Star Wars: Millennium Falke

Ein Schiff und sein letzter Besitzer, beides Legenden. Nach vielen gemeinsamen Jahren will Han Solo mehr über sein Schiff erfahren. Doch dafür muss er erneut die Galaxis durchstreifen. Ein anderer ehemaliger Besitzer ist ebenso auf der Suche nach dem Falken, auf der Suche nach einer verpassten Gelegenheit, seinem Leben und einer möglichen Zukunft.

von René Ulmer

Han Solo, Leia Organa Solo, Millenium Falke. Welcher „Star Wars“-Fan liest diese Namen nicht, ohne wenigstens ein Dutzend Ereignisse aufzählen zu können, in denen einer der drei, wenn nicht alle zusammen, das Schicksal der Galaxis weit weit entfernt maßgeblich beeinflusst hat. Jeder kennt sie. Tobb Jadak hingegen ist eine unbekannte Größe. Und doch haben Han und Jadd wenigstens eines gemeinsam: die Liebe für diesen widerspenstigen Schrottkasten, den sie ihr Schiff nennen.
Mit einer Menge Zeitsprünge, vom Bau des Falken bis zur aktuellen Zeitlinie, zwei Jahre nach Jacen Solos Tod, wird die Geschichte des berühmtesten Frachters der „Star Wars“-Saga erzählt, wobei man nicht nur nebenbei mehr über die illustren Besitzer erfährt, sondern auch überrascht wird, woran das Schiff beteiligt war.

Und es begab sich ...

Die Erzählweise springt immer wieder hin und her, zwischen Hans erster Begegnung mit „seinem“ Schiff und diversen Stationen des Falken: Bau, Besitzer, Missionen. Während man Hans Teile der Geschichte kennt, sind die anderen etwas völlig Neues. Erst als Jadak als Pilot während der Klonkriege in Erscheinung tritt, wechselt die Geschichte nur noch zwischen seinem und dem Hauptstrang mit den Solos.

Während Jadak Jahrzehnte im künstlichen Koma lag und nach seinem Erwachen versucht, hinter das Geheimnis seines letzten Auftrags zu kommen, ist es Allana, die in ihrem kindlichen Enthusiasmus ihre Großeltern auf eine Schnitzeljagd schickt, um die Vergangenheit des Falken in Erfahrung zu bringen.

Doch kein „Star Wars-Roman, in dem nicht irgendwer einen größeren Plan im Hintergrund schmiedet! Was diesem Roman jedoch einen positiven Stellwert verleiht, ist die Tatsache, dass der Leser bis zum Schluss nicht erfährt, worum es dabei geht. Nur so viel sei verraten: Es steht nicht die Zukunft der Galaxis auf dem Spiel und das ist sehr gut, da es ja nicht immer so sein kann oder sollte.

Ein „Star Wars“-Thriller, nur ohne den Haufen Leichen

Nun, zumindest war das wohl die Absicht. Ein Thriller im klassischen Sinne ist „Millenium Falke“ nicht, beinhaltet aber genug Elemente, dass man ihn durchaus als solchen bezeichnen kann. Entführungen, Morddrohungen und eine Eminenz im Schatten, die alles daran setzt, ihre Pläne umzusetzen.

Auf der anderen Seite hat man die Solos, die sich immer noch mit dem Tod ihrer Söhne befassen und hoffen, dass ihre Enkelin kein Opfer der Dunklen Seite wird. Jadak dagegen ist ein unbeschriebenes Blatt, doch wer sich „Episode III“ ganz genau ansieht, kann den Falken in einer Szene auf Coruscant landen sehen, was auch der Roman aufgreift. Jadak wird von seinem Unwissen getrieben, was eigentlich mit ihm geschehen ist und das bringt der Autor überzeugend rüber. Han und er sind zwei Männer vom selben Schlag, auch wenn der eine 70 Jahre vor dem anderen geboren wurde.

Das Ende birgt einen Twist für sich. Es bietet ein stimmungsvolles Finale für diesen Roman und doch kommt alles etwas anders, als man es sich vielleicht gedacht hat.

Fazit: „Millenium Falke“ ist ein netter Roman für zwischendurch, den man kaum weglegen möchte, bis man fertig ist. Zwar nicht unbedingt das wichtigste Werk in Sachen „Star Wars“, aber wer nicht immer galaxisumspannende Gefahren braucht und dennoch eine spannende Geschichte sucht, sollte bei diesem Roman zugreifen.


Star Wars: Millennium Falke
Film/Serien-Roman
James Luceno
Blanvalet 2011
ISBN: 978-3-442-37851-7
466 S., broschiert, deutsch
Preis: EUR 13,00

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