von Simon Ofenloch
Nachdem in den USA eine tödliche Supergrippe ausgebrochen ist und das ganze Land verheert hat, sind nur wenige Überlebende zurückgeblieben. Von hoffnungsvollen Träumen geleitet, sind einige von ihnen nach Boulder, Colorado, gezogen. Dort geht man optimistisch ans Werk, die Zivilisation wieder aufzubauen, Ordnung wieder herzustellen. Die alte Farbige Mutter Abagail dient dabei als Leitfigur. Doch nicht alle Überlebenden haben derlei gute Träume. Einige plagen Albträume, in denen ein teuflischer Verführer auftaucht. Randall Flagg, der Dunkle Mann, lockt die Seinen nach Las Vegas, um Chaos zu bewahren, Angst und Schrecken zu verbreiten. Seinem Ruf folgen Kriminelle, Psychopathen, gefährliche Außenseiter der Gesellschaft.
Eine Konfrontation zwischen den beiden Lagern, zwischen den widerstreitenden Kräften des Guten und denen des Bösen, scheint unvermeidlich. Zumal die böse Saat in der „Freizone Boulder“ schon ausgetragen ist, Harold Lauder und Nadine Cross längst zu Dienern des „Wandelnden Gecken“ geworden sind. Ihr Hass entlädt sich in einem mörderischen Inferno, das einige Leben kostet. Ebenso die Hoffnung und den Irrglauben, der direkten Konfrontation entgehen zu können.
Und so wird eine Gruppe von vier Helden losgeschickt, herauszufinden, welche weiteren Schrecken in der Wüste von Nevada lauern. Und eine entscheidende Frage bleibt unausgesprochen, wenn auch allen bewusst: Kann dieser Erkundungstrip wirklich mehr sein als ein selbstmörderisches Himmelfahrtskommando?
Mit „Niemandsland“, dem fünften Band der Comic-Adaption von „The Stand – Das letzte Gefecht“, wird das komplexe, vielschichtige Epos um das mögliche Ende der Welt atemberaubend spannend weitererzählt. Die Gefühlswelten der Protagonisten sind dabei stets glaubwürdig, die Entwicklungen der Handlung absolut nachvollziehbar.
Die Romanvorlage von Altmeister Stephen King hat Texter Roberto Aguirre-Sacasa erneut bravourös zu Comic-tauglichen Formulierungen verarbeitet, die gute deutsche Übersetzung leistete Routinier Joachim Körber. Dass auch die Bilder wieder erster Güte sind, ist eins ums andere Mal Zeichner Mike Perkins und Koloristin Laura Martin zu verdanken.
Neben einem Einleitungstext vom US-Redakteur Ralph Macchio und einer kurzen Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse enthält der Band als weitere Zugaben sämtliche Cover der Originalausgaben. Zudem drei interessante Beispiele, wie eine Comic-Seite entsteht, von der Skizze bis zur fertig kolorierten Farbzeichnung, drei reine Tuschezeichnungen und eine informative Ortskarte der Freizone Boulder, auf der wesentliche Handlungspunkte markiert sind. Eine nette Hilfestellung zur räumlichen Orientierung.
Fazit: Das erfolgreiche Weltuntergangs-Epos von Stephen King begeistert auch als Comic. Meisterlich in Text und Bild. Schon bereits seit vier Veröffentlichungen. Nun auch mit Band 5. Gerne weiter so – wenngleich inhaltlich das Ende naht ...
The Stand – Das letzte Gefecht 5: Niemandsland
Comic
Stephen King, Roberto Aguirre-Sacasa, Mike Perkins, Laura Martin
Panini Comics 2012
ISBN: 978-3-86201-239-8
134 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,95
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