Thunderstone Advance – Verfluchte Höhlen

Man könnte wirklich die Streitaxt in die Ecke pfeffern und sich frustriert auf einen Humpen Bier in die dunkelste Nische der nächsten Taverne zurückziehen. Da macht man sich die ganze Arbeit, rüstet sich aus, geht in einen Dungeon, riskiert sein Leben beim Kampf gegen finstere Monster und was gibt’s als Belohnung? Kein Gold, keine Juwelen und erst recht keine magischen Gegenstände. Die Erweiterung „Verfluchte Höhlen“ tritt an, diesen Schnitzer ihres Basisspiels „Thunderstone Advance – Die Türme des Verderbens“ wettzumachen.

von Bastian Ludwig

„Thunderstone Advance – Verfluchte Höhlen“ ist eine Erweiterung von „Thunderstone Advance – Die Türme des Verderbens“ und setzt das Basisspiel voraus.

In erster Linie ergänzt die Erweiterung dessen schon bekannte Kartentypen. Es gibt neue Monster, neue Helden, neue Gegenstände, kurz gesagt, noch mehr Möglichkeiten, sich individuelle „Thunderstone Advance“-Partien zusammenzustellen. An diesen mangelte es aber schon dem Basisspiel nicht. Die 22 neuen Karten dürften also letzten Endes nur für Spieler interessant sein, die „Die Türme des Verderbens“ so oft gespielt haben, dass die bisherigen Karten ihnen nicht mehr reichen.

Spannender ist da der neu eingeführte Kartentyp, mit dem auch eine kleine Regelerweiterung einhergeht, die „Schatzkarten“. Die Schatzkarten werden mit den Monsterkarten gemischt. Wird nun eine Monsterkarte nachgezogen, kann es passieren, dass man stattdessen eine Schatzkarte zieht. Diese Schatzkarte wird dann auf das erste leere Feld des Dungeons gelegt und man nimmt eine weitere Karte. Das macht man so lange, bis man ein Monster aufdeckt. Dieses Monster bewacht nun alle Schatzkarten, die man zuvor gezogen hat. Um an die Schätze und damit an ihre besonderen Boni zu kommen, muss man das Monster besiegen. Es gibt aber einen Haken. Bis das Monster besiegt wurde, verwendet es Eigenschaften der Schätze im Kampf gegen den Spieler. Bewacht ein Monster also mehrere Schätze, ist die mögliche Beute zwar hoch, das Monster ist aber auch weitaus kampfstärker als üblich.

Das Beutemachen ist neben dem Bekämpfen von Monstern und dem Verbessern der eigenen Fähigkeiten eines der Grundprinzipien von Dungeoncrawler-Spielen. Einerseits ist es also schön, dass „Verfluchte Höhlen“ das Basisspiel um diesen Aspekt ergänzt, auch wenn die Schatzkammer mit gerade einmal sechs Schatzkarten nicht gerade üppig gefüllt ist, andererseits muss man fragen, warum der Verlag ein so grundlegendes Spielelement auf eine Erweiterung auslagern musste, hätte es doch eigentlich ins Basisspiel gehört, wo ich es aber – das muss der Fairness halber gesagt werden – trotzdem nicht vermisst habe.

Fazit: Einige neue Karten und eine minimale Regelergänzung, die anständigerweise ins Basisspiel gehört hätte. Ob das reicht, um den Preis der Erweiterung zu rechtfertigen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach stehen Preis und Leistung aber in einem ungünstigen Verhältnis zueinander. Besser sieht es bei der anderen „Thunderstone Advance“-Erweiterung „Ursprung alles Bösen“ aus, die ebenfalls neue Karten und die Schatzkarten bietet, zusätzlich aber auch noch eine kooperative Spielvariante. Wer allerdings wirklich alle „Thunderstone Advance“-Karten haben will, muss zu „Verfluchte Höhlen“ greifen, denn die Zusatzkarten und die Schatzkarten in „Ursprung alles Bösen“ sind natürlich nicht die gleichen wie in „Verfluchte Höhlen“.


Thunderstone Advance – Verfluchte Höhlen
Kartenspiel-Erweiterung
Mike Elliott
Pegasus Spiele 2012
EAN: 4250231704086
Sprache: deutsch
Preis: EUR 29,95

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