von Thomas König
Das Buch ist inhaltlich in vier große Kapitel aufgeteilt. Kapitel eins, mit zehn Seiten Umfang das kürzeste, liefert drei neue Charakterklassen, nicht zu verwechseln mit den Prestige-Klassen. Im einzelnen sind das die „Hexenklinge“, die die dynamischen Kräfte des Kriegers mit geheimnisvollen Kräften vereint, der „Säbelrassler“, der Wagemut und Aufschneiderei miteinander kombiniert, und der „edle Samurai“, die sich mit Heldenmut und einem Ehrenkodex in den Kampf stürzen. Zu jeder Charakterklasse gibt es einen allgemeinen Überblick zu den Themen Abenteuer, Eigenschaften, Gesinnung, Religion, Hintergrund, Völker, andere Klassen und Rolle. Anschließend folgen die Regelinformationen. Schön ist es, dass es ein Zeichnung von jeder Klasse gibt. Weiterhin gibt es in diesem Kapitel einige kurze Regelvariationen zu den bereits bekannten Charakterklassen „Paladin“ und „Waldläufer“, die sich aber nur auf die Charaktere ohne Zauberfähigkeiten beziehen.
Im Kapitel zwei kommen wir zu den unvermeidlichen Prestige-Klassen. Zunächst gibt es aber Hinweise zur Wahl der Prestige-Klasse, ehe sie im einzelnen aufgeführt werden. Der Aufbau ist in der Regel gleich. Neben einer Beschreibung gibt es einen Regelblock, eine Zeichnung ergänzt die ausführliche Erklärung, ein Beispielcharakter, den man als Spielleiter auch gut als Nichtspielercharakter benutzen kann, rundet das Bild ab. Die neuen Prestige-Klassen sind: „Amokmagier“, „Auge Gruumshs“, „Bärenkrieger“, „betrunkener Meister“, „Chevalier“, „Derwisch“, „Dunkelwald-Jäger“, „dunkler Jäger“, „Eingeweihter vom Weg des Bogens“, „fällender Schläger“, „Fürst der Steine“, „Gedankenspion“, „gnomischer Riesentöter“, „Halbling-Schutzreiter“, „Justiziar“, „Kensai“, „Klingensänger“, „Meister exotischer Waffen“, „Meister der unsichtbaren Hand“, „Meister der Wurfwaffen“, „rasender Berserker“, „Ritter der Purpurdrachen“, „ritterlicher Beschützer“, „Ritter vom Orden des Kelchs“, „Ronin“, „Schlachtensänger“, „Schlachtenwandler“, „Schlächter des Okkulten“, „tätowierter Mönch“, „Tayer Ritter“, „Totenjäger“, „unsichtbare Klinge“, „Verwüster“, „werfender Koloss“ und „Zauberklinge“.
Im dritten Kapitel gibt nun ergänzende Regeln zum Kämpfer. Zunächst gibt es einige neue Talente, die aufgeteilt sind in allgemeine, göttliche, taktische und waffenbezogene Kampfstiltalente. Schließlich gibt es noch einige neue Zauber mit den entsprechenden neuen Domänen. Interessant sind die Ausführungen zum Wächtervertrauten, der meist von Kämpfern, die arkane Magie wirken können, eingesetzt werden. Zum Abschluss gibt es noch einige wenige neue Fertigkeiten.
Kapitel vier liefert dann unter der Überschrift „Die Kunst des Krieges“ eine Sammlung von weiteren interessanten Informationen zum Kämpfer. Dies beginnt mit zwei Ansätzen phantastischer Kriegskunst, der historischen Kriegsführung und der von der modernen inspirierten. Eine kleine Söldnerkampagne mit einem Kurzabenteuer folgt, ehe das Thema „Kampf als Sport“ ausgeführt wird. Dabei werden die unterschiedlichen Formen, wie Turniere, Gladiatorenkämpfe, Bogenschießwettbewerbe, Beschwörungsschach und die Alabaster-Spiele präsentiert. Die speziellen magischen Gegenstände für den Kämpfer in den Rubriken Rüstungen, Waffen und andere Gegenstände ist mit Sicherheit wichtig für das Spiel.
Schließlich folgt ein kurzer Abstecher in den rollenspielerischen Aspekt des Buches. Es wird erklärt, wie man einen Kämpfer in einer Kampagne führen kann und sechs Kriegerorganisationen werden vorgestellt. Die Ausführungen zum epischen Krieger und seiner Prestige-Klassen werden wohl am Anfang nicht interessieren, doch der Spiellleiter kann so schon einmal das Ziel anvisieren. Eine kurze Waffenkunde beendet nicht nur das Kapitel, sondern auch das Buch.
Ein Index fehlt, dafür gibt es ein sehr ausführliches Inhaltsverzeichnis, in dem sogar die Seitenbalken und Tabellen aufgeführt sind. Leider gibt es einen kleinen Fehler, die Seitenangabe zum Waffenvertrauten stimmt nicht.
Der Text ist sehr gut zu lesen. Der vollfarbige Druck sorgt für eine sehr gute Atmosphäre beim Lesen. Die wenigen Illustrationen gefallen und passen zum Text.
Fazit: „Das Buch des Krieges“ ist ein Muss für alle Kriegerklassen-Spieler. Es bietet zwar wenige rollenspielerische Ansätze, doch dafür erweitert es die Regeln ungemein. Wer hier noch nicht seine Prestige-Klasse gefunden hat, sollte sich überlegen, doch eine andere Klasse zu wählen.
Das Buch des Krieges
Quellenbuch
Andy Collins u. a.
Feder&Schwert, 2005
ISBN: 3937255400
160, Hardcover, deutsch
Preis: EUR 26,95
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