Star Trek – New Frontier 11: Menschsein

Die von Peter David gesponnene Saga um das Raumschiff U.S.S. Excalibur und seine eigenwillige Mannschaft geht in die nächste Runde. Auch dieses Mal wird die Besatzung des Raumschiffs mit einer höchst ungewöhnlichen Situation konfrontiert …

von Andreas Loos

 

In das Zentrum dieses Romans rückt Peter David diesmal nicht den raubeinigen Captain MacKenzie Calhoun, sondern den mindestens genauso eigentümlichen Piloten des Schiffs, Mark McHenry. Der Steuermann hat schon immer besondere Fertigkeiten an den Tag gelegt, die ihn über das Maß eines normalen Menschen herausragen ließen. Jüngste Ereignisse in den vergangenen Bänden haben den Sicherheitsoffizier Zak Kebron argwöhnisch gegenüber McHenry werden lassen. Dabei hat Kebron mit eigenen Problemen zu kämpfen, die er aber herunterspielt. Stattdessen stellt er mit Eifer Nachforschungen an, welche die langjährige Freundschaft zwischen den beiden auf eine harte Probe stellen. Als die U.S.S Excalibur eine Anomalie im Raum untersuchen soll, werden Ereignisse in Gang gesetzt, die McHenrys gut gehütete Geheimnisse offenbaren und die Besatzung der U.S.S. Excalibur in tödliche Gefahr bringt.

Parallel dazu widmet David einen Handlungsstrang der zweiten Crew in seinem Universum. Calhouns Ehefrau Elizabeth Shelby kommandiert die U.S.S. Trident auf einer diplomatischen Mission auf dem Heimatplaneten der Danteri. Diese warten mit einem ungewöhnlichen Vorschlag auf. Das reißt die – ansonsten sehr dicht gepackte – Handlung etwas auseinander.

Wie gewohnt widmet sich David neben den externen Handlungssträngen vor allem den Beziehungen der verschiedenen Protagonisten zueinander. Diese reichen von den sitcomartigen Einlagen, für die ihn seine Fans lieben, bis hin zu Konstellationen, in denen die Protagonisten sich gegenseitig zerfleischen. Mehr als einmal habe ich mich beim Lesen dabei erwischt, dass ich Gelächter aus dem Off erwartet habe. Und zwar immer dann, wenn David mit seinem trockenen Humor die Akteure in peinliche Situationen bringt. Es ist diese Art von Stil, die den Autor bekannt und beliebt gemacht hat. David kennt den „Star Trek“-Kanon gut und baut seine Handlung auf einer Folge aus der originalen Serie („TOS: Der Tempel des Apoll“) auf. Vor der dort gemachten Prämisse entspinnt er eine interessante Geschichte, die sich zu einem soliden Gerüst für die weitere Handlung entwickelt.

Die Handlungsstränge sind gekonnt miteinander verwoben und der Autor wartet mit ein paar faustdicken Überraschungen auf. Einmal mehr zeigt sich, dass man Davids Romane aufmerksam lesen sollte. Auch wenn die Lektüre der vorangegangenen Bände nicht unbedingt erforderlich ist, baut ein Großteil der Handlung auf den vorhergegangenen Bänden auf. Einzelne Personen, die erst kürzlich eingeführt wurden, werden nur ganz kurz umrissen. Deshalb dürfte ein Quereinstieg in die Serie schwerfallen.

Fazit: Auf 360 Seiten packt Peter David eine Menge Handlung, die sich nur zum Teil mit dem Geheimnis von Marc McHenrys Vergangenheit befasst. Aus dem Thema der TOS-Folge „Der Tempel des Apoll“ entspinnt der Autor eine packende Geschichte. Im selben Umfang widmet sich der Autor der Darstellung der Beziehungen der Protagonisten untereinander. Das alles wird mit dem für David typischen trockenen Humor serviert. Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen, besonders die Art, wie die einzelnen Handlungsstränge ineinander greifen.


Star Trek – New Frontier 11: Menschsein
Film/Serien-Roman
Peter David
Cross Cult 2014
ISBN: 978-3864254413
360 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 12,80

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