Datapuls SOX

Die Sonderrechtszone Saar-Lothringen-Luxemburg: Am 04.03.2008 kam es im Kernkraftwerk Cattenom zu zwei Kernschmelzen; das Gebiet wurde fluchtartig aufgegeben. Um eine weitere Kontamination durch Rückkehrer zu verhindern, wurde eine Mauer gebaut und die SOX war geboren. Niemand wollte einen Haufen verstrahltes Land, also bekamen es die Konzerne praktisch geschenkt. Und die forschen auch eifrig an Möglichkeiten der Reinigung des Gebietes. (Lies: Ablagerung weiteren Giftmülls und geheimer Forschung mit Strahlung.) Doch immer noch leben dort Nachkommen der Zurückgelassenen, die Strahlenzone erschafft ein Gebiet mit toxischer Magie, und hin und wieder nervt jemand die Konzerne mit Fragen nach dem Stand der Dekontaminationsarbeiten.

von Adaon

Nach den gewohnten zwei Seiten Datapuls, auf denen aktuelle Kurznachrichten aus der Region und zum Thema SOX gebracht werden, beginnt das Dokument mit einem kurzen historischen Abriss zur Entstehung und heutigen Lage der SOX. Als strahlenverseuchtes Ödland mitten zwischen Frankreich und Deutschland gelegen (das Gebiet von Luxemburg wurde völlig verseucht und der Kleinstaat gilt als aufgelöst), wurde eine Mauer um das Gebiet gezogen, um die Bevölkerung zu schützen. Die Konzerne bekamen das Gebiet praktisch hinterhergeworfen und nutzen es als Testgelände für Prototypen, Forschung mit hoher Umweltbelastung und Giftmülldeponie. Offiziell arbeiten sie natürlich an der Reinigung des toxischen Landes.

Die nächsten Seiten erläutern die Möglichkeiten über (oder unter) der Mauer und an den Wachen vorbei in das Gebiet zu kommen und wie sich Runner und Ausrüstung darin bewegen können. Aufgrund der Länge der Mauer konnten sich Schmuggelgruppen etablieren, die vermutlich die sicherste Möglichkeit sind, hineinzugelangen – wenn die Runner nicht gerade gut gefälschte Papiere für einen der wenigen offiziellen Zugänge haben. Warum sich Runner einem so tödlichen Gebiet allerdings überhaupt aussetzen sollten? Geld. Es gibt alte Unterlagen in Tresoren in Luxemburg, verstrahlte Kunstschätze in Museen oder Privathäusern, Prototypen der Forschungseinrichtungen dort, toxische Critter, die manche Konzerne zu Forschungszwecken haben wollen, und natürlich Kopfgelder auf toxische Schamanen. Da allerdings schon das Hineinkommen in das Gebiet eine ernsthafte Todesgefahr darstellt, können Runner hier eine hohe Bezahlung verlangen – und sollten über weitere Zuschläge verhandeln, wie intensive medizinische Nachbehandlung.

Überwacht wird die SOX durch den Kontrollrat, der faktisch und nominell die Macht über das Gebiet besitzt. Zusammengesetzt aus elf Konzernen, die ihre Interessen somit gut vertreten wissen, kümmern sie sich darum, das Bild gegenüber der Öffentlichkeit nach außen und die Arkologien im innern am laufen zu halten. Mit Ausnahmegenehmigung kann ein Konzern auch Interessen innerhalb der SOX wahrnehmen, ohne in diesem Rat zu sitzen – Evo und LuxIA gehören dazu. Und die MET2000 hält den Sicherheitskontrakt für die Mauer sowie eine große, gut ausgerüstete Eingreiftruppe für Einsätze im Inneren der SOX bereit.

Dieses Militäraufgebot ist auch nötig, denn sowohl die zwei- als auch die vierbeinigen Bewohner der SOX sind nach Jahrzehnten der Strahlenbelastung und anderer toxischer Einflüsse verdammt unangenehm und ziemlich hungrig. Auch die Pflanzenwelt wächst und gedeiht und bringt gerne unvorsichtige Besucher um – und zerbröselt die alten Gebäude, Straßen und Kanalsysteme.

Auch die Magie ist hier unberechenbarer. Manahohlräume, Manifestationen und auch eine Ausrichtung auf toxische Magie machen den Metamenschen das Leben schwer – es sei denn, sie sind selbst toxische Magier. Dann werden sie es hier lieben. Hacker dagegen werden sich in der schwachen, oft gestörten WiFi-Umgebung nicht wohlfühlen, insbesondere da fast alle Besucher die WiFi-Funktionalität ihrer Geräte abschalten. Die Konzernanlagen sind übrigens per Kabel mit der Matrix verbunden.

Trotz der teilweise direkt lebensfeindlichen Umgebung gibt es ländliche Siedlungen ehemaliger Einwohner, die nicht gehen konnten oder wollten. Einige versuchen vom Land zu leben, andere ziehen als Nomaden umher, andere verfallen der Strahlung und schließen sich vielleicht einem toxischen Kult an. Doch auch hungrige Ghule und Konzernsoldaten, die unter diesen Bedingungen trainieren sollen, lassen sich hier antreffen.

Abgeschlossen wird das PDF durch mehrere Seiten an Beschreibungen über einige Orte in der SOX, die als Ziele, Schutzgebiet oder auf der Durchreise interessant sein könnten, ein paar Informationen für den Spielleiter über Vorgänge in der SOX und ausführliche NSC-Werte zu im Text erwähnten Metamenschen(gruppen), Tieren und Planzen.

Fazit: Die SOX. Von einer Mauer umgebenes, schwer bewachtes, verseuchtes Ödland mit toxischen Bewohnern und als Testgebiet der Konzerne benutzt. Warum sollte irgendjemand freiwillig dorthin gehen? Nun, warum freiwillig? Vielleicht hat ein Konzern die Runner erwischt, und ist bereit sie gehen zu lassen: hinter die Mauer. Sie dürfen natürlich zurück, wenn sie einen kleinen Auftraug erfüllt haben, oder zwei, oder drei ...

Datapuls SOX

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