... All dies läuft in der Perle am Yaquir zusammen, in Punin, der Stadt, in der auch die Helden in dieses Geflecht aus Ungereimtheiten verwickelt werden. Gejagt von einem Gegner im Dunkeln und mit dem Mädchen Hyzindaya an der Seite, führt die Spur in die Tiefen der echsischen Mythologie – um auf dem Weg zu erkennen, dass nicht nur die Herrin Hesinde wandelbar ist.

Ein Abenteuer von Tobias Hamelmann, passend zum noch recht frisch publizierten Quellenband „Raschtuls Atem“, für 3-6 erfahrene Helden.

Das schlichte Cover von Caryad und die Innenillustrationen sind eher zweckmäßig als schön, das Softcover-Heft mit 48 dicht gefüllten Seiten eher dünn, aber zu einem Preis von 10 Euro im Vergleich durchaus günstig. Zum Spielen werden die Boxen „Schwerter & Helden“, „Zauberei & Hexenwerk“ und schließlich der Quellenband „Raschtuls Atem“ (der sich mit der Wüste Khom beziehungsweise den südlichen Gefilden Aventuriens beschäftigt) benötigt.

Achtung: Wer das Abenteuer spielen will, sollte die folgenden Abschnitte bis zum Fazit überspringen, da sie einige Spoiler enthalten.

Die Helden werden mit einem alten echsischen Geheimnis in Form des Mädchens Hyzindaya konfrontiert. Der Kleinen begegnen sie samt ihrem Vater auf dem Weg zum Schmelztiegel Punin, an Bord eines Yaquirschiffers. Das Mädchen leidet seit einer mysteriösen Begegnung mit einem Echsenmenschen unter Verwirrung und einem schuppigen Hautausschlag und spricht hin und wieder in einer fremden Sprache (ein Schelm, wer mehr dahinter vermutet, hehe). Bevor der Echsenmensch von zu Hilfe eilenden Bauern blindwütig erschlagen wurde, gab er dem Mädchen einen mysteriösen, mit Glyphen verzierten Stein. Vater und Tochter sind nun auf dem Weg zu den Draconitern nach Punin und erhoffen sich dort Rat und Heilung.

Als der Vater in Punin jedoch von Unbekannten ermordet wird, ist es an den Helden, sich um das Mädchen zu kümmern. Der Echsenstein, den Hyzindayas Vater bei sich trug, ist gestohlen. Bei den Draconitern erfahren die Helden mehr über die fortschreitende Verwandlung des Mädchens und auch über den mysteriösen Achaz-Stein… Als schließlich der Draconiterhort überfallen und Hyzindaya verschleppt wird, geraten die Helden immer tiefer in ein Abenteuer um eine wandelnde Statue und die Wiedergeburt eines alten Priesterkultes, das in einem versteckten Tal im Raschtulsturm sein furioses Finale findet.

Fazit: Das Abenteuer hat mir sehr gut gefallen. Es gibt Einblick in Glauben und die Mythen der Achaz, ist eine gelungene Mischung aus Detektiv- und Reiseabenteuer und bietet mit der Rettung Hyzindayas vor dem Ertrinken und dem Versprechen an den Vater, sich um das Kind zu kümmern, einen gelungenen Einstieg. Die eingeflochtenen Gegner sind keine Allerweltskreaturen, sondern interessante Gegenspieler, die man als Spieler sicher nicht oft vor der Klinge hat. Vor allem die zu bestehenden „Prüfungen“ gegen Ende gefallen durch ihre Anforderungen an die Geistesschärfe der Helden. Überhaupt ist die Handlung abwechslungsreich, und auch wenn man sich als Spieler bereits durch das „Krankheitsbild“ des Mädchens, die Covergestaltung und den Titel so seine Gedanken zum Hauptplot machen kann, besitzt das Abenteuer neben einigen Überraschungen so viel Tiefgang in Sachen aventurischer Geschichte, das es – Hesinde sei Dank – daher nicht allzu vorhersehbar ist.

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