von Daniel Pabst
Nach mehr als zwei Monaten Wartezeit ist bei Panini Comics der dritte und letzte Band von „Bat-Man – First Knight“ erschienen. Dieser spielt weiterhin in den Vereinigten Staaten von Amerika – im Jahre 1939. Auf der anderen Seite des Ozeans spielen sich schreckliche Szenen ab, welche die Politik in Gotham City beeinflussen. Die Menschen leiden finanziell und fühlen sich von Verbrechern bedroht. Hinzu kommt die Furcht vor einem Krieg. Damit verknüpft Dan Jurgens in seinem Comic reale Ereignisse aus der Geschichte mit Fiktion. Hat sich dieses „riskante“ Vorgehen ausgezahlt?
Bruce Wayne, der einsame Milliardär, versucht in „Bat-Man – First Knight 3“ die Aufklärung einer Mordserie in Gotham City. Die Zombies machen die Straßen von Gotham City unsicher und der „Staatsstreich“ ist in vollem Gange. Die Polizei schafft es nicht, diesem Umtrieb Herr zu werden, sodass sie auf die Hilfe der Fledermaus angewiesen ist. Bat-Man ist dabei dem Tod nur hauchdünn entkommen und könnte sich aufgrund seines finanziellen Hintergrunds eigentlich den Tag und die Nacht mit freudigeren Dingen um die Ohren schlagen, anstatt sich in ein Outfit zu werfen und gegen Zombies zu kämpfen. Doch eines treibt ihn um: „der Kampf für Gerechtigkeit“.
Dan Jurgens schafft es in seiner Geschichte, die Spannung zu halten. Bis kurz vor Schluss dieses Bandes bleibt die Person, die die Fäden in den Händen hält, unbekannt. Dabei nutzt der Autor den sogenannten „red herring“ (ein Ablenkungsmanöver – auch als Nebelkerze bezeichnet –, das die Aufmerksamkeit auf eine unschuldige Person lenkt). Besonders dramatisch wird die Geschichte durch Bezüge zur Vergangenheit, welche sich auch in diesem Band finden lassen (zum Beispiel wird über Radio von der S.S. St Louis berichtet, einem Schiff, welches jüdische Passagiere an Bord hatte und dem der Zugang verweigert wurde; auch die (Reichs-)Kristallnacht wird wörtlich einbezogen). Damit erhält der Comic einen realistischen „Touch“ und lässt die Grenzen zwischen Fiktion und Realität für einen kurzen Moment verschwimmen.
Auch graphisch weiß dieser Band zu überzeugen. Wie bereits seine Vorgängerbände setzt das gewählte große Format die Zeichnungen von Mike Perkins (Farben von Mike Spicer) besonders gut in Szene. Das Jahr 1939 wird durchgehend überzeugend dargestellt. Die Stimmung ist düster und wird durch Nebel und Explosionen zunehmend bedrückender. Neben all dem Schrecklichen darf auch ein Lichtblick nicht fehlen. So wird einer Liebesszene zwischen Bruce Wayne und der Schauspielerin Julie Madison ausreichend Raum gelassen, ohne zu viel zu zeigen. Doch auch danach zeigt sich, dass Bruce Wayne sich nicht wird binden können, da ihn eine innere Unruhe quält. Braucht es diese Unruhe als Antrieb des „Guten“?
Fazit: „Bat-Man – First Knight 3“ schließt die Reihe überzeugend ab und hat das Versprechen gehalten, bis zum Schluss eine spannende Geschichte zu erzählen. Erschreckend aktuell sind so manche Sprüche, die man in diesem Comic zu lesen bekommt. Da in der realen Welt kein Batman vom Himmel herkommend die Lösungen bringen wird, bietet diese Comic-Reihe eine unterhaltsame Lesezeit in einem unverbrauchten Setting mit überzeugenden Zeichnungen und phantastischen Coverillustrationen. Das Experiment, Batman (oder hier genannt: Bat-Man) in die Vergangenheit zu versetzen, ist also gelungen.
Bat-Man – First Knight 3
Comic
Dan Jurgens, Mike Perkins
Panini Comics 2025
ISBN: 978-3-7416-4278-4
56 S., Hardcover, deutsch
Preis: 16,00 EUR
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