von Reinhard Kotz
Spawn ist eine Comic-Figur von Todd McFarlane, die im Jahre 1992 die Szenerie der Comics betritt. Die erste Ausgabe erreichte damals eindrucksvolle Verkaufszahlen. Die Serie erzählt die Geschichte von Al Simmons, der einer der besten Killer für die amerikanische Regierung ist. Als er jedoch aufhören will, lässt ihn sein eigener Vorgesetzter ermorden. Er kommt in die Hölle und da er davon besessen ist, seine Frau Wanda wiederzusehen, geht es einen Pakt mit dem Teufel ein. Wenn der Teufel ihn zurück auf die Erde lässt, dann verspricht Al ihm ewig dienen. Natürlich hat der Pakt seinen Haken, denn der Teufel schickt ihn als hässliche Kampfmaschine zurück und das erst fünf Jahre nach seinem Tod. Mittlerweile ist Wanda mit seinem früheren Kollegen verheiratet und somit sind die Probleme vorprogrammiert...
Mit „Spawn – Godslayer“ erscheint nun ein neuer Comic, in dem die aus der Serie bekannten Motive mit den Elementen düsterer Fantasy kombiniert werden. Und das sieht so aus:
Die Stadt Indru, der Königssitz von Endra-La, ist das Zentrum der Macht der Elyar. Stolz ragen ihre uneinnehmbaren Mauern und Festen in den Himmel. Ruhig sonnt sich die Akademie der Wunder in ihrem 10.000 Jahre alten Wissen. An einem Tag wie jedem anderen soll die Hochzeit zweier großer Familien besiegelt werden. Zahlreiche Gäste erscheinen zu diesem prunkvollen Ereignis, doch mit einem Gast hat keiner gerechnet. Unaufhaltsam rückt er näher. Eine Ausgeburt der Hölle, die nur nach Rache sinnt und der Stadt den Tod bringen will...
Die Story des vorliegenden Comics orientiert sich an dem bekannten „Spawn“-Hintergrund und lässt somit tief in die menschliche Seele blicken. Wer jedoch die (ausführliche) Serie nicht kennt, der wird möglicherweise die Tiefe der seelischen Gedanken nicht gleich erkennen. Trotzdem weiß der Mix aus Grauen und Romantik auch dem „Spawn“-Neuling zu gefallen. Vor allem weil die Geschichte ausdrucksstark erzählt und optisch gut umgesetzt wird. Der Leser wird gleichsam wie die Stadt Indru von der Bildgewalt der Zeichnungen überrannt. Die Zeichnungen sind sehr beeindruckend und teilweise schon kleine Kunstwerke. Das Spiel mit Motiven, Perspektiven und Farben ist hervorragend.
Fazit: „Spawn – Godslayer“ ist die neue Verpackung einer alten Geschichte, die sowohl inhaltlich als auch optisch zu gefallen weiß. Wer Spawn schon kennt, der findet hier eine innovative Umsetzung vor; wer ihn noch nicht kennt, kann ohnehin losgelöst von allem Ballast des Vorwissens sich vollends dem Neuen hingeben. Beide finden aber eine packende Geschichte vor, die optisch beeindruckend umgesetzt wird und den Kauf daher lohnt.
Spawn – Godslayer
Comic
Brian Holguin, Jay Anacleto
Panini Comics 2007
ISBN: 978-86607-419-4
68, Softcover, deutsch
Preis. EUR 8,95
bei paninicomics.de bestellen