Dungeon Tiles (DU4): Arcane Towers

Dass das Rollenspiel „Dungeons & Dragons“ in seiner vierten Edition so nah an einem Brettspiel wie noch nie zuvor ist, muss man keinem Rollenspieler, der auch nur ein wenig Erfahrung hat, sagen. Es ist schon bezeichnend, dass neben den drei Grundregelwerken – „Player’s Handbook“, „Dungeon Master’s Guide“ und „Monster Manual“ – mittlerweile auch das „D&D Miniatures Game“ sowie die „Dungeon Tiles“-Sets als so genannte Core Products gelten. Dungeon Crawls im Brettspiel-Look ist angesagt. Das neue Set entführt Spieler in „Arcane Towers“.

von Jakob Schwarz

 

Runen, Bücher, Arbeitstische und viele runde Wände – das sind die Dinge, aus denen Magiertürme in der Welt von „D&D“ bestehen (zumindest wenn man diesem „Dungeon Tiles“-Set glauben darf). Das Kartenset besteht aus sechs stabilen, doppelseitig bedruckten DIN-A4-Pappbögen, aus welchen die einzelnen Kartenteile sehr leichtgängig herausgelöst werden können. Alle Teile sind mit dem bekannten Raster versehen, das für die Bewegungsreichweite der Figuren wichtig ist, wobei das Raster manchmal ganz offen in die Optik integriert ist, zum Beispiel im Falle von Steinfliesen, manchmal auch nur durch kleine weiße Kreuze angedeutet wird.

Inhaltlich findet man vor allem zwei Dinge in dem Set. Vier der sechs Bögen enthalten große Viertelstücke eines Kreises, aus denen man ein Turmrund legen kann. Um dieses zu erweitern, gibt es noch vier schmale Streifen, die den Radius um zwei Kästchen vergrößern. Dabei sind die Kartenteile so bedruckt, dass man einen kleinen Vollkreis oder einen kleinen oder großen Dreiviertelkreis oder zwei verschiedene kleine oder große Halbkreise bilden kann. Ein großer Vollkreis müsste entweder unterschiedliche Außenstreifen haben (etwa ein Viertel Treppe, das auch existiert) oder man benötigt zwei Spielsets.

Neben diesen Kreiselementen gibt es gerade Holzstufen, enge, metallene Wendeltreppen, Falltüren, Bücherregale, leuchtende Fußbodenrunen unterschiedlicher Größe, Leitern, Energieportale, Tische mit Büchern, ein Bett und Bodenstücke mit seltsamen Flecken drauf. Zwei große (8x8) Räume stellen eine Alchemistenküche und einen Beschwörungsraum dar, wobei der Beschwörungsraum bis auf eine große Rune in der Mitte völlig leer ist und – im Gegensatz zu dem Labor – ein wenig langweilig aussieht. Einige schlichte Gangteile, die auf der Rückseite Wehrgänge mit Zinnen aufweisen, runden das Angebot ab.

Im Innenteil des Papierumschlags befinden sich noch drei kleine Beispieldungeons, die aber nur aus einer Ebene bestehen und zudem aus jeweils zwei „Arcane Tower“-Sets zusammengestellt wurden (aufgrund des fehlenden vierten Erweiterungsstreifens gleicher Art).

Fazit: Wie auch die anderen „Dungeon Tiles“ sind die „Arcane Towers“ eine Spielhilfe, die man nicht besitzen muss, um „D&D“ zu spielen, aber die das Rollenspiel spürbar aufwerten. Denn es erspart dem Spielleiter nicht nur das Herumhantieren mit einer Battle Map (und ein Spiel ganz ohne Spielplan ist bei „D&D 4.0“ eigentlich kaum vorstellbar), es sieht auch einfach nett auf dem Tisch aus, wenn man aus den bunt bedruckten und stabilen Kartenteilen seine Schauplätze legt. „Arcane Towers“ ist kein ausgesprochen abwechslungsreiches Set – aber zum Preis von etwa 8 Euro trotzdem eine schöne Spielhilfe (und Ergänzung der „Arcane Corridors“).


Dungeon Tiles: Arcane Towers
Spielhilfe
David Noonan, Jason Engle
Wizards of the Coast 2009
ISBN: 978-0786952427
6 DIN-A4 Pappbögen mit 35 Kartenteilen
Preis: $ 9,95

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