Star Trek CCG: Adversaries Anthology

Die Helden einer Geschichte sind immer nur so spannend, wie die Herausforderungen, denen sie sich zu stellen haben. Und das „Star Trek“-Universum war nie arm an Herausforderungen: Klingonen, Cardassianer, das Dominion und die Borg sind nur einige der Völker, mit denen sich Kirk, Picard und Co auseinandersetzen mussten. Doch auch namhafte Einzelschurken hat das Franchise hervorgebracht, etwa Kai Winn, die Borg Queen oder Shinzon. Diesen „Bösewichtern“ hat Decipher seine „Adversaries Anthology“-Box für das „Star Trek“-CCG gewidmet.

von Bernd Perplies

 

Ursprünglich sollte die Box in demselben edlen Design erscheinen, wie all seine Vorgänger: eine stabile Box mit Deckel und bedruckter Pappmanschette. Aus Kostengründen – so scheint es – entschieden sich die Macher schließlich stattdessen für eine einfache Pappbox mit aufklappbarem Deckel, hübsch aufgemacht zwar, alles in allem aber ein bisschen enttäuschend im Vergleich zu den früheren Umverpackungen. Was blieb, ist die Tatsache, dass man die Box als Aufbewahrungsort für rund 600 Sammelkarten nutzen kann. Immerhin etwas.

Doch kommen wir zum Inhalt: Den Kern der „Adversaries Anthology“ bilden 18 Foil-Karten, die überwiegend (14 Karten) dem „Premiere“-Grundset der Second Edition entstammen. Eine „Energize“-Karte, zwei „Call to Arms“-Karten und eine Promo-Karte runden die Auswahl ab. Mit Karten wie „Luther Sloan, Man of Secrets“, „Thomas Riker, Defiant Leader“, „U.S.S. Defiant, Stolen Warship“ oder „Scimitar, Predator“ wurden durchaus spielstarke Exemplare ausgewählt. Man hätte sich trotzdem zumindest Alternate-Image-Versionen gewünscht, wenn schon nicht ganz neues Material.

Sehr schick sind die zwei neuen Archive Portrait Cards, also Spielkarten mit großformatigen Bildmotiven (die dafür ohne viel Gametext auskommen müssen, also eher für Sammler denn für Spieler attraktiv sind). „Borg Queen, The One Who is Many“ und „Shinzon, Reman Leader“ machen optisch schon was her, auch wenn der Klon von Picard, der sich zum Anführer der Remaner aufgeschwungen hat, etwas arg im Dunkeln steht. Für Sammler dennoch ein Leckerbissen.

Des Weiteren befinden sich noch einer von zwei zufälligen „Call to Arms“-Startern in der Box sowie jeweils zwei Booster „Premiere“, „Energize“ und „Call to Arms“. Das begehrteste Set „Necessary Evil“ und das neue „Strange New Worlds“ sucht man indes vergeblich. Insgesamt erhält man also 149 Karten für sein Geld, wovon de facto allerdings nur zwei (die Archive Portrait Cards) wirklich neu sind.

Fazit: In gewisser Weise bietet die „Adversaries Anthology“-Box für jeden etwas – doch nur für Spieleinsteiger wirklich viel. Sammler freuen sich über die 20 neuen Foil-Karten, hätten sich aber doch irgendwie neue Motive gewünscht und nicht nur Foil-Versionen von überwiegend bekannten „Premiere“-Rares. Gestandene Gamer erhalten eine gute Mischung spielstarker Schurken für ihre Decks, allerdings mit dem Starter und den Boostern auch viel doppeltes Material, das sie schon x-fach besitzen (gilt zumeist für Sammler auch). Einzig „Star Trek“-Fans, die erste Schritte ins Sammelkartenspiel unternehmen wollen, sind hier rundum glücklich. Mit den coolen Foils, dem Starter und den Boostern stellt ihnen die „Adversaries Anthology“ einen guten Grundstock an Karten zur Verfügung, mit dem man sofort in sein neues Hobby einsteigen kann.


Star Trek CCG: Adversaries Anthology
Sammelkarten-Erweiterungsset
Decipher 2005
ISBN: 1-58236-533-4
Box mit 20 Foil-Karten, Starter, 6 Boostern, englisch
Preis: $ 39,99

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