Star Trek – Doppelhelix 2: Überträger

Das „Star Trek“-Universum wird von einer unheimlichen und sehr tödlichen Seuche heimgesucht. Der zweite Band der sechsteiligen „Doppelhelix“-Reihe wechselt den Schauplatz und auch das Ensemble. Diesmal triff die Seuche eine Raumstation, die später einmal als Deep Space Nine bekannt werden wird.

von Andreas Loos

 

Der zweite Band macht einen Zeitsprung ins Jahr 2367. Episodentechnisch spielt der Roman zu Beginn der dritten Staffel „TNG“. Diesmal kreuzen sich Elemente von „TNG“ und „DS9“. Schauplätze sind die cardassianische Station Terok Nor und der Planet Bajor. Captain Picard schasst Dr. Pulaski, als Beverly Crusher anbietet, zurück auf die U.S.S. Enterprise zu gehen. Damit Dr. Pulaski nicht zu viel Zeit hat, sich darüber zu grämen, dass sie aufgrund der persönlichen Präferenzen des Captains vom Schiff geworfen wird, kontaktiert sie ihr bajoranischer Ex-Mann. Er bittet sie um ihre Hilfe. Auf dem Planeten und der Station ist eine tödliche Seuche ausgebrochen, die beide Spezies gleichermaßen dahinrafft. Es versteht sich von selbst, dass Dr. Pulaski sich mit einer Handvoll Assistenten gleich aufmacht, um zu helfen.

Dort spitzt sich die Situation weiter zu. Je mehr die Seuche um sich greift, umso mehr ergehen sich die Bajoraner und Cardassianer in gegenseitigem Misstrauen und Schuldzuweisungen. Als oberste Repräsentanten, die sich einen beständigen Schlagabtausch liefern, müssen Gul Dukat und Kira Nerys herhalten. Als Gegenentwurf dazu stehen der cardassianische Arzt und Dr. Pulaskis Exmann, die eine funktionierende Arbeitsbeziehung aufbauen. Damit werden natürlich ein paar untypische Vertreter ihrer Spezies genannt. Schließlich gibt der Cardassianer sogar zu, dass der Bajoraner der bessere Forscher sei. Den Ärzten bleibt nur wenig Zeit, die Krankheit zu besiegen, da das Zentralkommando auf Cardassia Prime bereits Vorkehrungen trifft, die Station zu zerstören, damit die Seuche nicht weiter um sich greifen kann.

Insgesamt ist „Überträger“ der weitaus stimmigere Band und wirkt bei Weitem nicht so konstruiert, wie der Auftakt. Da man weiß, dass die meisten Akteure noch für den Verlauf der Fernsehserie benötigt werden und der Roman zu einer Zeit geschrieben wurde, als die Verlage den Kanon wie eine heilige Kuh behandelten, kann sich der Leser entspannt zurücklehnen, wohl wissend, dass den Hauptpersonen nichts Gravierendes zustoßen wird.

Fazit: „Doppelhelix 2: Überträger“ bringt endlich den Schwung in die Serie, den ich im ersten Band schmerzlich vermisst habe. Endlich springt der Funke über und es wird eine gut in den Kanon integrierte Geschichte erzählt. Die Handlung hat mich nicht völlig überzeugt, aber es war schon eine enorme Steigerung zum ersten Band. Für einen Serienroman wird hier durchschnittliche Kost geboten.


Star Trek – Doppelhelix 2: Überträger
Film/Serien-Roman
Dean Wesley Smith, Kristine Kathryn Rusch
Cross Cult 2012
ISBN: 978-3864250125
266 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 11,80

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