Der magische Bund

Mit „Der magische Bund“ veröffentlicht Stan Nicholls seinen neusten Fantasy-Roman. Nach dem sensationellen Erfolg von „Die Orks“ war man gespannt, wie das neueste Werk werden wird.

von Thomas König

 

Die Handlung des Romans spielt auf der Insel Bhealfa. Die Bewohner werden seit langer Zeit unterdrückt und von einem der beiden Nachbarreiche beherrscht. Die Magie ist allgegenwärtig, aber staatlich gesteuert. Für die Einhaltung der Gesetze sorgen die Paladine, und die sind nicht zimperlich. Wenn auch nur der Verdacht eines Fehltritts besteht, kann man schon mal das Leben verlieren.

Vor diesem Hintergrund wird die Geschichte des Qalochier Reeth Caldason geschildert. Er leidet unter einer seltsamen Krankheit beziehungsweise einem Fluch und erhofft sich durch einen Magier die Rettung davon. Dabei trifft er auf den jungen Magier Kutch, dessen Ausbildung eigentlich noch nicht abgeschlossen ist, aber dessen Lehrmeister den Paladinen zum Opfer gefallen ist.

Die beiden schließen sich zusammen und treffen auf den Patrizier Dulian Karr. Er gehört zwar zu der Oberschicht, befindet sich aber in der Opposition und gehört  einer Gruppe an, die gegen die Paladine kämpft und sich magischer Bund nennt. Nach und nach gesellen sich zu der Gruppe die abgesetzte Leiterin einer Spezialeinheit Serrah Adarcris, die Kurtisane Tanalvah und Kinsel Rukanis, ein Sänger. So nimmt die Gemeinschaft ihren Kampf auf.

Und als man hofft, es geht nun los, ist das Buch zu Ende. Etwas überraschend sind die Seiten plötzlich aus, und man wartet noch auf weitere Handlung. Schnell blättert man noch einmal durch das Buch und schaut den Einband an. Das steht nichts von Teil X von Y. Erst eine umfangreiche Suche im Netz bringt die Information zutage, dass es sich um den ersten Band der „Quicksilver“-Trilogie handelt.

Die Handlung beschränkt sich zum großen Teil auf die Einführung der stereotypen Charaktere. Jeder Charakter wird teils recht langatmig eingeführt, und es fehlt dabei irgendwie die Spannung. Die Figuren sind Archetypen, die man aus vielen anderen Romanen kennt. Da ist der Magierlehrling, dessen Meister von den Bösen ermordet wurde und der nun allein klar kommen muss. Der Kämpfer ist mit einem dunklen Fluch belegt und muss ihn bekämpfen. Auch der Patrizier und seine Motivationen sind nichts Neues – derlei hat man schon mehrmals gelesen. Zu guter Letzt kennt man auch die Bedrohung durch die Paladine und ihre willkürlichen Aktionen.

Fazit: Mir hat der Roman „Der magische Bund“ überhaupt nicht gefallen. Er war langatmig und relativ zäh. Teilweise musste ich mich aufraffen, weiterzulesen, und ich werde es mir gut überlegen, ob ich den zweiten und dritten Teil noch lesen werde.


Der magische Bund
Fantasy-Roman
Stan Nicholls
Heyne 2007
ISBN: 978-3-453-52308-1
560 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,95

bei amazon.de bestellen