von Alice
Der Aufbau von Vertrauen zwischen den Menschen und der Na’vi gestaltet sich als schwierig, da die Menschen Eindringlinge auf Pandora sind und ihr erstes Interesse an einem umfangreichen Abbau des wertvollen Unobtainiums interessiert ist. Die Tatsache, dass dort die Na’vi leben, sehen manche Menschen als Störfaktor, andere, wie Dr. Grace Augustin sind von diesen fremdartigen menschenähnlichen Lebewesen fasziniert. Mit dem Avatar ist es möglich, die Kontrolle über einen neuen Körper zu übernehmen, der aussieht wie ein Na’vi, was den ersten Kontaktaufbau vereinfacht hat.
Inzwischen ist den Na’vi bekannt, dass Avatare künstlich erschaffen wurden und akzeptieren das. Grace darf sogar den Stamm betreten und steht in stetem Kontakt mit Mo’at, der Frau des Clanführers des Stammes der Omatikaya. Es entstehen Pläne, wie man von gegenseitigem Wissensaustausch profitieren könnte. Als erster Schritt dürfen die Kinder der Na’vi Förderanlagen der Menschen besichtigen. Nur wenige Tage später leiden diese Kinder unter einer mysteriösen Krankheit, welche bald schon weitere Kinder trifft und tödlich verlaufen könnte, wenn nicht rechtzeitig ein Heilmittel gefunden wird. Die Na’vi vermuten einen Zusammenhang mit der Besichtigung, wodurch das Vertrauen zu den Menschen gebrochen ist. Nur Mo’at und wenige andere erklären sich dazu bereit bei der Suche nach einem Heilmittel mit Grace zusammenzuarbeiten.
„Avatar – Gemeinsam gegen den Tod“ bietet eine gelungene Vorgeschichte zum ersten Film. Vorkenntnisse sind grundsätzlich nicht notwendig, doch wird man als Fan an diesem Werk besonders Freude haben. Es ist schön, auf bekannte Gesichter zu treffen, wie Dr. Grace Augustin, Mo’at – die Frau des Clanführers und Neytiris Mutter und Neytiri selbst als Kind.
Die technisch weit entwickelte Menschheit und die naturverbunden Na’vi sorgen für interessante Gegensätze, die eine Bereicherung sein können, aber auch Konfliktpotenzial haben. Dadurch entsteht eine spannende Geschichte, die zum Nachdenken anregt, da sich Themen wie Umweltzerstörung auf die Realität übertragen lassen.
Die einzigartige Welt von „Avatar“ mit ihrer ungewöhnlichen Flora und Fauna sorgt bereits allein für Faszination, was erfolgreich ins Comic-Format übertragen wurde. Selbstverständlich wird ein Comic einen 3D-Film optisch nicht erreichen können, doch sorgen die Illustrationen für einen Wiedererkennungswert. Dies gelingt vor allem durch die detailliert umgesetzt Szenen im Wald und eine insgesamt stimmige Farbgebung. Schade ist nur, dass die gigantischen Blumen hin und wieder etwas fehlplatziert wirken, da sie sich nicht richtig in den Wald einfügen. Manchmal sind die Konturen der Blumen sogar verpixelt. Ansprechend dagegen ist die feine Ausarbeitung der Charaktere, was ihnen eine individuelle Optik verleiht. Vor allem bei den Na’vi ist dies von Bedeutung, da es eine Herausforderung ist, diese gut unterscheidbar darzustellen. Unpassend erscheint wiederum die Gestaltung des Covers, die mit dem weißen Hintergrund ziemlich nüchtern wirkt. Das Format des Comics beträgt 17 x 26 cm, welches sich zwischen DIN A4 und DIN A5 befindet. Diese Größe ist angenehm in der Handhabung und bietet genug Raum für die Illustrationen.
Fazit: „Avatar – Gemeinsam gegen den Tod“ überzeugt sowohl inhaltlich als auch optisch. Vor allem Fans werden viel Freude daran haben, sobald sie auf bekannte Charaktere treffen, gleichzeitig aber auch neue Aspekte kennenlernen.
Avatar – Gemeinsam gegen den Tod
Comic
Corinna Bechko, Beni R. Lobel, Wes Dzioba
Panini Comics 2024
ISBN: 978-3-7416-3816-9
132 S., Softcover, deutsch
Preis: 17,00 EUR
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