Star Wars: The Clone Wars: In geheimer Mission 3: Duell in der Felsenschlucht

Die Irrfahrt des jungen Jedi-Padawan Nuru Kungurama und der Klonkrieger des Breakout-Teams geht weiter. Im dritten Band des vierteiligen Klonkriegsabenteuers schickt Palpatine den jungen Chiss nach Vaced, wo er einen Repräsentanten eines neuen Bündnisplaneten der Galaktischen Republik treffen soll, um ihn nach Coruscant zu eskortieren. Leider gerät die Mission, so leicht sie klingt, völlig aus dem Ruder.

von Frank Stein

Und wieder peitscht uns Ryder Windham, der Auftragsschreiber unter den „Star Wars“-Kreativen, durch 172 Seiten wilde Plotwirren, die es einem selbst als erwachsenem Leser nicht ganz leicht machen, hinterherzukommen. Zu Beginn reißt sich der berüchtigte Kopfgeldjäger Cad Bane im Auftrag von Count Dooku das auf einem Asteroiden gelegene Bilbringi Depot im Bilbringi-System unter den Nagel. Anschließend werden Nuru Kungurama und die Klonkrieger des Breakout-Teams auf dem Heimweg nach Coruscant von Kanzler Palpatine angerufen, der sie bittet, einen Vertreter von Kynachi, der mit der Republik in Bündnisverhandlungen treten will, auf Vaced abzuholen. Wie es der Zufall will, befinden sie sich ganz in der Nähe. Allerdings finden sie auch einen Peilsender an Bord ihres Schiffs, der Hasty Harpy, und dieser Umstand, wie auch der praktische Zufall, dass sie gerade in der Nähe von Vaced sind, als sie dort gebraucht werden, macht die Truppe misstrauisch. Ist ein Spion an Bord? Laufen sie in eine Falle?

Natürlich geht die Mission nicht so glatt, wie erhofft. Das lässt sich schon am Titel des Romans und am Coverbild erkennen. Einmal mehr knüpft Windham hier Verbindungen zur TV-Serie „The Clone Wars“, indem er einen Attentäter der mandalorianischen Death Watch auftreten lässt, der sich mit den Helden ein furioses Duell liefert. Doch auch die bereits in den ersten beiden Bänden angedeutete Intrige weitet sich aus. Wer hat den Peilsender an Bord der Hasty Harpy angebracht? Wozu braucht Darth Sidious das Bilbringi-Depot? Warum gibt es den Klonsoldaten Sharp zwei Mal und wer ist nun der echte, wer der falsche?

Da es noch einen vierten Abschlussband gibt, werden die Antworten hierzu nur zum Teil gegeben, was an sich völlig in Ordnung ist. Ärgerlicher ist, dass der Weg, den Nuru und die anderen einschlagen müssen, manchmal eher vom Autor als den Umständen forciert wird. Und vor allem das Ende, als es sehr hektisch wird und Enthüllungen und Tode plötzlich im Seitentakt auftreten, hat man das Gefühl, dass Windham viel wollte mit dieser Geschichte, es aber einfach in dem Seitenumfang nicht geschafft hat, alles so unterzubringen, dass es wirklich nachvollziehbar und sinnvoll erscheint. So mehren sich die unlogischen Entscheidungen der Figuren, die allein dem Plot geschuldet sind, und eigentlich tragische persönliche Momente des Abschieds werden in wenigen Zeilen abgehandelt, die spröde und unempathisch klingen.

Fazit: Man merkt dem Buch an, dass es einiges möchte, nicht zuletzt eine komplizierte Intrige erzählen, die den Leser regelmäßig mit Oho-Momenten überrascht. Leider wird zu viel behauptet, ohne vom Autor erklärt zu werden. Und die Figuren werden zu unlogischen Entscheidungen gezwungen, die aus Platzgründen nicht ausreichend unterfüttert wurden und daher den Anschein erwecken, vom Plot erzwungen worden zu sein (das gilt vor allem fürs Finale). Unterm Strich bleibt daher der Eindruck einer furchtbar hektischen Story, die sicher gewonnen hätte, wenn Windham ein oder zwei zusätzliche Wendungen einfach weggelassen und sich auf seine Kernhandlung konzentriert hätte. Ich bin gespannt, wie das alles aufgelöst wird.


Star Wars: The Clone Wars: In geheimer Mission 3: Duell in der Felsenschlucht
Film/Serien-Roman
Ryder Windham
Panini Books 2012
ISBN: 978-3-8332-2371-6
174 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 7,95

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