In den letzten Folgen hatte sich das Ohrenmerk mehr und mehr vom ursprünglichen Hauptcharakter, dem der Serie ihren Namen gebenden, zwischendurch auf dem elektrischen Stuhl gelandeten Ex-Berufskiller Steven Caine weg entwickelte, und hin zu Sean Kilkenny, dem zunächst etwas planlos durchs Universum geschubsten Cop mit irischen Wurzeln (wie der Name schon vermuten lässt), sowie der knallharten Bruderschaft-Agentin Linda Watkins. Über diese und ihre interessante Vergangenheit konnten wir bereits in Folge 7 ein paar bemerkenswerte Details erfahren, die ihre überaus hohe Motivation im Kampf gegen die Aganoi und deren Schergen auf der Erde erklären.

Denn trotz, oder vielleicht auch gerade wegen, des schrecklichen Vorfalls mit dem vom Schlächter Kartaan besessenen Caine, hat sich Linda wieder mit aller Kraft in den Kampf geworfen. Und das Verhältnis zwischen diesen dreien ist auch nach wie vor ein ganz spezielles, auch wenn sich Linda Watkins und Steven Caine nicht körperlich begegnen und sich die Interaktion größtenteils dank Kartaans ausschmückendem Einfluss in Caines Kopf abspielt. Während Caine aber immer mehr seinen Einfluss auf das Geschehen an den Schlächter im Amulett verliert, gelingt es Kilkenny dagegen durchaus, wieder etwas bei seinem Schicksal mitzubestimmen. Und endlich begegnen sich die beiden auch und es kann gehofft werden, dass sich dadurch die Chancen der Menschheit, die ganze Geschichte zu überleben, verbessern. Glücklicherweise kämpfen auch noch ein paar versprengte Reste der Bruderschaft für die Erde, angeführt von Linda Watkins und dem über sich hinauswachsenden Art Jeffries.

Klangtechnisch gibt es auch an „Torrkan“ definitiv nichts zu meckern. Die Sound-Effekte erfüllen mehr als nur ihren Zweck und lassen es im Einklang mit der actionreichen und spannenden Handlung gehörig krachen. Die Qualität der Sprecher lässt auch nichts zu wünschen übrig. Bei den Dialogen muss man allerdings zugeben, dass man sich manches Mal durch die hohe Dichte an Fäkal-Schimpfwörtern an ein wenig zu cooles Gelaber aus zweitklassigen amerikanischen Action-Filmen erinnert fühlt. Doch genug gemeckert.

Auch Folge 8 schafft es exzellent zu fesseln, trotz ständig springender Handlung zwischen den in verschiedenen Universen verteilten Hauptpersonen. Nicht ganz unwesentlich daran beteiligt ist wohl auch der Metal-Soundtrack aus dem Hause Tiefdruck: „Devil's Gift“ lassen es nämlich nicht minder krachen, als die bisher in diesem Rahmen netterweise vorgestellten Metal-Bands. Allgemein passt sich der Soundtrack hervorragend der Handlung und Spannung an und wechselt stimmungsvoll zwischen splatterigen Kampfgeräuschen, atonalem Piepen und düsterem, unheilvollem Brummen.

Mit „Torrkan“ kann der Spannungsbogen vorerst gehalten werden. Es wird richtig Lust auf mehr gemacht, wenn auch so langsam sich die Handlung dem Ende zuneigen könnte, was, wenn wir Glück haben, auch der Fall ist. Denn Caines Kampf gegen Kartaan spitzt sich so langsam zu, und auch die Rivalität zwischen Aganoi und Kyan'kor erreicht im Kampf auf dem Heimatplaneten der Blauschuppen einen neuen Höhepunkt.

Booklet und CD-Druck sind dieses Mal in dunklem Violett gehalten. Neben einem lustigen Zitat findet sich wieder ein Verzeichnis der Sprecher und ein Hinweis auf die für den Schluss-Song verantwortliche Metal-Band.

Fazit: „Caine 8: Torrkan“ ist eine konsequent spannende und actionreiche Fortsetzung der Horror-Action-Fantasy-Splatter-Hörspiel-Reihe aus dem Hause LAUSCH, die neugierig auf die kommenden Geschehnisse macht. Und nach wie vor ist „Caine“ auf dem deutschen Hörspiel-Markt ein echtes Unikum. Also dranbleiben.