Patricia Briggs erzählt vornehmlich die Ereignisse um den jungen Ward von Hurog. Um sich vor seinem tyrannischen Vater zu schützen, flüchtet er in die Rolle eines geistig Zurückgebliebenen. Durch sein tölpelhaftes Verhalten gelingt es ihm, sich dem Zorn seines Vaters zu entziehen.

Als der alte Mann stirbt, zeigt Ward nach und nach sein wahres Gesicht. Er ist nicht dumm und zeigt nun sein tatsächliches Können. Er hat gelernt, zu beobachten und zu taktieren. Das braucht er auch, denn der König hat es auf den Familienbesitz der Hurogs abgesehen. Schon lange war die Familie ein Dorn im Auge des Herrschers, und dieser sieht nun seine Stunde gekommen.

Doch Ward ist es unterdessen gelungen, seine Gefolgsleute um sich zu sammeln, und so erfährt er von seinem Freund Oreg das Geheimnis der Stammburg. Sie ist auf den Knochen eines Drachen erbaut worden, und Ward selbst trägt das Blut der Drachen in sich. Dadurch wird er zu einem mächtigen Magier, der aber noch nicht ausgebildet ist und seine Kräfte nicht richtig einsetzen kann.

Zusammen mit seiner Schwester und seinen treuesten Gefolgsleuten macht er sich auf die Suche und entdeckt eine heimliche Invasion. Ein finsterer Magier wollte die Macht ergreifen. Doch Ward gelingt es, dieses zu verhindern und seinen Gegner zu vernichten. Dadurch steigt sein Ansehen beim Volk. Doch auch die Wut des Königs wird gesteigert, und so lässt er den vermeintlichen Irren Ward abholen und in den Kerker bringen. Dort wird er unter Drogen gesetzt und soll das Geheimnis der Hurogs verraten. Aber der König hat nicht mit dem Willen von Ward und der Treue seiner Freunde gerechnet.

Sehr gut hat mir der Hintergrund gefallen. Drachen sind mächtige Wesen, die aber im Dunkeln bleiben und nur durch Ward und sein Blut weiterleben. Die Autorin stellt stets die Menschen in den Vordergrund. Sie schildert sehr ausführlich das Leben auf der Burg und berichtet über Wards Abwägen, wie viel er von seiner Intelligenz zeigen darf und kann.

Es ist eine interessante Geschichte, die erst langsam beginnt und dabei auch an der einen oder anderen Stelle etwas langatmig ist, doch zum Ende wird es spannend, und man wird für die Lektüre der vielen Seiten belohnt.

Fazit: Alles in allem ist „Drachenzauber“ ein guter Fantasyroman. Lobenswert ist, dass der Verlag gleich beide Bände in einen Sammelband gepackt hat. Der ist zwar etwas teurer, aber man direkt weiter lesen.