Runebound: Beasts and Bandits

Die offenen Straßen und die weite Wildnis Terrinoths, des Kontinents von „Runebound“, sind keine guten Orte für jene, die nur leicht bewaffnet oder ängstlich im Herzen sind. Kaltblütige Halsabschneider und widerwärtige Kreaturen lauern überall und warten nur auf ihre Chance, den wackeren Helden den Garaus zu machen oder die Geldsäckel zu erleichtern.

von Jan Stetter

„Beasts and Bandits“ ist eine der sechs neuen Erweiterungen für das Fantasy-Brettspiel „Runebound“, das man mittlerweile wohl schon als jungen Klassiker bezeichnen kann und das auch Jahre nach seinem Erscheinen noch regelmäßig Teil unserer Brettspielabende ist. „Beasts and Bandits“ bietet 30 neue, schön illustrierte Karten, die einfach zu den bisherigen Stapeln der Herausforderungskarten hinzugemischt werden und sich wie folgt zusammensetzen:

8 grüne Herausforderungen
6 gelbe Herausforderungen
5 blaue Herausforderungen
1 rote Herausforderung
Je 2 grüne und gelbe Begegnungen und Ereignisse
1 blaue Begegnung und 1 blaues Ereignis

Daraus folgt natürlich, dass sich nichts an den bekannten Basisregeln und am gewohnten Spielaufbau ändert. Hatte ich anfangs so meine Bedenken, ob nicht auch den Autoren von „Runebound“ langsam mal die Ideen ausgehen könnten, so wurden diese Bedenken mittlerweile zu meiner Zufriedenheit zerstreut. „Beasts and Bandits“ ist eine ganz solide Erweiterung und bereichert das Spiel mit guten, teilweise originellen neuen Herausforderungen, Begegnungen und Ereignissen.

Die grünen „Brothers Grim“ schleichen beispielsweise durch die Gegend und fordern jeweils zwei Kampfwürfe, von denen nur der geringere zählt. Und stößt man auf den „Ancient Survivor“, so lässt dessen Nahkampfwert von 15/3 auf einer grünen Karte schon so manchen Anfängerhelden zittern. Auch die „Brigands on the Road“ können schnell zur Verarmung derjenigen Helden führen, die gern auf Straßen reisen.

Bei den gelben Karten gefallen besonders der „Guild Boss“ und die „Unmerry Men“. Ersterer fordert für jeden missglückten Kampfwurf gleich noch etwas Gold extra, letztere sind Robin Hoods, die gerne mal einen Gegenstand eines Helden entwenden und auf den Ablagestapel verfrachten.

Die blauen Karten sind besonders gut gelungen, sei es der „Relentless Assassin“, der mit seinem Fernkampfwert von 19/5 einem Helden das Betreten einer Stadt wirklich vermiesen kann, seien es die kampfstarken „Exiled Giants“, sei es das „Blackwood Beast“, welches die Benutzung alle Gegenstände während des Kampfes unterbindet.

Die rote Herausforderung, der „Miasmic Dragonlord“, ist dagegen eine sehr vom Glück geprägte, denn sie ist nicht sehr kampfstark, hat dafür aber einige Spezialfähigkeiten, auf die während des Kampfes immer gewürfelt werden muss. Man kann den Lord also mit Glück sehr schnell besiegen oder kläglich scheitern, selbst wenn man stärker als er ist.

Fazit: Die Erweiterung „Beasts and Bandits“ kann den guten Ruf „Runebounds“ und seiner bisherigen Kartenerweiterungen aufrechterhalten. Natürlich erfinden die Karten das Rad dieses Spieles nicht neu, aber das ist auch gar nicht ihr Zweck. Vielmehr erhält man 30 Karten, die sich problemlos in das Spiel einfügen lassen und es mit guten Herausforderungen und einigen neuen Ideen wieder einmal bereichern.


Runebound: Beasts and Bandits (Challenge Card Expansion)
Erweiterungsset
Robert Vaughn
Fantasy Flight Games 2007
ISBN: 1-58994-348-1
30 Karten, englisch
Preis: $ 7,95

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