The Stand – Das letzte Gefecht 4: Schergen des Bösen

Eine tödliche Supergrippe hat die USA und gleich die ganze Welt verheert. Die wenigen Überlebenden müssen einen Weg finden, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Tabula rasa, das Feld ist unbestellt, alles ist möglich. Doch während sich die „Guten“ versammeln und versuchen, eine neue, bessere Gesellschaftsordnung zu begründen, bleiben auch die „Bösen“ nicht untätig.

von Simon Ofenloch

 

Grandma Abagail und ihr Gegenpart Randall Flagg sind ihren Getreuen in Träumen erschienen und haben sie zu sich gerufen. Nun beginnen die Parteien, sich für die anstehende Entscheidungsschlacht zu rüsten. Auch Larry Underwoods Gruppe erreicht schließlich die sogenannte „Freizone Boulder“ in Colorado, die sich als Ursprung einer neuen gesellschaftlichen Ordnung verstehen möchte. Viele Überlebende von „Captain Trips“ haben sich mittlerweile dort eingefunden, um wieder ein einigermaßen geregeltes Leben zu führen.

Weiter westlich verwaltet Grandma Abagails böses Pendant Randall Flagg sein Terrorterritorium im Großraum Las Vegas, in dem Abweichler unbarmherzig mit dem Tod bestraft werden. Doch nicht nur im ehemaligen und gegenwärtigen „Sündenpfuhl“ lauert die Gefahr. Randall Flaggs teuflischer Einfluss reicht bis nach Boulder, in die wohl verderbten Herzen von Harold Lauder, der immer noch rasend eifersüchtig auf Stu Redman wegen dessen Liaison mit Frannie Goldsmith ist, und von Nadine Cross, die mit Larry Underwood anreiste. Im Angesicht der Gefahr zieht sich Grandma Abagail zur Meditation in die Wälder zurück. Den guten Seelen von Boulder fehlt so eine wichtige Stütze. Sind sie stark genug, Entscheidungen ohne die alte Frau zu treffen? Sind sie hellsichtig genug, um mögliche Angriffe aus ihrem eigenen Kreis rechtzeitig zu erkennen?

Während in den vorangegangenen Bänden der Fokus hauptsächlich auf den „Guten“ lag, bekommen wir im vierten Teil „Schergen des Bösen“ nun also mehr von Randall Flagg und seinen üblen Gesellen zu sehen. Besondere Aufmerksamkeit erhält der „Mülleimermann“, der manische Zündler, dem Randall Flagg wohl schon eine spezielle Rolle im großen Schlusskampf zugedacht hat.

In nervöser Anspannung erahnen beide Parteien die finale Konfrontation. Die bedrohliche Atmosphäre und jede verhängnisvolle Handlung sind wieder einmal kongenial in Szene gesetzt, meisterlich von Zeichner Mike Perkins, veredelt von Laura Martins stimmungsvoller Kolorierung. Auf allen künstlerischen Ebenen bleibt „The Stand“ auf höchstem Niveau.

Neben einem Einleitungstext und einer sehr kurzen Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse enthält der Band als weitere Zugaben sämtliche Cover der Originalausgaben. Diesen folgt ein bebilderter Recherchebericht von Mike Perkins über seine Reise ins echte Boulder und über die Zeichnungen der Stadt im Comic. Danach noch eine ausdrucksstarke nicht verwendete Cover-Skizze von Tomm Coker und drei informative Reisekarten mit den Routen vom Mülleimermann, von Larry Underwood und von Stu Redman.

Fazit: Marvels Adaption des populären apokalyptischen Romans von Stephen King überzeugt im vierten Teil ebenso wie in den drei Teilen zuvor. Nuf said!


The Stand – Das letzte Gefecht 4: Schergen des Bösen
Comic
Stephen King, Roberto Aguirre-Sacasa, Mike Perkins, Laura Martin
Panini Comics 2011
ISBN: 978-3-86201-071-4
140 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 16,95

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