Science Fiction interessieren, unabhängig davon, ob sie das Buch schon gelesen haben oder nicht.