von Frank Stein
Das folgende Abenteuer trägt sich wenige Monate nach Beginn der Klonkriege zu. Im Grunde wäre die Lage für die Republik gar nicht so schlecht, wenn nicht Count Dooku ein Heer von Spionen im Einsatz hätte, das unablässig wertvolle Schlachtpläne entwenden und so sicher geglaubte Siege in schmerzhafte Niederlagen verwandeln würde. Ein besonders wichtiger Spion wird direkt auf Coruscant entlarvt – zusammen mit einem Verräter aus den Reihen des Senats. So gelingt es den Jedi, die Übergabe einer kriegswichtigen Datensammlung zwar zu stören, leider entkommt der Spion mit den Daten.
Er will, so heißt es, auf der Welt Mon Gazza erneut versuchen sie den Separatisten zu übergeben. Also werden Anakin Skywalker und Ahsoka dorthin geschickt, um genau das zu verhindern. Man hätte kein besseres Team auswählen können, denn just in diesen Tagen wird dort eine Meisterschaft im Podrennen ausgetragen. Da der Spion seine Kontakte im Rennumfeld zu haben scheint, bleibt Anakin und Ahsoka nichts anderes übrig, als sich selbst als Podrenn-Piloten auszugeben, ein Job, der Anakin an vergangene Tage erinnert und für Ahsoka einige sehr un-jedi-mäßig Gefühlswallungen zur Folge hat.
Das Comic-Abenteuer hat ziemlich genau das, was man von einem Begleitprodukt der „The Clone Wars“-TV-Serie erwartet: viel Action, zwei kalauernde Helden, ein relativ gradliniges Gut-Böse-Schema und „Star Wars“-Atmosphäre satt. Eine nette Abwechslung zum häufig wiederkehrenden Kampf Jedi gegen Droiden (der übrigens völlig falsch auch vom Cover suggeriert wird) ist der Verlagerung des Konflikts in die Podrenn-Szene. Hier wird mal nicht das Lichtschwert, sondern der Schraubenschlüssel geschwungen und Ahsoka muss sich als Möchtegern-Podrenn-Pilotin in einer Arena zurechtfinden, in der ihr zwar ihre Jedi-Reflexe helfen, die aber doch deutlich von erfahrenen Rennpiloten beherrscht wird. Erfreulich, dass sich die Jedi mal (fast) auf Augenhöhe mit einem Gegner messen müssen.
Die Illustrationen sind kantig, bunt und fesch dahingerotzt, wie man es von den Fillbach Brothers kennt. Künstlerisch macht der Stil leider fast nichts her, aber er zielt ja auch eher auf die „Micky Maus“-Leserschaft, als auf Liebhaber von Graphic Novels. Wenn man sich darauf einstellt, kann man den Comic auch als Erwachsener lesen, wenngleich sicher nicht mit der gleichen Begeisterung wie unsere jungen Padawane.
Fazit: Dem Konzept der TV-Serie entsprechend, gibt sich „Star Wars – The Clone Wars 2: Crashkurs“ als kleine, irgendwo in den Klonkriegen angesiedelte Episode, die ein weiteres Mal davon erzählt, wie die Separatisten Ärger bereiten wollen und die Jedi dagegen vorgehen. Aktion, Reaktion, man kennt das. Die bunte Action, das flotte Geplauder zwischen Anakin und Ahsoka sowie die Konzentration auf die junge Identifikationsfigur machen den Comic dennoch zum kurzweiligen Vergnügen für jüngere Fans. Nur der Preis hat nicht mehr ganz Taschengeld-Niveau (wenn man bedenkt, dass das eher textarme 10-Euro-Werk in einer halben Stunde gelesen ist).
Star Wars – The Clone Wars 2: Crashkurs
Comic
Henry Gilroy, Gary Scheppke, The Fillbach Brothers
Panini Comics 2011
ISBN: 978-3-86201-101-8
100 S., Softcover, deutsch
Preis: EUR 9,95
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