DSA 95: Der Feuertänzer

Seit fast 20 Jahren dient Galotta nunmehr schon dem Kaiser. In diesen Jahren hat er seine Stellung am Hofe ausgebaut und zahlreichen Einfluss gewonnen. Mit „Der Feuertänzer“ ist jetzt der zweite Teil seiner Biografie erschienen, der nahtlos an die bisherigen Geschehnisse anknüpft und Galottas Geschichte weitererzählt. Erfasst werden dabei die Jahre 992-1003 BF.

von Reinhard Kotz

 

Der alte Soldatenkaiser Reto erliegt einer Krankheit und hinterlässt sein Reich seinem verweichlichten Sohn Hal. Einst hatte Hal unter der harten Hand seines Vaters viel zu leiden, weil dieser ihn zu einem Krieger erziehen wollte, obwohl er hierzu gänzlich ungeeignet war. Die daraus resultierten Konflikte nagten sehr an seinem Selbstbewusstsein. Jetzt steht er an der Spitze des mächtigsten Reiches von Aventurien und muss sich von keinem mehr etwas sagen lassen. Verständlich, dass die Macht dem jungen Mann zu Kopfe steigt und sich vieles ändert.

Auch Galotta muss seine Position am Hofe neu finden. Da er in dem neuen Kaiser eine Schwächung des Reiches sieht, ist er bestrebt, eine mächtige Waffe zu erschaffen, die das Reich schützen soll. Durch sein diplomatisches Geschick kann er die Unreife des Kaisers sogar zum eigenen Vorteil nutzen, um ein sehr seltenes und überaus kostbares Artefakt zu bekommen, das er für seine Forschungen benötigt. Doch während er seinen Forschungen nachgeht, schwindet sein Einfluss am Hofe immer mehr. Als schließlich eine alte Feindin auftaucht und eine meisterhaft inszenierte Intrige gegen ihn spinnt, fällt er gar in Ungnade und muss fliehen. In seinen Händen hält er aber immer noch die Waffe, mit der er einst das Reich schützen wollte...

Der Roman ist schön geschrieben und angenehm zu lesen. Er bietet gute Unterhaltung für alle, die an der Welt von „DSA“ interessiert sind. Ihn ohne den ersten Roman („Der Hofmagier“) zu lesen, macht allerdings wenig Sinn. Im Vergleich zum „Hofmagier“ schneidet „Der Feuertänzer“ auch deutlich besser ab. War der erste Roman durchgehend mit einem dahinplätschernden Fluss zu vergleichen, kommt man beim zweiten Teil stellenweise nicht ohne Wörter wie „rasende Stromschnellen“ oder „rauschender Wasserfall“ aus. Gerade die Schlüsselszene, in der Galotta in Ungnade fällt, ist hervorragend gelungen. Sie ist nicht nur packend geschrieben, der Leser wird auch von der Machtlosigkeit der Hauptfigur gegen die nahende Ungerechtigkeit regelrecht ergriffen und möchte dagegen aufschreien.

Angenehm ist auch der hohe Wiedererkennungseffekt des Romans mit einigen früheren „DSA“-Abenteuern. Ein Teil der hier geschilderten Ereignisse wird der ein oder andere rollenspielende Leser nämlich schon als Abenteuer erlebt haben. Die Ereignisse nun aus anderer Perspektive zu lesen, ist eine interessante Sache. Möglicherweise führt dies sogar zu einer nachträglichen Veränderung der damaligen Sichtweise.

Fazit: „Der Feuertänzer“ ist eine gute Fortsetzung der Galotta-Biografie. Wer den ersten Teil gelesen hat, sollte sich den zweiten nicht entgehen lassen. Und wer allgemein etwas zu „DSA“ lesen möchte, der ist mit der Galotta-Biografie nicht schlecht beraten.

Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH, www.fanpro.com und www.f-shop.de.


Der Feuertänzer (DSA-Roman Nr. 95)
Rollenspiel-Roman
Kathrin Ludwig & Mark Wachholz
Fantasy Productions 2006
ISBN: 3-89064-489-9
288 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 9,00

bei amazon.de bestellen